Hühneraugen entstehen in der Regel durch stetigen Druck zum Beispiel bei zu engem Schuhwerk und können sich bis in die tiefen Hautschichten hineinbilden. Aus diesem Grund sollten Hühneraugen nicht selbst entfernt werden.

Doch wie können Hühneraugen entfernt werden? Gibt es spezielle Mittel gegen dieses Hautprobleme? Woran können die verdickten Hautstellen erkannt werden? Wir haben recherchiert und informieren über sämtliche wissenswerte Details


 Informationen zur Krankheit

  • Bezeichnung: Hühnerauge (Clavus, Krähenauge, Leichdorn)
  • Typ: Nach innen wachsende Verdickung der Hornhaut
  • ICD-Codes: L84

Was genau ist ein Hühnerauge eigentlich?

Hühnerauge erkennen

Hühneraugen sind ebenfalls unter den Begriffen Krähenauge, Leichdorn oder Klavus bekannt. Hierbei handelt es sich um nach innen wachsende, zapfenförmige Verdickungen der Hornhaut. Im Zentrum der Clavus befindet sich ein harter, spitz zulaufender Hornhautkegel. Dieser reicht in der Regel bis in tiefere Hautschichten und kann bei Druck Schmerzen verursachen.  

Symptome – Hühnerauge erkennen

Ein Clavus kann an verschiedenen Symptomen erkannt werden. In der Regel zeigt sich das Hühnerauge als rundliche, scharf abgegrenzte Hornhautverdickung, welche kegelförmig verläuft. Die Hornhautverdickung erscheint gelblich und ist etwa 5 bis 8 Millimeter groß.

Das Zentrum des Hühnerauges besteht aus einem verdickten Horn, wobei es sich um einen Keratinkegel handelt. Dieser verläuft trichterförmig bis in die tieferen Hautschichten und kann bei Druck Schmerzen hervorrufen. Ist das Hühnerauge noch klein, verursacht das Laufen ein unangenehmes Gefühl. Ein großer Clavus hingegen kann bei den Betroffenen große Schmerzen verursachen und schränkt die Beweglichkeit stark ein. Bei fortschreitender Erkrankung kann sich Flüssigkeit um den Dorn herum ansammeln. Ebenfalls möglich ist eine Entzündung.

Darüber hinaus kann das Hühnerauge mit der Umgebung der Gelenkkapsel verwachsen, sollte dieses auf ein Gelenk drücken. Dies kann zu Knochenhautreizungen oder -entzündungen führen.

Sollte es im Hühnerauge selbst zu Rissen kommen, können Keime ins Innere vordringen. In der Folge können sich Abszesse bilden oder Entzündungen ausgelöst werden. Im ungünstigsten Fall führen diese Keime zu einer Sepsis (Blutvergiftung).

Die Krankheit in Bildern

Krähenaugen können optisch variieren. Das Aussehen eines Clavus ist von dem Fortschreiten der Krankheit abhängig. Wir haben nachfolgend einige Bilder der verschiedenen Stadien von Hühneraugen zusammengetragen. 

Hühneraugen Bilder am Fuß

Quelle: www.tippsvonoma.de
Quelle: www.fusspflege-burgauner.at
Quelle: www.feetastic.de

WARNUNG! – Hühnerauge selber entfernen?

Hühneraugen sollten im Idealfall von einem Arzt oder von einem medizinischen Fußpfleger entfernt werden. Sollten Sie als Betroffene versuchen, den Clavus mit Messern oder sonstigen Gerätschaften zu entfernen, riskieren Sie Verletzungen oder schwere Infektionen wie zum Beispiel eine Sepsis.

Wann Sie mit einem Hühnerauge zum Arzt sollten

Hühnerauge Arzt

Ein Clavus ist vom Laien nicht immer leicht zu erkennen und kann auch mit einer Warze verwechselt werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Rat eines Arztes einzuholen, falls der Verdacht auf ein Hühnerauge besteht.

In der Regel erkennt ein Arzt oder eine Podologe bereits am Aussehen der Hautveränderung, ob es sich hierbei um ein Hühnerauge oder eine Warze handelt. Der Keratinkegel kann mit Hilfe einer Lupe erkannt werden.

