Eine Bronchitis ist zwar nicht lebensgefährlich, man sollte sie aber auch nicht verschleppen, sondern auskurieren. Nur allzu leicht entwickeln sich sonst aus einer eigentlich unkomplizierten und problemlos ausheilenden akuten Bronchitis eine bakterielle Superinfektion und möglicherweise eine gefährliche Lungenentzündung.
Dieser Beitrag erklärt, wie eine Bronchitis entsteht, woran man sie erkennt und welche Komplikationen möglich sind. Darüber hinaus sagen wir Ihnen, welche Hausmittel helfen, welche Besonderheiten es bei Kindern gibt und wann man zum Arzt muss.
Was ist eine Bronchitis eigentlich?
Von einer Bronchitis oder Bronchialentzündung spricht man, wenn sich die Schleimhäute in den Bronchien – also jener Röhren in der Lunge, die die Atemluft leiten – entzünden und als Folge davon anschwellen. Dies geschieht in den allermeisten Fällen durch eingeatmete Viren.
Husten sowie Kopf-, Hals und Gliederschmerzen stellen sich ein und manchmal gesellt sich zu diesen Beschwerden auch Fieber – dann ist aber der gesamte Körper von einer Virusinfektion betroffen, nicht nur die Lunge.
Die Erreger der Bronchitis schädigen die Schleimhautzellen der Bronchien schließlich derart, dass die sich auf der Oberfläche der Zellen befindenden Flimmerhärchen den Schleim nur noch in geringem Umfang oder überhaupt nicht mehr aus den Bronchien entfernen können.
Zusätzlich sind die Bronchien geschwollen und damit verengt – auch das macht es dem Erkrankten schwer, den Schleim aus den Bronchien heraus zu befördern, der zudem im Zuge einer Bronchitis auch noch vermehrt gebildet wird. Die Folge ist ein Schleimstau, der Husten auslöst. Der Husten übernimmt damit die Funktion der Atemwegsreinigung, die sonst von den Flimmerhärchen gewährleistet wird.
Volkskrankheit Bronchitis
Die akute Bronchitis ist die häufigste Atemwegserkrankung. Im Herbst und Winter – in der Erkältungssaison – erkranken Erwachsene besonders oft daran.
Im statistischen Durchschnitt bekommt jeder Erwachsene pro Jahr 2 bis 3 Mal eine Bronchitis. Mit zunehmendem Alter, bei Menschen mit geschwächten Abwehrkräften und bei Kindern wird die Bronchitis noch öfter diagnostiziert.
Akute oder chronische Bronchitis?
Um die richtige Behandlungsart zu bestimmen ist es wichtig zu wissen welche Art von Bronchitis Sie haben. Zudem gibt es Komplikationen bzw. Weiterentwicklungen einer „normalen“ Bronchitis, denen Sie unbedingt entgegen wirken solten. Hierbei wollen wir Ihnen eingangs eine Hilfe an die Hand geben.
Im groben kann man eine Bronchitis in 3 Arten bzw. Stadien einteilen:
Akute Bronchitis
Sie stellt die „normale“ Bronchitis dar und ist meist nach einer Behandlung ohne Langzeitfolgen wieder verschwunden.
Merkmale |
❖ Zu Beginn trockener, schmerzhafter Husten ❖ Später produktiver Husten mit zähflüssigen Auswurf ❖ hörbare Atemgeräusche |
Dauer |
❖ bis 14 Tage ❖ Husten klingt oft erst nach 4 bis 6 Wochen ab |
Ursachen |
❖ Viren (Hauptursache) ❖ Bakterien ❖ toxische Gase ❖ Allergien ❖ Bestrahlungen (Krebstherapie) ❖ Pilze (selten) |
Komplikationen |
❖ Atemnot ❖ bakterielle Sekundärinfektion (Superinfektion nach viraler Erstinfektion) ❖ Lungenentzündung ❖ Schäden an der Bronchialschleimhaut ❖ Entwicklung einer chronischen Bronchitis ❖ Spastische Bronchitis (v. a. bei Säuglingen und Kleinkindern), nach akuter viraler Bronchitis |
Chronische Bronchitis
Aus einer akuten Bronchitis kann sich bei falscher oder ganz fehlender Behandlung ein chronisches Leiden entwickeln.
