Menschen, die unter abgenutzten Knorpeln an den Gelenken von Knie, Schulter, Hüfte, Hand und Fingern leiden, wünschen sich nichts sehnlicher als einen schmerzfreien Alltag. Oftmals ist Arthrose eine Verschleißerscheinung im Alter. Doch auch junge Menschen können betroffenen sein. Wie und mit welchen Mitteln der Krankheit entgegengewirkt werden kann, erfahren Sie hier…


 Informationen zur Krankheit

  • Bezeichnung: Arthrose
  • Typ: Erkrankung der Gelenke
  • ICD-Codes: M15, M16, M02, M19, M36, M47, M23, M25, M17, M12, M24, M96

Arthrose – Was ist das? – Eine Definition

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der sich der Knorpel an den Gelenken  abnutzt. Knorpel stellen eine Schutzschicht dar, die sich zwischen den beiden Knochenenden befindet, und verhindert normalerweise, dass die Knochen aufeinander reiben. Er verteilt die Belastung auf Gelenke möglichst gleichmäßig, so dass er eine stoßdämpfende Wirkung hat.

Doch durch Verletzungen, Unfälle, falsche Belastung und altersbedingte Abnutzung kann der Knorpel einen Schaden erleiden beziehungsweise ganz verschwinden. Meist ist Arthrose mit starken Gelenkschmerzen verbunden.

Die verschiedenen Formen von Arthrose

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Wir haben etwa hundert voll ausgeformte Gelenke in unserem Körper. Prinzipiell kann an jedem dieser Gelenke eine Arthrose auftreten. Jedoch sind Knorpelschäden an Gelenken, die ständig stark beansprucht werden, beispielsweise die Gelenke an den unteren Gliedmaßen (Hüfte und Knie), an der Lendenwirbelsäule, an der Schulter sowie an den Händen (Fingern) am häufigsten.

Schulterarthrose

Schulterarthrose wird in der Medizin auch Omarthrose genannt. Das Schultergelenk wird durch einen vermehrten Knorpelabrieb in Mitleidenschaft gezogen. Schulterarthrose wird eher selten diagnostiziert und wenn dann nur mit steigendem Lebensalter. Beschwerden, Schmerzen und Einschränkungen der Mobilität nehmen mit der Zeit zu. Die Körperpartie um das betroffene Gelenk kann anschwellen. Das Schultergelenk, in dem eine entzündliche Arthrose vorliegt, kann sich stark erwärmen.

Hand-, Finger- und Handgelenksarthrose

Meist sind Fingermittel- und Fingerendgelenke sowie das Daumensattelgelenk und das Handgelenk betroffen. Gerade Arthrosen in den Händen wird als sehr unangenehm empfunden, da die Finger im Alltag permanent im Einsatz sind.

Arthrose in der Hüfte

Auch der Knorpel an den Hüftknochen kann sich abnutzen. Hüftarthrose wird in der Medizin als Coxarthrose. Hüftarthrose kommt ziemlich oft vor, schließlich hat die Hüfte auch den ganzen menschlichen Oberkörper zu tragen.

Was ist eine Kniearthrose?

Die Knie müssen noch mehr Körpergewicht tragen als die Hüfte. Aus diesem Grund sind sie auch anfällig für einen Knorpelverschleiß. Eine Kniearthrose wird in der medizinischen Fachsprache Gonarthrose genannt.

Im Fuß – Sprunggelenksarthrose

Arthrose im Sprunggelenk beginnt meist ohne deutlich erkennbare Symptome. Die Ursache ist meist eine Verletzung wie beispielsweise ein Knöchelbruch, der schon lange zurückliegt. Mit der Zeit treten Anlauf- und Belastungsschmerzen auf. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Beschwerden und auch im Ruhezustand spürbar. Die Beweglichkeit des Gelenks wird immer mehr in ihrer Funktion eingeschränkt. Es kann zur Gelenksteife kommen.

Wirbelsäulenarthrose

Sogenannte Facettengelenke verbinden die einzelnen Wirbel des Rückgrats miteinander. Wenn diese abgenutzt sind, dann verknöchern sie. Das Problem ist dabei, dass sie die Nerven der Wirbelsäule einklemmen können. Betroffene stehen oft mit starken Rückenschmerzen am Morgen auf.

In mehreren Gelenken – Polyarthrose

Eine Polyarthrose ist ein degenerativer Befall von mindestens drei verschiedenen Gelenkarten. Sie wird auch als multiple Arthose bezeichnet. Multiple Knorpelschäden sind die weltweit am häufigsten auftretende Gelenkerkrankung. Am häufigsten kommt Polyarthrose in Form der Fingergelenkpolyarthrose vor.

