Sehr lange in der Menschheitsgeschichte waren unsere Vorfahren barfuß laufen. Auch heutige Naturvölker sind nach wie vor barfuß unterwegs und kennen kaum Fußfehlstellungen oder Fuß-Nagel-Pilzerkrankungen. Wer heutzutage im Alltag barfuß unterwegs ist, wird insbesondere in westlichen Ländern als arm oder alternativ angesehen. Wir decken für Sie auf ob barfußlaufen wirklich gesund ist!
Inhaltsverzeichnis
Warum sollte man Barfuß laufen?
Barfuß laufen ist eine natürliche Form der menschlichen Fortbewegung, die jedoch immer mehr der Vergangenheit angehört. Der menschliche Fuß hat viele Rezeptoren und Muskeln, um den Boden im Detail wahrzunehmen und sich diesem anzupassen. Beim Barfußlaufen ist es fast unmöglich, umzuknicken, weil man ein schiefes Auftreten schon frühzeitig bemerkt. Darüber hinaus ist die Haut an der Fußsohle selbst im untrainierten Zustand wesentlich dicker als sonst irgendwo am Körper und verstärkt sich bei dauerhaftem Barfußlaufen weiter. Es entsteht eine sogenannte Hornschwiele, welche der Polsterung als auch dem Schutz vor Verletzungen.
Weltweit empfehlen Ärzte und Fußexperten öfter barfuß zu gehen und sehen dies als Bestandteil einer gesunden Lebensweise.
Die Vorteile von Barfuß laufen
Es gibt mittlerweile wissenschaftliche Studien, die die Vorzüge des Barfußlaufens bestätigen konnten:
- Reduzierung von Kopfschmerzen und Migräne
- Prävention von Darmproblemen und Verstopfung
- Entlastung von Nieren, Blase und Fortpflanzungsorganen
- Verringerung von Krampfadern
- Verminderung von Durchblutungsstörungen
- Linderung von Nervosität, Stress und Reizbarkeit
- Begleitbehandlung von Atemwegsproblemen wie beispielsweise Asthma oder Bronchitis
- Ausscheidung von Giftstoffen
- Verringerung von nervenbedingte Magenbeschwerden, wie Geschwüre oder Sodbrennen
- Optimierung der Sauerstoffzufuhr über die Blutgefäße
- Erhöhung des Fettabbaus
- Verminderung von Angstzuständen und Depressionen
- Reduktion von Flüssigkeitseinlagerungen in den Beinen und von Harnsäure
- Stimulierung bestimmter Körperorgane, die mit den Nervenenden an den Füßen verbunden sind
- Abbau von überschüssiger Energie in bestimmten Körperbereichen
Die Barfuß-Lauftechnik
Das Barfuß laufen außerhalb der eigenen vier Wände sollte geübt werden. Um einen verletzungsfreien und natürlichen Bewegungsablauf zu garantieren, sollte die richtige Körperhaltung und der passende Rhythmus trainiert werden. Dazu hältst du Brust und Kopf hältst gerade. Du konzentrierst dich auf deine Fußballen, denn auf diesen solltest du beim Barfuß laufen landen. Um einen leichtfüßigen Rhythmus zu bekommen, werden deine Füße den Untergrund womöglich häufiger berühren müssen, als üblich.
Ist Barfuß laufen gesund oder ungesund?
Um das Ergebnis gleich vorweg zunehmen – Barfußlaufen ist gesund. Es besteht lediglich das Risiko, das man sich Verletzungen zu zieht, indem man in gefährliche Gegenstände wie Glasscherben oder spitze Steine hineintritt. Bei großer Sommerhitze kann es auf Asphalt in der Stadt zu Verbrennungen an der Fußsohle kommen.
Forscher der University of Harvard im US-Bundesstaat Massachusetts konnten bereits vor acht Jahren in einer Studie die gesundheitsfördernden Vorzüge von Barfußlaufen bestätigen. Die Wissenschaftler fanden sie heraus, dass Barfußläufer, die mit dem Vorder- und Mittelfuß aufkommen, einer geringeren Aufprallbelastung ausgesetzt sind als Fersenläufer.
US-Wissenschaftler der University of Virginia kamen in einer weiteren Studie ebenfalls zu diesem Fazit. In einer Vergleichsstudie auf dem Laufband hatten Jogger mit Schuhen höhere Belastungen an Hüft-, Knie- und Fußgelenken als die Barfuß-Probanden.
Außerdem kann festgehalten werden, dass die Fußmuskulatur beim Barfuß laufen gestärkt wird und auch ein natürlicher Schutz vor Pilzinfektionen besteht. Beim Barfußlaufen wird eine optimale Luftversorgung gewährleistet und die Füße werden trocken gehalten. Zudem wird Barfuß laufen zu einer Art Fußreflexzonen-Massage. Wenn du oft Barfuß läufst, dann wirst du Unebenheiten und Steinchen nicht mehr als Hindernis wahrgenommen, weil die Hautdicke mit der Zeit zunimmt.