Bei Unklarheiten wird der Arzt ein Dermatoskop bei der Diagnostik zu Rate ziehen. 

Behandlungsmöglichkeiten

Für die Behandlung von einem Clavus ist ebenfalls die Beseitigung der Ursachen von großer Wichtigkeit. Auf diese Weise kann ein Rückfall ausgeschlossen werden. Für eine Behandlung von verdickter Hornhaut bieten sich mehrere Möglichkeiten, welche wir nachfolgend zusammengefasst haben. 

Hühneraugenpflaster

Zu den gängigsten Behandlungsmethoden bei einem Clavus gehört das Hühneraugenpflaster. Diese Pflaster wirken mit Chemikalien wie Salizylsäure. Die verdickten Hornhautschichten werden aufgeweicht und lassen sich besser entfernen.

Die Anwendungsdauer eines Hühneraugenpflasters beträgt drei bis fünf Tage. Zu beachten ist hierbei, dass die Pflaster insbesondere bei der Anwendung unter dem Fuß verrutschen können und dadurch zur Gesundheitsgefahr werden. Die enthaltende Säure kann durch das Verrutschen in die gesunde Haut eindringen und dort für Verletzungen oder Entzündungen sorgen.

Mit Tropfen gegen das Hühnerauge

Alternativ zur Behandlung eines Clavus mit Hühneraugenpflaster können salicylhaltige Tropfen verwendet werden. Diese sollten nach Anweisung des Beipackzettels angewendet werden und weichen die Hornhaut auf. Mit einem heißen Fußbad kann die abgelöste Hornhaut leichter entfernt werden.

Teebaumöl kann helfen

Hühnerauge mit Teebaumöl behandeln

Bei einem altbewährten Hausmittel gegen Hünheraugen handelt es sich um Teebaumöl, welches mit einer Wasserdampfdestillation aus den Blättern des australischen Teebaums gewonnen wird.

Teebaumöl hat eine antiseptische und entzündungshemmende Wirkung. Bei regelmäßiger Anwendung weicht Teebaumöl die Verhornung auf. Dabei wirkt es um einiges schonender als die Behandlung mit Chemikalien wie der Salizylsäure. Empfohlen wird die Anwendung des Öls abends vor dem Schlafengehen. Hierbei wird das Mittel punktuell auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen. Ebenfalls möglich ist ein Fußbad mit einigen Tropfen Teebaumöl zur Behandlung von einem Clavus.

Mechanische Entfernung

In fortgeschrittenem Stadium wird ein Facharzt oder ein Podologe (medizinischer Fußpfleger) die verdickte Haut mechanisch entfernen. Dafür wird zunächst ein Fußbad verabreicht, um die Hornhaut aufzuweichen. Danach werden überschüssige Hautschichten mit einer Fräse oder einem Skalpell abgetragen. Zur Aufweichung des Kerns wird der Mediziner Wasserstoffperoxid verwenden. Sitzt der Calvus besonders tief, kann auch ein operativer Eingriff nötig werden.

Welche Hausmittel können helfen?

Wer nicht zu Chemikalien zur Bekämpfung von Hühneraugen greifen möchte, kann alternativ einige Hausmittel ausprobieren, welche sich bereits bei der Behandlung von einem Calvus bewährt haben. Hierzu gehören

  • Bimsstein: Mit dem Bimsstein wird die verdickte Haut an den betroffenen Stellen vorschichtig abgeschabt. Bei dieser Behandlung ist allerdings Geduld nötig, denn es kann einige Wochen dauern, bis sämtliche Verhornungen beseitigt sind. Nach der Bimsstein Anwendung sollten die Füße mit einer Fußcreme behandelt werden, um die Haut geschmeidig zu halten.
  • Fußbad mit Kernseife: Ein Fußbad mit Kernseife sollte aus warmem Wasser bestehen. Nachdem die Füße einige Minuten gebadet wurden, wird die Verhornung aufgeweicht und kann leichter entfernt werden.
  • Teebaumöl: Wie schon weiter oben erklärt kann auch ein hochwertiges Teebaumöl zur Behandlung eines Hühnerauges verwandt werden.
  • Propolis: Propolis weicht die Verhornung ebenfalls auf. Hierbei wird die Tinktur auf die betroffenen Stellen aufgetragen und sollte über einen Zeitraum von einigen Stunden einziehen.
  • Aspirin: Mit einer Mischung aus zerstoßenen Aspirintabletten sowie Zitronensaft kann ein Calvus ebenfalls behandelt werden. Die zubereitete Paste wird auf die Hornhautverdickung gegeben und mit einem warmen Handtuch umwickelt. Nach einer Einwirkzeit von 15 Minuten ist die Hornhaut aufgeweicht und kann vorsichtig abgetragen werden.