Arthrose beim Tier – Hund, Katze, Pferd…

arthrose bei tieren

Auch Tiere können unter entzündlichen Gelenkserkrankungen leiden. Arthrose bei Tieren hat ähnliche Ursachen wie beim Menschen. Pferde, die durch den Reitsport stark beansprucht werden (insbesondere Spring-, Renn- und Military-Pferde), entwickeln im Laufe ihres Lebens häufig Gelenkprobleme, die als Arthrose bezeichnet werden können.

Am häufigsten sind beim Pferd Knie- und Sprunggelenke betroffen. Das Pferd nimmt im Stehen und in der Bewegung immer öfter eine Schonhaltung ein und weigert sich in eine schnellere Gangart zu wechseln.

Auch Haustiere wie Hunde und Katzen sind anfällig für eine Hüftdysplasie, also um eine krankhafte Veränderung des Hüftgelenks. Die Belastung des Gelenks ist oft im Ungleichgewicht und entsteht eine Art kratzendes, schabendes Geräusch bei der Bewegung.

Hunde, die unter Arthrose leiden, sind in der Mobilität eingeschränkt und zeigen sich beim Gassi gehen weniger bewegungsfreudig. Treppensteigen oder Sprünge fallen dem Hund schwer beziehungsweise können nur noch mit Schmerzen ausgeführt werden.

Katzen mit Arthrose zeigen ähnliche Symptome und haben eine verringerte Sprungfreudigkeit. Das Gangwerk wirkt oft instabil und nicht ausbalanciert. Wenn die Arthrose der Katze Schmerzen bereitet, kann sie auch aggressiv werden.

Unterschied Arthrose & Arthritis

Arthrose und Arthritis sind zwei Erkrankungen der Gelenke, die immer Hand in Hand gehen. Wenn Gelenkbeschwerden auftreten, muss immer von beiden Krankheiten ausgegangen werden, d
a die Symptome sich anfangs nicht exakt unterscheiden lassen. Der größte Unterschied liegt in der Ursache.

Bei einer Arthritis handelt es sich um eine entzündliche Reaktion eines Gelenks, die durch Pilze, Bakterien oder auch ohne Krankheitserreger ausgelöst werden kann. Die Arthrose hingegen ist der meist altersbedingte Gelenkverschleiß, der Knochen, Muskeln und Gelenkknorpel betreffen kann, aber keine entzündliche Reaktion ist.

Welche Ursachen kann Arthrose haben?

Die Hauptursache von Arthrose ist der altersbedingte Verschleiß. Meist sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr betroffen. Jedoch kann auch eine alte Verletzung in den Gelenken als Spätfolge eine Arthrose auslösen.

Primäre Arthrose

Wenn der Verschleiß ohne ersichtlichen Grund an einem gesunden Gelenk auftritt, dann spricht man von einer primären Arthrose. Wahrscheinlich ist eine genetische Veranlagung die Ursache.

Sekundäre Arthrose

Hierbei liegen eine oder mehrere eindeutige Risikofaktoren vor, die den Gelenkschaden fördern. Ursachen sind Fehlbelastungen (starke, ungleich verteilte Belastungen schaden den Gelenken), Übergewicht (Adipositas) und weitere Krankheiten (wie Rheuma, Stoffwechselkrankheiten wie Typ-2-Diabetes oder Gicht) sowie vorhergegangene Verletzungen.

Wie entsteht Arthrose? – Die Arthrosestadien

Eine Arthrose entsteht schleichend über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Krankheit durchläuft meist folgende typische Entwicklungsstadien:

  • 1. Stadium:
    Der Knorpel zeigt zu Beginn bereits leichte Veränderungen und dünnt sich aus. Betroffene verspüren noch keine oder kaum Schmerzen.
  • 2. Stadium:
    Der Knorpel ist zum Teil angefasert. Er kann den Druck im Gelenk schlechter verteilen und die Entwicklung der Arthrose beschleunigt sich. Die Gelenkinnenhaut wird gereizt sein. Im 2. Stadium treten bereits Beschwerden auf.
  • 3. Stadium:
    Das 3. Stadium stellt ein Zwischenstadium dar. Der Knorpel ist stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Gelenkspalt, also der Abstand zwischen den Knochen, verkleinert sich, so dass die Belastung für die Knochen steigt. Es besteht die Möglichkeit, dass sich Osteophyten (sogenannte knöcherne Auswüchse) entwickeln. Es kommt zu Entzündungen und das Gelenk verliert an Mobilität.
  • 4. Stadium:
    Das 4. Stadium ist das Spätstadium, bei dem sich der Knorpel stark zurückgebildet hat und die Knochen direkt aufeinander reiben. Es haben sich knöcherne Auswüchse gebildet. Betroffene in diesem Arthrose-Stadium haben meist Schmerzen, die als unerträglich empfunden werden. Es sett die Versteifung des Gelenks ein.