In der Fernsehsendung SWR odysso wurde eine Barfuß-Läuferin vorgestellt, dauerhaft ohne Schuhe über Stock und Stein in einem Barfußpark mit verschiedenen Untergründen wie Holz, Nägel und Steinen unterwegs ist. Aber auch im Alltag in der Stadt geht sie barfuß. An der Uniklinik in Heidelberg wurden ihre Füße mit denen des SWR-Moderator verglichen. Eine Ganganaylse zeigte, dass sie beim Barfuß laufen mit dem Vorderfuß auftritt, was wiederum gut für ein aufrechtes Skelett ist. Der Fußexperte Dr. Sebastian Müller betont aber auch, dass das laufen ohne Schuhe bereits in der Kindheit geübt werden sollte.
Wie gesund ist Barfuß laufen für Kinder?
Kinder sollten so oft wie möglich Barfußlaufen, denn in Schuhen sind Füße inaktiv. Wenn Kinder ohne Schuhe laufen, müssen die Muskeln in den Füßen die kleinen Unebenheiten ausgleichen. Das stärkt die Fußmuskeln und führt zu einer korrekten Fußstellung. Häufig tragen Kinder im Kindergarten zu kleine Hausschuhe, welche die Füße und Zehen einengen, so dass insbesondere schädliche Nebenwirkungen für den großen Zeh riskiert werden.
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Hilft Barfuß laufen gegen Hallux Valgus?
Bereits in jungen Jahren sollten wir möglichst viel barfuß laufen und auch Kinder animieren dies zu tun, denn in der Wachstumsphase wird die Fußmuskulatur gekräftigt und eine korrekte Fuß- und Zehenstellung hergestellt. Dadurch wird das Risiko von Fußschäden vorgebeugt.
Ebenso der als Spätfolge gefürchteten Ballenzeh, der sogenannte Hallux Valgus, der auch durch ungeeignete und zu enge Damenschuhe gefördert wird. Fachärztin für Orthopädie, Dr. Sabine Bleuel erklärt in einem Interview mit dem NDR, dass man dem Hallux Valgus durch Barfuß laufen vorbeugen kann.
Barfuß laufen auf Asphalt?
Mediziner, Orthopäden und auch Barfuß-Läufer empfehlen beim Barfuß laufen nichts zu übertreiben und langsam damit zu beginnen. Der Fuß muss sich erst daran gewöhnen direkten Kontakt mit verschiedenen Untergründen und dem Asphalt klar zu kommen. Fußexperten raten auch, erst einmal zu Hause mit dem Barfuß gehen zu beginnen. Sinnvoll kann es auch sein auf einem Laufband die Barfuß-Lauftechnik zu trainieren.
Barfuß laufen im Winter?
Im Winter kann es in Deutschland zu Minus-Temperaturen und beim Barfußlaufen zu einem starken Kälte-Empfinden und Schmerzen kommen. Dies kann man aber mit Barfuß-Schuhen abwenden, so dass es auch in der grauen Jahreszeit möglich ist, ohne Schuhe auszukommen.
Um was geht es in den Foren im Netz zum Thema Barfußlaufen?
Die vielen Fragen im Internet und in Foren zeigen, dass sich viele Menschen für dieses Thema interessieren:
- Würdet Ihr ohne Schuhe durch die Stadt laufen?
- Wie man eine Unterkühlung beim Barfuß laufen vermeiden?
- Barfuß laufen in der Stadt – wie mit blöden Kommentaren umgehen?
- Schmerzen durch Barfuß laufen?
- Was haltet Ihr von sogenannten Barfußschuhen?
- Regt Barfuß laufen die Durchblutung an?
- Wie kann man seine Füße daran gewöhnen über sogenannte Barfußpfade zu laufen?
- Kann durch Barfuß laufen das Fußgewölbe geschädigt werden?
Was sind Barfußschuhe?
Barfußschuhe sollen das Laufgefühl so nah wie möglich am realen Barfuß laufen geben. Da viele Modelle so gestaltet sind, jede einzelne Zehe ein separates Fach hat, werden sie oft auch als Zehenschuhe bezeichnet. Mittlerweile gibt es verschiedene Hersteller von Barfußschuhen, die unterschiedliche technologische Ansätze verfolgen. Die meisten Modelle umschließen und schützen den Fuß wie eine zweite Haut. Sie haben ein weiches Material und sind trotzdem robust. Ihre dünne und flexible Sohle ermöglicht es auch im Winter bei Schnee und Eis zu laufen. Außerdem ist es auch auf Asphalt in der Stadt gefahrlos mit Barfußschuhen sich zu bewegen, denn die Sohle schützt auch vor Scherben oder anderen Gegenständen.
Gibt es auch Barfußsocken?
Barfußsocken sind das ultimative Mittel, um dem Gefühl des Barfußlaufens so nahe wie möglich zu kommen – noch mehr als mit Barfuß-Schuhen. Denn es liegt in der Natur der Sache, dass Socken Füßen viel mehr Bewegungsfreiheit geben. Barfußsocken sind zwar noch leichter als Barfußschuhe, aber trotzdem dank der verwendeten Materialien robust und strapazierfähig. Füße sind ausreichend vor Verletzungen geschützt werden.
Fazit
Insgesamt können wir Barfußlaufen als positiv für Gesundheit und Geist bewerten. Jedoch sollte man Zeit und Geduld für die Umstellung einkalkulieren, um sich die richtige Barfuß-Lauftechnik anzueignen. Um Verletzungen vorzubeugen, sollte man zumindest in der Anfangsphase Barfußsocken oder -schuhe tragen.