Merkmale |
❖ meist morgendlicher Husten mit Auswurf (schleimig-weißlich, bei zusätzlicher bakterieller Infektion gelb-grün) ❖ leicht eingeschränkte Atmung ist möglich |
Dauer | ❖ mindestens 3 Monate – in zwei aufeinander folgenden Jahren (Definition der WHO) |
Ursachen |
❖ Rauchen (Hauptursache) ❖ allgemeine Luftverschmutzung ❖ verschleppte akute Bronchitis ❖ Mukoviszidose ❖ Komplikationen ❖ Lungenentzündung (selten) ❖ COPD |
Chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD)
Dies ist eine Sonderform der chronischen Bronchitis (typischerweise Raucherkrankheit).
Merkmale |
❖ Husten mit Auswurf und Atemnot infolge dauerhafter Verengung (Obstruktion) der Bronchien ❖ Atemnot zunächst nur bei Belastung, später auch im Ruhen |
Dauer | ❖ permanent |
Ursachen | ❖ Rauchen (Hauptursache) |
Ursachen |
❖ Cor pulmonale (Überlastung des Herzens) ❖ Herzrhythmusstörungen |
Die Akute Bronchitis
In diesem Artikel wollen wir uns hauptsächlich mit dem Krankheitsbild der akuten Bronchitis beschäftigen. Sie stellt eine Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien dar und macht sich meist durch einen auffälligen Husten bemerkbar.
Wir klären nachfolgend wie eine akute Bronchitis entsteht, wie man sie behandeln sollte und welche Komplikationen daraus entstehen können.
Ursachen einer Akuten Bronchitis
In den folgenden Unterkapiteln gehen wir nun detaillierter auf die verschiedenen Ursachen einer akuten Bronchitis ein:
Hauptgrund Viren
Oft beginnt eine Bronchitis mit einer Erkältung. Dabei befallen sogenannte Erkältungsviren – meist Influenzaviren (Grippeviren), seltener Parainfluenzaviren, Rhinoviren, Coronaviren – die oberen Atemwege bis zum Kehlkopf.
Die Erkältung kann sich aber nach unten über die Luftröhre bis in die Bronchien ausbreiten. Dieser Etagenwechsel ist dann der Beginn einer akuten Bronchitis.
Ansteckung durch Bakterien
An die Ansteckung durch Viren kann sich eine bakterielle Infektion anschließen. Auf den entzündeten Schleimhäuten der Bronchien haben sich dann zusätzlich zu den Viren Bakterien angesiedelt.
Sichtbar wird diese bakterielle Infektion dadurch, dass der klare bis weißliche Schleim, der für eine akute Virusinfektion typisch ist, eitrig und damit grünlich oder gelblich wird.
Diese sekundäre Infektion der Bronchialschleimhäute durch Bakterien nennt der Arzt bakterielle Superinfektion.
Pilze und Chemikalien als Auslöser
Pilze, z. B. Schimmelpilze in Wohnungen, können – allerdings viel seltener als Viren und Bakterien – ebenfalls eine akute Bronchitis auslösen. Insbesondere sind Säuglinge, Kinder und immungeschwächte Personen durch die Pilzsporen – sie enthalten gefährliche Gifte – gefährdet.
In unserer Arbeitswelt und durch die schadstoffhaltige Stadtluft werden wir mit chemischen Stoffen konfrontiert, die ebenfalls eine akute Bronchitis auslösen können. Auch das saure Aufstoßen ist oft ein auslösender Faktor. Hier einige nähere Informationen dazu:
- Salzsäure
Beim Aufstoßen von saurem Mageninhalt (Reflux) kann die enthaltene Salzäure in die Luftröhre gelangen und auf diese Weise eine akute Bronchitis auslösen. Reflux ist eine wesentliche Ursache für Bronchitiden. - Ammoniak
Ammoniak ist eine der am meisten produzierten Chemikalien, z. B. in der Düngerindustrie. Das giftige Gas wirkt ätzend auf die Schleimhäute der Atemwege. - Schwefeldioxid
Schwefeldioxid ist ein giftiges Gas, das einen bedeutenden Faktor der Luftverschmutzung darstellt. - Nitrosegase
Es handelt sich bei Nitrosegasen um giftige Gase mit chlorartigem Geruch. Sie schädigen in besonderem Maße die Schleimhäute der Bronchien. Besonders beim Gasschweißen und beim Plasmaschneiden entstehen hohe Konzentrationen dieser Gase.