Ursachen & Risikofaktoren

Hühneraugen Ursachen und Auslöser

Die Ursachen für die Entstehung von einem Clavus können in der Regel gefunden werden, wenn die Haut über einem Knochen unter zu hohem Druck oder Reibung steht. Ein Calvus kann am Fuß sowie zwischen den Zehen, aber auch am Finger oder an der Hand entstehen. Häufig ist dies der Fall, wenn zu enge, knappe oder drückende Schuhe wie zum Beispiel High Heels getragen werden. Aus diesem Grund sind Frauen häufiger als Männer von einem Calvus betroffen.

Fußfehlstellungen können ebenfalls zur Entstehung von Krähenaugen beitragen. Ein Hallux Valgus kann das Risiko für einen Calvus zum Beispiel begünstigen. Hierbei werden einzelne Stellen vermehrt belastet, so dass sich ein Hühnerauge bilden kann.

Zu den weiteren Risikofaktoren für die Entstehung von Hühneraugen gehören trockene Haut, genetische Veranlagungen, Stoffwechselerkrankungen oder Strahlentherapien bei Krebspatienten.

Entstehung eines Hühnerauges

Die Behandlungsdauer von einem Calvus steht in direkter Abhängigkeit mit dem Fortschritt der Erkrankung. Aus diesem Grund sollte die Behandlung so schnell wie möglich erfolgen. Ein Clavus wächst in mehreren Stadien:

  1. Stufe: Bildung von Hornhaut. Wird zu viel Druck oder Reibung auf die Haut ausgeübt, bilden sich neue Hautzellen, welche als Hornhaut bezeichnet werden.
  2. Stufe: Bildung von einem Clavus: Weiterer Druck sorgt für die Entstehung des Hühnerauges. Abgestorbene Hautzellen dringen zapfenförmig in die Haut ein.
  3. Stufe: Wachstum von einem Clavus: Je größer der Clavus wird, desto mehr Druck übt die Spitze des Kegels auf die unteren Hautschichte und sogar die Nervenden aus. In der Folge kommt es zu Schmerzen und zu einem unschönen Aussehen der betroffenen Hautstellen.
  4. Stufe: Die Heilung: Mit abnehmendem Druck auf die betroffenen Hautstellen kann sich die Hornhautverdickung langsam wieder zurückbilden.

Die unterschiedlichen Formen von Hühneraugen

In der Medizin wird der Clavus in verschiedenen Formen unterschieden. Alle Formen lassen sich allerdings in der Praxis gegeneinander abgrenzen. Je nach Form des Hühnerauges erfolgt eine entsprechende Therapie. Bei den unterschiedlichen Arten handelt es sich um

  • Clavus mollis: Bildet sich in der Regel zwischen sehr dicht stehenden oder verformten Zehen. Besitzt einen weichen und flachen Kern
  • Clavus durus: Stark verhärteter und dichter Hornhautkern, der sich häufig am äußeren Fuß befindet
  • Clavus subungualis: eine Hornhautverdickung unter dem Nagel
  • Clavus Vasculare: Im Hühnerauge befinden sich Blutgefäße
  • Clavus neurovasculare: Nerven durchziehen die Hornhautverdickung und verursachen Schmerzen
  • Clavus neurofibrosum: großflächige Hornhautverdickung, von der Fußsohle und Ballen betroffen sein können
  • Clavus Papillaris: Die Hornhautverdickung ist durch einen weißen Rand zu erkennen. Möglich sind Flüssigkeitsansammlungen in der Mitte und verursachen Schmerzen
  • Clavus Miliaris: Hierbei handelt es sich um eine nicht tiefe und runde Verhornung, welches insbesondere dort auftreten, wo kein Druck entsteht. Die als Pseudohühnerauge bekannte Verdickung verursacht keine Schmerzen.

