„Unerträgliche Schmerzen in der Schläfe wie durch einen brennenden Dorn“ oder extremste Augenschmerzen, verursacht „wie durch ein glühendes Messer“ – dies sind Beschwerden von Cluster Kopfschmerzen.
Dieser Artikel bringt leicht verständlich auf den Punkt, was Cluster Kopfschmerzen genau sind, durch welche Risikofaktoren sie begünstigt werden, aber auch, was man gegen die Krankheit tun kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit – anhand von Testfragen – das Krankheitsbild schnell und sicher zu identifizieren.
Informationen zur Krankheit
- Bezeichnung: Cluster Kopfschmerzen
- Typ: Episodische und paroxysmale Krankheiten des Nervensystems
- ICD-Codes: G44.0
Was sind Cluster Kopfschmerzen?
Cluster Kopfschmerzen sind unerträglich schmerzhafte Attacken, die anfallsartig auftreten. Patienten nehmen den Schmerz hinter Stirn, Schläfe und Augen wahr.
In Deutschland ist – Schätzungen zufolge – eine unter 600 Personen von dieser Krankheit betroffen. Das klingt nicht sehr viel, bedeutet aber, dass allein in einer Stadt wie Hamburg 2500 Menschen unter Cluster Kopfschmerzen leiden. Während Frauen mehr unter Migräne leiden als Männer, ist es bei Cluster Kopfschmerzen genau umgekehrt.
Cluster Kopfschmerz ist eine eigenständige Erkrankung (primärer Kopfschmerz), also nicht die Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung (symptomatischer Kopfschmerz).
Wo liegen die Ursachen?
Die Ursachen für diese Kopfschmerzform sind nicht genau bekannt. Auffällig ist allerdings, dass Cluster Kopfschmerzen gehäuft im Frühjahr und Herbst auftreten. Von dieser zeitlichen Ballung (Cluster) hat der Kopfschmerz auch seine medizinische Bezeichnung. Darüber hinaus weiß man, dass zwischen den einzelnen Attacken Jahre vergehen können.
Auch glaubt man zu wissen, dass Attacken bei Cluster Kopfschmerzen durch bestimmte Umstände ausgelöst werden können. Diese auslösenden Faktoren werden Trigger genannt. Bekannte Trigger sind:
- Grelles Licht, Flackerlicht (z. B. TV, Disco, Kino)
- Lärm
- Bei Anstrengung
Auch die Ernährung soll ein wesentlicher Auslöser sein. Insbesondere Nahrungsmittel, die Histamin freisetzen, können demnach Cluster Kopfschmerz auslösen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Sojaprodukte
- Schokolade
- Kakao
- Alkohol
- Ananas
- Kichererbsen
- Schwarzer Tee
- Tomaten
- Nüsse
- Erdbeeren
- Zitrusfrüchte
- Hartkäse
- Sojabohnen
Auch der Lebensmittelzusatzstoff Glutamat kann Kopfschmerzattacken auslösen.
Cluster Kopfschmerzen Symptome
Während einer Cluster Kopfschmerz Attacke treten Schmerzen auf, die zu den stärksten gehören, die sich ein Mensch vorstellen kann. Meist kreuzt der Patient – befragt nach der Schmerzstärke seiner Kopfschmerzen – die Zahl 10 auf einer Schmerzskala an, die von 0 bis 10 reicht.
Um Cluster Kopfschmerzen schnell und sicher erkennen zu können, folgt nun ein kleiner Überblick über die Beschwerden.
- Typisch für Cluster Kopfschmerzen: tritt nur einseitig auf (bis zu 8 Mal am Tag)
- Schmerzregion: Stirn, Schläfe und Auge
- Schmerzcharakter: stärkster vorstellbarer Schmerz, stechend, bohrend oder schneidend
- Zusätzliche Symptome der betroffenen Gesichtshälfte:
- Horner Syndrom (eingesunkener Augapfel, Pupillenverengung, Oberlid des Auges hängt herab)
- Schwitzen auf Stirn oder im Gesicht
- Nase läuft
- Lid geschwollen
- Bindehaut des Auges ist gerötet
- Auge tränt
- Verhaltensauffälligkeiten:
- Patienten sind extrem unruhig
- müssen sich bewegen
- apathisches Wippen mit dem Oberkörper
- Sonstige Symptome:
- Lichtempfindlichkeit (wie bei Migräne)
Wie lange dauern Cluster Kopfschmerzen an?