Zusätzliche Risikofaktoren
Die Entstehung einer akuten Bronchitis kann durch folgende Risikofaktoren begünstigt werden:
- Smog (Feinstaub, Abgase)
- Tabakrauch
- Kälte
- Mukoviszidose (angeborene Erkrankung mit zähflüssigem Schleim in den Bronchien)
- trockene Luft in klimatisierten Wohnungen
- Bestrahlungen im Zuge einer Krebstherapie
Das Krankheitsbild – Akute Bronchitis erkennen
Im Folgenden werden wir die diversen Krankheitsbilder einer akuten Bronchitis beschreiben:
Erste Symptome
Eine akute Bronchitis beginnt meist mit trockenem Husten – oft begleitet von Schnupfen.
Breiten sich danach die Erkältungsviren auf den ganzen Organismus aus, gesellen sich weitere Symptome zum Krankheitsbild dazu: Fieber, Kopf-, Hals– und Gliederschmerzen sowie Heiserkeit, Mattigkeit und oft auch Nachtschweiß.
Bronchitis mit produktiven Husten
Einige Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome löst sich der Schleim in den Bronchien und kann abgehustet werden. Der Arzt spricht dann von einem produktiven Husten – das heißt einem Husten mit Auswurf, also mit Schleim.
Für das Krankheitsbild einer fortgeschrittenen Bronchitis ist also typisch, dass der anfänglich trockene Reizhusten zum produktiven Husten mit Schleimauswurf wird.
Bronchitis mit unproduktiven Husten
Eine akute Bronchitis ist zu Beginn insbesondere von unproduktivem Husten – Husten ohne Auswurf, also ohne Schleim – charakterisiert. Dieser kann sehr schmerzhaft sein, vor allem hinter dem Brustbein, da dann die Luftröhre entzündet ist.
Sollte es bei diesem Husten ohne Auswurf bleiben, sind die Beschwerden einer Bronchitis nach einer guten Woche überstanden.
Anzeichen einer unkomplizierten Bronchitis
Eine unkomplizierte Bronchitis ist insbesondere durch anhaltenden Husten gekennzeichnet, der aber spätestens nach 4 Wochen folgenlos abheilt.
Bakterielle Superinfektion
Eine akute Bronchitis durch Viren kann sich durch eine zusätzliche Infektion mit Bakterien verschlimmern. Der Arzt nennt diese bakterielle Zusatzinfektion Superinfektion oder Sekundärinfektion.
Der sich bildende Auswurf ist dann nicht mehr weißlich (nur virale Infektion), sondern gelblich (zusätzliche bakterielle Superinfektion) oder sogar grünlich (schlimmere Form der bakteriellen Superinfektion).
Das Krankheitsbild einer akuten Bronchitis kann sich weiter durch Atemgeräusche und sogar Atemnot verschlimmern – der Mediziner spricht in solch einem Fall von einer obstruktiven Bronchitis. Es kann sich aber auch um eine spastische Bronchitis – vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern – handeln.
Das Krankheitsbild kann sich weiter verkomplizieren, wenn bei einem Patienten bereits eine chronische Bronchitis vorliegt, denn aus dieser entwickelt sich manchmal eine Lungenentzündung.
Wie lange dauert eine akute Bronchitis?
Eine normale Bronchitis heilt meistens in 1 bis 2 Wochen, längstens aber in 4 Wochen aus.
Im Falle einer bakteriellen Sekundärinfektion kann sich der Krankheitsverlauf auch über 8 Wochen hinziehen.
Komplikationen & Wann Sie zum Arzt sollten
Die Entwicklung einer chronischen Bronchitis, Lungenentzündung sowie spastischen Bronchitis sind schwere Komplikationen einer akuten Bronchitis.
Aber auch Atemnot und fiebrige Sekundärinfektionen gehören in die behandelnde Hand eines Arztes – ebenso natürlich die vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern auftretende spastische Bronchitis sowie Bronchiolitis.