Wie können Sie Hühneraugen vorbeugen?

Hühneraugen vorbeugen mit Bimsstein

Sollten Sie zu den Risikopatienten für die Entstehung von Clavus gehören, können Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen:

  • Bequemes und passendes Schuhwerk wählen, welches nicht zu eng anliegt.
  • Fehlstellungen an den Füßen oder Beinen behandeln lassen. Schuheinlagen können den Druck bereits deutlich lindern.
  • Regelmäßige Entfernung von Hornhaut mit einem Bimsstein oder einer geeigneten Feile
  • Nach dem Duschen oder Baden Füße eincremen. Trockene Haut neigt zur Hornhautbildung
  • Bei stetigem Druck auf die Hände sollten Arbeitshandschuhe getragen werden

Häufige Fragen zu Hühneraugen

Unsere Redaktion erreichen immer wieder Fragen zu unseren getesteten Produkten und Ratgebern. Aus diesem Grund haben wir die häufigsten Kundenfragen an dieser Stelle für Sie zusammengefasst und erläutert. Sollten Sie weitere Fragen zu diesem oder anderen Themen haben, nutzen Sie gerne die Möglichkeit, einen Kommentar zu hinterlassen. Wir beantworten Ihre Fragen so schnell wie möglich. 


Ist es ein Hühnerauge oder eine Warze?

Bei einer Hornhautverdickung kann es sich um ein Krähenauge oder um eine Warze handeln. Der Unterschied ist für den Laien nicht immer sofort erkennbar. Ein Facharzt oder ein medizinischer Fußpfleger erkennt in der Regel sofort, ob er es mit einem Clavus oder einer Dornwarze zu tun hat. Während das Krähenauge aufgrund von zu viel Druck oder Reibung wächst, entsteht die Dornwarze durch den sogenannten HPV Virus und ist ansteckend.

Wer ist am häufigsten von Hühneraugen betroffen?

Krähenaugen ziehen sich in der Regel Menschen zu, welche zu enge oder zu spizes Schuhe, zum Beispiel High Heels, tragen. Aus diesem Grund sind Frauen häufiger von dieser Erkrankung betroffen. Weitere Risikofaktoren sind trockene Haut, Strahlentherapie bei Krebspatienten, Stoffwechselerkrankungen oder Fuß- und Beinfehlstellungen.

Ist ein Hühnerauge ansteckend?

Krähenaugen sind nicht ansteckend, sondern werden durch zu viel Druck oder Reibung gebildet.

Hühneraugen bei Kindern – Was tun?

Hühneraugen bei Kindern – Was tun?

Krähenaugen bei Kindern müssen aufgrund der empfindlichen Haut mit besonderer Vorsicht behandelt werden. Sollten Kinder von diesem Hautproblem betroffen sein, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und auf das passende Schuhwerk zu achten.


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Wenn Sie bereits Erfahrungen gemacht haben mit Hühneraugen und vielleicht auch den einen oder anderen Tipp, so lassen Sie es uns & die Leser wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.
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Fazit

Hühneraugen können unbehandelt zu gesundheitlichen Komplikationen, insbesondere bei Diabetes, führen. Aus diesem Grund sollten die Hornhautverdickungen umgehend nach einer Diagnose behandelt werden.

Für eine Behandlung steht Ihnen eine Reihe von unterschiedlichen Methoden zur Verfügung. Hierzu gehören spezielle Pflaster, Tinkturen, Öle oder mechanische Maßnahmen. Letztere sollten allerdings ausschließlich von einem Arzt vorgenommen werden.

Risikobehaftete Menschen sollten zudem mit einigen Maßnahmen vorbeugen, damit es gar nicht erst zur Entstehung eines Krähenauges kommt.


Quellverzeichnis anzeigen

  • F. Bittig: Bildatlas der Medizinischen Fußpflege; Hippokrates Verlag;; pub. 2010
  • R. Wolansky: Krankheitsbilder in der Podologie: Anatomie, Bildgebende Diagnostik, Therapie; Hippokrates Verlag; pub. 2006
  • K. Aktorieset et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie; 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH; pub. 2013

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