Cluster Kopfschmerzen halten – unbehandelt – wenigstens eine Viertelstunde an, können den Patienten aber auch bis zu 3 Stunden quälen und dies in immer neuen Attacken über Wochen und Monate.
Nach solch einer Schmerzperiode sind manche Patienten über Wochen, Monate oder sogar Jahre beschwerdefrei, bis eine neue Phase mit Cluster Kopfschmerz Attacken beginnt. Einen solchen Beschwerdeverlauf nennt der Mediziner episodisch – die Symptome treten also nur eingeschoben in eine sonst beschwerdefreie Zeit auf.
Dauern die Schmerzperioden aber ununterbrochen länger als ein Jahr, so spricht der Arzt davon, dass die Cluster Kopfschmerzen chronisch (langanhaltend) sind. Von chronischem Cluster Kopfschmerz spricht man auch dann, wenn die beschwerdefreien Abschnitte zwischen den Schmerzepisoden kürzer als einen Monat sind.
Gibt es eine Heilung bei Cluster Kopfschmerzen?
Nur Spontanheilungen sind beim Cluster Kopfschmerz bekannt – also solche Heilungen, die von selbst geschehen, ohne dass therapeutische Maßnahmen (z. B. Einsatz von Medikamenten) ergriffen wurden. Ansonsten ist diese schwere Kopfschmerzform noch nicht heilbar.
Mit Medikamenten ist es allerdings möglich, die Schwere und Häufigkeit der Attacken zu verringern.
Erhöhte Selbstmordrate bei Betroffenen
Cluster Kopfschmerzen gehören zu den schlimmsten Schmerzen überhaupt. Es handelt sich um stechende Kopfschmerzen, die von den Betroffenen wie Stiche im Kopf und hinterm Auge beschrieben werden. Die höllisch schmerzenden Attacken sind so stark, dass es manche Betroffene nicht mehr aushalten können und sogar soweit gehen, dass sie einen anderen Ausweg wählen.
Deshalb findet man bei Menschen, die unter Cluster Kopfschmerzen leiden, eine erhöhte Selbstmordrate.
Bundesverband der Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppen (CSG) e.V.
Telefonnummer: +49 (0) 2364 168196
Email: [email protected]
Cluster Kopfschmerzen Diagnose
Gehen Sie wegen Ihrer Kopfschmerzen zu einem auf Kopfschmerzen spezialisierten Arzt (Neurologe). Dieser Arzt wird anhand des Beschwerdebildes und gezielt gestellter Fragen im Zuge einer Anamnese herausbekommen, ob es sich bei Ihnen um Cluster Kopfschmerzen oder um eine andere Erkrankung handelt.
Er erstellt damit allein anhand der Beschwerden eine sogenannte klinische Diagnose.
Fragen, die Ihnen der Arzt zur Vorgeschichte (Anamnese) Ihrer Beschwerden stellt, könnten etwa folgendermaßen lauten:
- Seit wann haben Sie die Schmerzen?
- Wie oft treten bei Ihnen die Beschwerden auf?
- In welchen Zeitabständen treten die Beschwerden auf?
- Wie lange hält eine Kopfschmerzattacke an?
- Können Sie mir zeigen oder beschreiben, wo genau die Schmerzen auftreten?
- Welcher Art sind die Schmerzen?
- Wie stark sind die Schmerzen (Schmerzskala)?
- Haben Sie zusätzlich zu den Schmerzen eine laufende Nase oder ein tränendes Auge?
- Was haben Sie bisher unternommen, um die Schmerzen zu lindern?
- In welcher Situation treten die Schmerzen auf? Nach dem Einschlafen? Nach dem Genuss von Alkohol? Nach körperlicher Anstrengung?
Nach einer anschließenden neurologischen Untersuchung kann der Arzt bestimmen, ob es sich bei Ihren Beschwerden um einen Cluster Kopfschmerz handelt. Er verwendet dafür Diagnosekriterien, die international üblich sind und in der Internationalen Kopfschmerz Klassifikation (ICHD-2) festgelegt sind.