Sie sollten sich deshalb ärztlich behandeln lassen, wenn Sie:
- Atemnot, Atembeschwerden sowie Brustschmerzen verspüren
- Blut husten
- hohes Fieber (> 38,5 °C) haben
- gelblichen oder grünlichen Auswurf haben
- Ihre Beschwerden schon länger als 8 Tage dauern
- Vorerkrankungen – wie zum Beispiel Herzschwäche, Asthma bronchiale oder COPD – in Ihrer Patientengeschichte haben
an Krebs oder HIV erkrankt sind - mit Kortisonen therapiert werden
- akute Bronchitis und andere Bronchitiden bei Ihren Kindern feststellen
- zu den Senioren oder Seniorinnen gehören
Unterschied – Akute Bronchitis vs. Lungenentzündung
Eine Lungenentzündung kann sich als Komplikation aus einer Bronchitis entwickeln. Beide Erkrankungen sind aber – trotz gewisser Ähnlichkeiten – an einigen Merkmalen klar zu unterscheiden.
- Entzündung: Bronchien – Lungenbläschen
Bei einer Bronchitis sind die Schleimhäute der Bronchien und der Luftröhre entzündet, bei einer Lungenentzündung dagegen die Lungenbläschen (Alveolen). - Erreger: Viren – Bakterien
Haupterreger einer Bronchitis sind Viren, die häufigsten Erreger einer Lungenentzündung sind dagegen Bakterien. - Fieber: Fieber selten – hohes Fieber mit Schweißausbrüchen
Eine akute Bronchitis verläuft meistens ohne Fieber, während bei einer Lungenzündung die bakterielle Infektion hohes Fieber mit Schweißausbrüchen erzeugt.
Diagnosemethoden
Zuständig für eine schwere Bronchitis sind HNO-Ärzte und Pneumologen (Lungenfachärzte).
- Anamnese
In einem Arzt-Patient-Gespräch werden Sie zu Ihren Beschwerden befragt, z. B. wie stark Ihre Beschwerden sind, ob produktiver Husten vorliegt und welche Farbe der Auswurf hat. Auch werden Sie nach weiteren bestehenden Erkrankungen gefragt, zum Beispiel Asthma. Diese Erhebung der Krankengeschichte durch den Arzt wird als Anamnese bezeichnet. - Blutuntersuchung
Nur dann, wenn der Arzt eine Lungenentzündung vermutet, wird eine Blutuntersuchung vorgenommen. Diese Untersuchung ist vor allem dann sinnvol, wenn abgeklärt werden soll, ob eine bakterielle Infektion vorliegt. Sind besonders viele weiße Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut und ist die Geschwindigkeit der Blutsenkung deutlich erhöht, spricht vieles für eine bakterielle Infektion. - Röntgenuntersuchung
Wenn Verdacht auf Lungenentzündung besteht, ist eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes (Thorax) erforderlich. - Lungenfunktionstest
Ein Lungenfunktionstest wird durchgeführt, um zu klären, ob und wie stark die Atemwege verengt sind – etwa bei einem Verdacht auf spastische Bronchitis.
Behandlung – Was tun bei Akuter Bronchitis?
Eine unkomplizierte Bronchitis heilt meistens von selbst – ist also nicht gefährlich.
Um den Heilungsprozess zu fördern und die unangenehmen Begleiterscheinungen einer Bronchitis zu lindern, sind folgende Maßnahmen sinnvoll und ausreichend:
- sich körperlich schonen – am besten Bettruhe
- reichlich trinken
- Dampfinhalationen
- Abklopfen des Brustkorbes
- für ausreichend Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer sorgen – stoßlüften und nicht überheizen
Auch nachdem die Symptome abgeklungen sind, sollten Sie sich noch ein paar Tage schonen. Wenn Sie nach einer überstandenen Bronchitis Ihren Körper gleich wieder voll belasten, kann es zu ernsthaften Folgeerkrankungen – wie zum Beispiel Herzmuskelentzündungen – kommen.
Besonders wichtig ist es, während der Erkrankung reichlich Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Ideal sind warme Kamillen- und Salbeitees sowie Thymian- und Pfefferminztees. Auf diese Weise löst sich der Schleim in den Bronchien besser und kann so leichter abgehustet werden. Dies gilt auch für Inhalationen. Im Übrigen: Auch schleimlösende Medikamente – sogenannte Hustenlöser – wirken nur, wenn der Patient ausreichend trinkt.