Die Diagnose – Symptome und Anzeichen

hüfte hand symptome

Ferndiagnose per doccheck und Co.

Es gibt mittlerweile dank des Internets auch Möglichkeiten, dass man sich einer ärztlichen Online-Beratung unterzieht. Ferndiagnosen über Arthrose-Erkrankungen können beispielsweise über doccheck gestellt werden.

Behandlungsmöglichkeiten – Was hilft gegen Arthrose?

Eine Arthrose ist eine Erkrankung, die nicht heilbar ist. Der Schaden an Knorpel und Knochen lässt sich nicht rückgängig machen. Eine Behandlung versucht ein Fortschreiten zu verhindern und die Schmerzen des Patienten zu lindern. Dazu greift der Arzt zunächst zu konservativen Therapieverfahren wie Physiotherapie und Schmerzmitteln.

Wenn keine erfolgreichen und gewünschten Effekte erzielt werden, dann gibt es die Möglichkeit sich einer Operation zu unterziehen. Dies kann eine Korrektur von Fehlstellungen sein oder das Einsetzen von einem künstlichen Gelenk.

Konservative Therapie – Behandlung ohne Operation

Eine Vielzahl von nicht-operativen Maßnahmen können den Verlauf einer Arthrose eindämmen und den Schmerzen entgegenwirken:

  • Gewichtsverringerung
  • Bewegung (gleichmäßige, schonende Bewegungsarten wie Schwimmen und Nordic Walking)
  • Physiotherapie (Krankengymnastik)
  • Physikalische Therapien (Wärme, Kälte und Strom)
  • Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika wie Acetylsalicylsäure und Ibuprofen sowie entzündungshemmende Kortisonpräparate)
  • Orthopädische Hilfsmittel (je nach Arthroseform möglich; Knie- und Hüftarthrose:  Einlagen und Spezial-Schuhe; Fingerarthrose: Schienen)

Letzter Ausweg Operation

Wenn alle konservative Therapiemethoden ausgeschöpft sind, dann kann die Arthrose mit einem operativen Verfahren behandelt werden.

  • Arthroskopie:
    Viele Operationen erfolgen mittels Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Dabei öffnet der Chirurg das Gelenk nur mit kleinen Schnitten, wobei das Risiko von Infektionen vermindert wird und den Heilungsprozess nach der Operation erleichtert.
  • Mikrofrakturierung:
    Dabei bohrt der Arzt gezielt den Knochen an, um durch eine Mini-Verletzung die Neubildung des betroffenen Knorpels anzuregen.
  • Knorpeltransplantation:
    Hier werden körpereigene Knorpelzellen nachgezüchtet und dem Patienten eingesetzt. Bei geringen Korpelschäden kann dies bei jüngeren Menschen eine gute Methode sein.
  • Gelenkumstellung:
    Der Knochen wird bei einer Fehlstellung getrennt und neu fixiert, so dass eine gleichmäßige Belastung erfolgt und die beiden Seiten des Gelenks reiben nicht mehr aneinander.
  • Gelenkversteifung:
    Die betroffene Stellen werden gezielt versteift, um die Schmerzen zu lindern. Jedoch verliert das Gelenk seine Beweglichkeit.
  • Endoprothese:
    Bei fortgeschrittener Arthrose wird das beschädigte Gelenk oft gegen ein Kunstgelenk (Endoprothese) ausgetauscht. Endoprothesen, die es in verschiedenen Materialien gibt, halten etwa 15 Jahre.

Wie kann man gegen Arthrose vorbeugen?

Mit einer gesunden Lebensweise und gelenkschonenden Bewegungen kann man Arthrose vorbeugen.

Folgende Sportarten werden empfohlen:

  • Schwimmen
  • Wassergymnastik
  • Nordic Walking
  • Radfahren

Außerdem sollte man auf eine kalorienarme, fettfreie und vitaminreiche Ernährung achten.

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Fazit

Es kann von großem Vorteil sein auf die ersten Anzeichen und Symptome einer Arthrose-Erkrankung zu achten. Erkennt man rechtzeitig den Gelenkverschleiß, kann man bereits im Anfangsstadium zu Behandlungsmethoden greifen, um gefährliche Langzeitschäden und damit verbundene Schmerzen zu verhindern.


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