Demnach müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein, um die Diagnose „Cluster Kopfschmerz“ stellen zu können:
- Mindestens 5 Kopfschmerzattacken mit starken, einseitigen Schmerzen im Bereich der Augen (Dauer: 15 bis 180 Minuten)
Zusätzlich mindestens eines der folgenden 6 Kennzeichen, die auf der schmerzenden Seite auftreten müssen:
- Tränendes Auge mit oder ohne geröteter Bindehaut
- Verstopfte oder laufende Nase
- Schwellung des Augenlides
- Stirn oder Gesicht schwitzt
- Pupille verengt mit oder ohne hängendem Augenlid
- Unruhige Bewegungen, Bewegungsdrang
Selbst-Test im Internet
Im Internet besteht die Möglichkeit, im Rahmen eines Selbst-Tests mithilfe der Beantwortung gezielt gestellter Fragen herauszufinden, ob Sie unter Cluster Kopfschmerzen oder anderen Kopfschmerzen (z. B. Migräne) leiden:
Insgesamt sind es 20 Fragen, die jeweils mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden. Zur Veranschaulichung greifen wir hier einige davon heraus:
- Dauern Ihre Kopfschmerzen zwischen 4 und 72 Stunden?
- Ist der Kopfschmerz vor allem halbseitig?
- Werden die Schmerzen bei körperlicher Aktivität stärker?
- Leiden Sie während einer Kopfschmerzattacke unter Übelkeit?
- Sitzt der Schmerz in der Stirn, in den Augenhöhlen oder im Oberkiefer?
- Leiden Sie unter sehr starken unerträglichen Schmerzattacken, die zwischen 15 Minuten und 3 Stunden dauern?
- Tränt Ihnen während des Kopfschmerzanfalls das Auge oder rinnt Ihnen die Nase?
Wir bitten Sie aber darum sich nicht allein auf eine solche grobe Ferndiagnose zu verlassen und empfehlen das Testergebnis von einem Experten (Facharzt) bestätigen zu lassen
Die Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Cluster Kopfschmerz gehört in die Hände eines auf Kopfschmerzen spezialisierten Arztes.
Man sollte im Rahmen einer Selbstmedikation nicht versuchen, mit rezeptfreien Medikamenten, die die Arzneistoffe Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen oder Diclophenac enthalten, eine Linderung der Beschwerden zu erreichen, denn dies wäre aussichtslos.
Triptane – eine Arzneimittelgruppe, die auch bei Migräneanfällen verordnet wird – sind dagegen hilfreich.
Akuttherapie
Es gibt – grob gesprochen – drei aussichtsreiche Möglichkeiten, akute Cluster Kopfschmerz Attacken zu behandeln: die Sauerstoffbehandlung, die Behandlung mit Medikamenten und die Behandlung mit lokalen Betäubungsmitteln.
- Was passiert bei einer Sauerstoffbehandlung?
Bei einer Sauerstoffbehandlung atmet der Patient reinen, medizinischen Sauerstoff aus großen Druckgasflaschen ein. Dies geschieht über eine spezielle Maske (Hochkonzentrationsmaske) über eine Dauer von 15 bis 20 Minuten. Das Erstaunliche ist, dass fast 80 % aller Behandelten nach dieser kurzen, nebenwirkungsfreien Behandlung schmerzfrei sind. Warum das so ist, liegt genauso im Dunkeln wie die Frage, warum nicht allen Betroffenen auf diese Weise geholfen werden kann. - Welche Medikamente helfen?
Die Arzneimittelgruppe der Triptane wirkt gut bei akuten Attacken. Damit die Triptane besonders schnell wirken, werden sie entweder unter die Haut gespritzt (Medikament: Sumatriptan) oder als Nasenspray (Medikament Zolmitriptan) verabreicht. - Was passiert bei einer Behandlung mit lokalen Betäubungsmitteln?
Hier wird ein Betäubungsmittel – z. B. Lidocain – in das Nasenloch der betroffenen Kopfhälfte getropft oder gesprüht. Lidocain blockiert die Nervenfasern, die den Cluster Kopfschmerz leiten. Auf diese Weise kann etwa jedem dritten Patienten geholfen werden.
Prophylaxe
Auch im Vorfeld gibt es medikamentöse Therapiemöglichkeiten um Cluster Kopfschmerzen vorzubeugen.
Mit Verapamil:
Es gibt heutzutage gut wirksame Medikamente, um Cluster Kopfschmerzen vorzubeugen – das Mittel der ersten Wahl ist Verapamil. Verapamil ist verschreibungspflichtig und nebenwirkungsarm. Letzteres ist besonders wichtig, weil das Mittel mit Behandlungsbeginn jeden Tag eingenommen werden muss.
Mit Lithium:
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit Lithium zu behandeln. Lithium hat aber mehr Nebenwirkungen und hilft weniger – deshalb ist dieses Mittel nur zweite Wahl.
Operative Verfahren
Nur in wirklichen Ausnahmefällen kann daran gedacht werden, eine Verbesserung des Leidens durch eine Operation zu erreichen.
Was ist zu beachten?