Hausmittel bei akuter Bronchitis
Meist reichen die altbewährten Hausmittel aus, um die Beschwerden einer Bronchitis zu lindern. Aus der Vielzahl der Möglichkeiten haben wir drei bewährte Hausmittel herausgegriffen:
- Halswickel und Brustwickel
Kalte Wickel wirken schmerzlindernd, kühlen die gereizten und entzündeten Bereiche und lindern den Hustenreiz. Aber auch warme Quark- oder Kartoffelwickel sind hilfreich – ein warmer Brustwickel über Nacht kann die Beschwerden einer Bronchitis deutlich abklingen lassen. - Hühnersuppe
Hühnersuppe ist seit alters her ein Hausmittel bei Bronchitis. Sie wärmt nicht nur von innen, sondern sie stärkt durch die enthaltenen Vitamine E und A sowie durch den hohen Zinkgehalt auch das Immunsystem. Außerdem enthält Hühnerfleisch Cystein, das entzündete Schleimhäute abschwellen lässt. - Ingwer
Ingwer kann als Tee aufgekocht werden. Die in ihm enthaltenen ätherischen Öle lindern Reizhusten und Halsschmerzen. Brustwickel mit Ingwer lösen zudem den festsitzenden Schleim in den entzündeten Bronchien.
Medikamentöse Optionen
Reizhusten kann bei einem schweren Verlauf einer Bronchitis sehr schmerzen, die Bronchialschleimhäute schädigen und auch den ruhigen Schlaf unmöglich machen. Unter solchen Umständen macht die Einnahme hustenstillender Mittel (sogenannte Hustenblocker) Sinn. Medikamente, die trockenen Reizhusten (ohne Schleimbildung) stillen, nennt der Arzt Antitussiva – sie enthalten meist Abkömmlinge (Derivate) der Opiate, so z. B. Codein, Papaverin oder Noscapin und sind rezeptpflichtig. Ihre Wirkung beruht darauf, dass sie das Hustenzentrum im Stammhirn dämpfen
Um festsitzenden Schleim zu lösen und damit das Abhusten zu erleichtern, sind schleimlösende Medikamente – umgangssprachlich als Hustenlöser bezeichnet – geeignet.
❖ Acc Akut 600mg Brausetablette
❖ Mucsosolvan (Die ganze Produktreihe)
❖ Sinupret extract überzogene Filmtabletten
❖ Gelomyrtol forte magensaftresistente Weichkapseln
❖ Phytohustil Hustenreizstiller
❖ Prospan Hustensaft
❖ Bronchipret TP Filmtabletten
❖ Mucsosolvan (Die ganze Produktreihe)
Letzte Option – Antibiotika
Nur bei einer bakteriellen Superinfektion ist die Einnahme von Antibiotika sinnvoll, da Antibiotika gegen bakterielle – nicht aber virale – Infekte wirken.
Ob eine bakterielle Superinfektion vorliegt, erkennt auch der medizinische Laie leicht an der Färbung des abgehusteten Schleims. Ist er weißlich, dann liegt keine bakterielle, sondern eine virale Infektion vor. Ist der abgehustete Schleim aber durch Eiter grünlich oder gelblich gefärbt, dann sind die Schleimhäute der Bronchien durch Bakterien besiedelt.
Besonderheiten bei Kindern
Bronchitiden kommen zur Überraschung vieler Eltern bei Babys und Kindern häufiger vor als bei Erwachsenen – das liegt aber einfach daran, dass ihr Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist.
Auch bei den Kleinen gilt, dass eine normale Bronchitis in der Regel von alleine – und mit der Unterstützung von Hausmitteln, Bettruhe und persönlicher Zuwendung – abklingt.
Bei Kindern und Babys gibt es aber – anders als bei Erwachsenen – zwei Sonderformen der Bronchitis, die gefährlich werden können: die obstruktive Bronchitis sowie die Bronchiolitis. Was also müssen Eltern über diese beiden Bronchitis-Arten wissen?
Obstruktive – verengende – Bronchitis
Typische Beschwerden sind:
- anhaltende Hustenattacken, die oftmals bis zum Erbrechen führen
- Atembeschwerden, die in einer akuten Atemnot gipfeln können
- beim Ausatmen entsteht ein pfeifendes Geräusch (Stridor)
Ursache für diese Beschwerden sind die bei kleinen Kindern (etwa bis zum 3. Lebensjahr) besonders stark angeschwollenen Schleimhäute in den Bronchien.
Sie verengen sich durch das viele Sekret, wodurch insbesondere das Ausatmen erschwert wird.
Bronchiolitis
Vor allem zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat kann bei Babys eine Bronchiolitis auftreten, die sich aus einer normalen Bronchitis entwickelt.
Bei einer Bronchiolitis sind die sehr feinen und sehr dünnwandigen finalen Bronchialverzweigungen (Bronchiolen) entzündet. Da sie nur einen Durchmesser von 1 Millimeter haben, sind sie vom Infektionsschleim schnell verstopft.
Typische Beschwerden sind:
- anhaltender Husten
- Stridor (pfeifendes Geräusch) beim Atmen
- beschleunigte Atmung
FAQ – Häufige Fragen zur (akuten)Bronchitis
An dieser Stelle beantworten wir Fragen zur akuten Bronchitis, die uns häufig gestellt werden:
Habe ich eine Bronchitis?
Wenn Sie typische Erkältungssymptome im Bereich der oberen Atemwege verspüren, die dann von einem zunächst trockenen Reizhusten begleitet werden, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den Beginn einer akuten Bronchitis.
Was verursacht eine Bronchitis?
Eine Bronchitis wird im Normalfall von Viren – meist Influenzaviren – ausgelöst.
Ist eine Bronchitis ansteckend?
Ja, eine akute Bronchitis ist ansteckend. Die Krankheitserreger werden meist mittels Tröpfcheninfektion (durch Niesen, Husten und Sprechen) übertragen. Auch Kontaktinfektionen sind möglich. Hierbei werden Erreger durch Berühren von zum Beispiel Türklinken oder Tastaturen aufgenommen. Nach Aufnahme der Krankheitserreger dauert es nur einen Tag, bis die Krankheit ausbricht – die Inkubationszeit einer viralen Bronchitis ist also sehr kurz. Siedeln sich Bakterien auf den Schleimhäuten der Bronchien an, beträgt die Inkubationszeit allerdings bis zu 10 Tagen.
Wie lange dauert eine akute Bronchitis?
Die Dauer einer akuten Bronchitis beträgt im Normalfall etwa 2 Wochen.
Was hilft bei einer akuten Bronchitis?
Dies sind die besten Tipps, um schnell wieder auf die Beine zu kommen:
- Bettruhe
- viel Trinken (warme Tees)
- Inhalationen
- Klopfmassage (hohle Hand, Handkante)
- Hausmittel (Ingwer, Wickel, Hühnersuppe)
Kann ich meine Bronchitis mit einer Inhalationstherapie heilen?
Ja, eine Inhalationstherapie ist bei akuter Bronchitis zielführend. Eine Dampfinhalation aus Wasser, Kochsalz und ätherischen Ölen führt dazu, dass die Schleimhäute der Bronchien besser durchblutet werden und der zähe Schleim sich daraufhin besser löst.
Wenn Sie bereits Erfahrungen gemacht haben mit einer (akuten) Bronchitis und vielleicht sogar den ein oder anderen Tipp haben, so lassen Sie es uns & die Leser wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.
Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!
Fazit
Eine akute Bronchitis gehört zu den häufigsten viralen Atemwegserkrankungen – nicht nur bei Erwachsenen, sondern insbesondere bei Kindern und Säuglingen.
Wer es sich leisten kann, sollte bei normalem Krankheitsverlauf die Beschwerden ohne hustenstillende und schleimlösende Medikamente auskurieren und stattdessen auf bewährte Hausmittel zurückgreifen. Für den Ernstfall stehen aber Medikamente bereit – auch für kleine Kinder und Säuglinge.
Wichtig ist für Eltern außerdem, über die obstruktive Bronchitis sowie die Bronchiolitis Bescheid zu wissen, da diese Erkrankungen häufig bei kleinen Kindern bzw. Babys auftreten.
Quellverzeichnis anzeigen
- Infoportal der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin: „Was ist eine Akute Bronchitis?“ (www.lungenaerzte-im-netz.de; Aufgerufen: 24.06.2019)
- S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit akutem und chronischem Husten“ der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
- W.J. Hueston, A.G. Mainous: „Acute bronchitis” American family physician 1998. 57.6: S. 1270-1276.
- J. Evertsen et al.: „Diagnosis and management of pneumonia and bronchitis in outpatient primary care practices”, Primary care respiratory journal: journal of the General Practice Airways Group 2010; 19.3: S. 237.
- D.N. MacKay: „Treatment of acute bronchitis in adults without underlying lung disease”, Journal of general internal medicine 1996; 11.9: S. 557-562.
- R.P. Wenzel, A.A. Fowler: „Clinical practice. Acute bronchitis”, N Engl J Med 2006; 355: S. 2125.