- Eine Operation sollte nur von Spezialisten in einem Klinikum durchgeführt werden, die entsprechende Erfahrung mitbringen.
- Die Risiken einer Operation überwiegen den Nutzen meist deutlich.
- Operationen sollten nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn eine Behandlung mit Medikamenten erfolglos blieb.
Welche operativen Verfahren sind grundsätzlich denkbar?
Die okzipitale Nervenstimulation (ONS): Bei diesem Eingriff am sogenannten Okzipitalnerv wird relativ wenig Gewebe verletzt (gering invasiver Eingriff).
Die tiefe Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation): Bei diesem relativ riskanten operativen Eingriff werden Elektroden in den Teil des Gehirns eingeführt, von dem man glaubt, dass er für die Cluster Kopfschmerzen verantwortlich ist.
Erfahrungsberichte – Was sagen Betroffene?
Grau ist bekanntlich alle Theorie – deshalb wollen wir an dieser Stelle einen konkreten Einblick in das Leben zweier Episodiker geben, also Patienten, bei denen schmerzfreie Phasen mit Abschnitten voller Attacken wechseln.
Wie also sieht eigentlich das Leben eines Episodikers konkret aus? Was ist anders als vor den Attacken? Kann man als Cluster-Episodiker noch reisen? Was bedeutet eigentlich ein Anfall für das Dienstverhältnis – wird man gekündigt, weil man immer wieder Monate oder Jahre fehlt?
Konkret geht es um zwei Männer in den Fünfzigern, seit vielen Jahren Episodiker. Welche Erfahrungen können sie uns mitgeben? Welche Ratschläge haben sie für uns?
„Man sollte nicht alles glauben, was man im Internet findet. Wichtig ist es aber, sich einen guten Arzt zu suchen, der sich mit Cluster-Kopfschmerz auskennt und ihm zu vertrauen.“
Rolf, 50 Jahre
„Ich war beim Augenarzt, Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Zahnarzt. Mir wurde ein Zahn gezogen, dann wurde ein Tumor vermutet, später dachten sie an AIDS. Das wurde alles ausgeschlossen. Aber ich wusste immer noch nicht, was ich habe.“
Uwe, 53 Jahre
- Ratschlag 1: Diagnose von wirklichen Spezialisten
Suchen Sie sich als Betroffener einen Arzt, der sich mit der Erkrankung von Cluster Kopfschmerzen auskennt (Neurologe) oder gehen Sie gleich in eine Kopfschmerzklinik. Warum? Es ist leider so, dass manche Hausärzte und Allgemeinmediziner – aber auch Fachärzte – ebenso wenig über Cluster Kopfschmerz wissen, wie ein Patient. Fehldiagnosen (z. B. Tumor, AIDS, vereiterter Zahn) und unnötige Leidensverlängerung waren deshalb bei den beiden Episodikern die Folge. - Ratschlag 2: Besuchen Sie Selbsthilfegruppen
Hier trifft man Leidensgenossen und kann Erfahrungen austauschen. Man sieht auch, dass man mit seinem Problem nicht allein ist. - Ratschlag 3: Den Arbeitgeber möglichst früh einweihen
Der offene und ehrliche Umgang miteinander wird es auch ermöglichen, eine Lösung für das Arbeiten unter den Bedingungen dieser unberechenbaren Erkrankung zu finden.
- Erfahrung 1: Episoden können lange andauern
Eine erschreckende Erfahrung ist die, dass beide Patienten sehr lange Episoden hatten – 2 Monate bis 3 Jahre! - Erfahrung 2: Auslöser waren schwierig zu ermitteln oder blieben offen
Auslöser sind offenbar schwer oder oft erst nach langer Zeit zu ermitteln. Bei einem der Patienten war Alkohol in jeder Form der Auslöser, auch als Praline oder in feinen Soßen. Auch der flackernde Bildschirm wird als ein Auslöser vermutet. - Erfahrung 3: Sauerstoff hilft am besten
Mit großen Sauerstoffflaschen, die stationär zu Hause bereitstehen, konnten die Betroffenen akuten Anfällen sofort begegnen und haben so versucht, Attacken abzuschwächen – mit Erfolg, denn schon 10 Minuten nach der Anwendung waren die Schmerzen verflogen. Für die Arbeitsstelle nutzten beide eine kleinere, tragbare Sauerstoffflasche. - Erfahrung 4: Nicht verrückt machen lassen
Nicht aus lauter Verzweiflung Abzockprodukte kaufen, die nur angeblich gegen die eigenen Beschwerden wirken, in Wirklichkeit aber die Not des Patienten nur ausnutzen. - Erfahrung 5: Reisen ist nicht unmöglich
Reisen müssen zwar stärker durchgeplant werden, sind aber durchaus machbar. So muss an Sauerstoffflaschen und an Medikamente in ausreichender Zahl gedacht werden. - Erfahrung 6: Das Leben ist auch mit Cluster Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen
Man sollte sich – so die Erkenntnis unserer beiden Episodiker – nicht zu viele negative Gedanken machen, etwa, wie lange wohl die Episode noch dauern wird, wann man wieder arbeiten kann, ob man wieder einen Job findet. Denn es ist durchaus möglich, sich sogar mit dieser schweren Krankheit ein kleines Stück vom Glück des Lebens abzuschneiden.
FAQ – Häufige Fragen zu Cluster-Kopfschmerzen
Zu diesem brisanten Themenkreis beantworten wir hier einige der brennendsten Fragen:
Wie lange dauern Cluster Kopfschmerzen?
Eine Attacke dauert zwischen 15 Minuten und 3 Stunden.
Sind Cluster-Kopfschmerzen vererbbar?
Offenbar ja, aber nur bis zu einem sehr geringen Grad. Es kommt eine gewisse Häufung in manchen Familien vor. Näheres ist nicht bekannt.
Was sind Ursachen für Cluster Kopfschmerzen?
- Sie sind in sehr geringem Umfang erblich.
- Sie werden durch äußere Einflüsse ausgelöst (z. B. grelles Licht, Lärm).
- Sie treten oft nach körperlicher Anstrengung auf.
- Sie werden manchmal durch bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst, wie zum Beispiel Soja, Nüsse, Hartkäse, Alkohol.
- Sie entstehen bei manchen Patienten durch den Lebensmittelzusatzstoff Glutamat.
Kann die Periode auch Grund für Cluster Kopfschmerzen sein?
Offenbar nicht, denn es gibt in der medizinischen Fachliteratur darauf bislang keine Hinweise.
Zu welchem Arzt gehe ich am besten bei Cluster Kopfschmerzen?
Gehen Sie am besten zu einem Facharzt für Neurologie (Nervenheilkunde).
Helfen Medikamente bei Cluster Kopfschmerzen?
Folgende verschreibungspflichtige Medikamente ermöglichen es, die Schwere und Häufigkeit der Kopfschmerz-Attacken zu verringern:
- Sumatriptan (wird unter die Haut gespritzt)
- Zolmitriptan (Nasenspray)
Folgende Arzneistoffe in Schmerzmitteln helfen jedoch nicht:
- Acetylsalicylsäure
- Paracetamol
- Ibuprofen
- Diclophenac
Sind Cluster Kopfschmerzen heilbar?
Nein – aber es kommen Spontanheilungen vor.
Was sind Spannungskopfschmerzen?
Dumpfe, drückende oder ziehende Schmerzen, die vom Nacken ausgehen und sich dann beidseitig über den ganzen Kopf bis zu den Augen ausbreiten. Typisch – im Gegensatz zur Migräne – ist die geringe Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Gegen das Auftreten helfen ausreichend Schlaf, Bewegung, Entspannung und die richtige Körperhaltung bei der Arbeit am Computer.
Wenn Sie bereits Erfahrungen gemacht haben mit Cluster Kopfschmerzen, seiner Wirkung und auch seinen Nebenwirkungen, so lassen Sie es uns & die Leser wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Anwendern aus.
Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!
Fazit
Cluster Kopfschmerzen sind eine schwere Krankheit – und damit eine Lebenskrise. Dieser Beitrag zeigt in übersichtlicher Weise auf, wie man seine Beschwerden – anhand von Testfragen, eindeutigen Symptomen und schlussendlich mithilfe eines erfahrenen Neurologen – als Cluster Kopfschmerzen bestimmen kann.
Darüber hinaus wird gezeigt, wie sich episodische und chronische Cluster Kopfschmerzen unterscheiden und welche Behandlungsmethoden und Heilungschancen bestehen.
Quellverzeichnis anzeigen
- „Was sind Cluster-Kopfschmerzen?“ (www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org; Abgerufen 29.05.2019)
- A. May: „Cluster-Kopfschmerzen: Periodische Attacken„, Dtsch Arztebl 2015; 112(49): [13]
- S1-Leitlinie „Clusterkopfschmerz und trigeminoautonome Kopfschmerzen“ Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Stand: 14.05.2015)
- K. Masuhr, F. Masuhr, M. Neumann: Duale Reihe Neurologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 7. Auflage 2013