Wenn Sie an Kniegelenksverschleiß leiden und ständig Schmerzen in diesem Bereich haben, ist eventuell eine Operation notwendig. Dabei wird eine Knieprothese eingesetzt. Diese verringert die Schmerzen und führt zu einer Funktionsverbesserung. Allerdings ist eine solche Operation nicht ohne Risiko. Dieses wird jedoch durch moderne Methoden weitestgehend minimiert.

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Aufbau einer modernen Knieprothese

Ein künstliches Kniegelenk besteht grundsätzlich aus mehreren Teilen:

  • Der Metallkappe, welche am Ende des Oberschenkelknochens aufgesetzte wird, ähnlich einer Zahnkrone.
  • Der Scheibe, welche als Ersatz der Gelenkfläche des Unterschenkels dient.
  • Einer Gleitfläche, die zwischen Ober- und Unterschenkelkomponente sitzt.

Aus welchem Material sind Knieprothesen?

Die Oberschenkelkomponente, auch Femurkomponente genannt, besteht aus Metall. Die Scheibe am Unterschenkel, die auch als Tibiakomponente bezeichnet wird, besteht aus einer Metalllegierung. Die zwischen diesen beiden Komponenten eingesetzte Gleitfläche besteht aus Polyethylen (PE), einem Kunststoff, der ein sehr gutes Gleitverhalten besitzt. In der Medizin wird hierfür Ultra-High-Molecular-Weight PE verwendet, welches nicht so stark gegen Verschleiß anfällig ist. 

Wie lange hält eine Knieprothese?

Wie lange eine Knieprothese hält, ist unterschiedlich zu bewerten. Denn das hängt stark davon ab, wie diese Prothese insgesamt belastet wird. Normalerweise liegt die Haltbarkeit bei 15 bis 20 Jahren. Der tatsächliche Wert kann variieren. Wenn das künstliche Kniegelenk oder die Prothese durch Sportarten mit ruckartigen Schlageinwirkungen belastet wird, kann die Haltbarkeit kürzer sein. 

Was verbirgt sich hinter einer Schlittenprothese?

Wenn Sie an einer einseitig fortgeschrittenen Arthrose leiden, dann kann eine Schlittenprothese, auch Teilprothese genannt, sinnvoll sein. Die gesunden Abschnitte des Kniegelenks werden dabei erhalten und nur im Bereich der Arthrose werden künstliche Metallkomponenten sowie ein Polyethyleninlay eingesetzt. Eine wichtige Voraussetzung für diese Art der Prothese ist es, dass die Kreuzbänder intakt sind. 

AUFGEDECKT! – Knieprothese – GEFÄHRLICHE Infektion kann…

Eine der möglichen Komplikationen nach der Operation kann eine Infektion sein. Hinweise darauf kann eine Wunde sein, die sich innerhalb einer Woche noch nicht richtig verschlossen hat oder noch Wundflüssigkeit absondert. In diesem Falle sollten Sie schnell die Ursache klären lassen.

Rötungen, Fieber und Schmerzen deuten ebenfalls auf eine Infektion hin. Es muss eine schnelle Behandlung erfolgen, da unter Umständen die Knieprothese ausgetauscht werden muss. 

Ablauf der OP durch Spezialisten

Je nach Bedarf erfolgt die Operation in einer Teil- oder Vollnarkose. Das Kniegelenk wird durch einen Schnitt an der Vorderseite freigelegt, danach werden die erkrankten Teile entfernt. Die Spezialisten nutzen eine Spezialschablone, um die zukünftigen Prothesenteile anzupassen.

Nachdem mithilfe von Probeprothesen das zu erwartende Ergebnis überprüft wurde, erfolgt der Einsatz der endgültigen Knieprothese. Die Dauer der eigentlichen Operation fällt unterschiedlich aus, der stationäre Aufenthalt nach der Operation beträgt zwischen acht und zehn Tagen. 

Krankschreibung nach der OP?

Nach der OP ist meistens an Arbeit noch nicht zu denken. Die Muskulatur benötigt etwa sechs Wochen, um sich zu erholen und dem Gelenk genügend Halt zu bieten. Erst nach drei Monaten kann wieder mit der Arbeit begonnen werden und Sport zu treiben.

Es kann jedoch auch länger dauern. Bei einer Teilprothese ist nach dem Krankenhausaufenthalt in der Regel ambulante Physiotherapie notwendig. Beim Einsatz einer Total-Endoprothese ist ein Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik notwendig.

Wie lange dauert die Reha?

Die Reha dauert in einer entsprechenden Klinik mindestens drei Wochen. Dies ist aber von einigen Faktoren abhängig und kann durchaus länger dauern. 

Schmerzen nach der OP

Schmerzen nach der Operation sind meistens nicht zu vermeiden, sie sollten jedoch im Laufe der Zeit weniger werden. Eine Erklärung liefert der Orthopäde Professor Karl-Dieter Heller:

Welche Erfahrungen haben Betroffene gemacht?

Das Einsetzen einer neuen Knieprothese verläuft nicht immer problemlos. Es kann zu Komplikationen kommen, die sich erst nach der Operation zeigen. Manche Patienten können zum Beispiel das Knie nicht um 90 Grad oder weiter beugen.

In anderen Fällen kommt es zu den bereits angesprochenen Infektionen. Im Normalfall ist eine solche OP jedoch ein Routineeingriff. Die meisten Betroffenen haben positive Erfahrungen gemacht und berichten von Linderung der Beschwerden. 

Arbeitsunfähig wegen Knieprothese?

Ob Sie nach dem Einsetzen einer Knieprothese arbeitsunfähig sein werden, kann natürlich nicht im Vorwege gesagt werden. Wenn Sie einen Beruf ausüben, bei dem Sie tagtäglich schwere Lasten umhertragen müssen, die ein Gewicht von 20 Prozent Ihres Körpergewichts übersteigen, dann kann es durchaus zu Problemen kommen.

Normalerweise aber hindert Sie eine Knieprothese nicht daran, Ihrer Arbeit in gewohnter Art und Weise nachzukommen, wenn die Rehabilitation erfolgreich abgeschlossen worden ist. 

Sport machen trotz Knieprothese?

Auch mit einer Knieprothese ist es möglich und auch notwendig, Sport zu treiben. Allerdings gibt es Sportarten, die weniger geeignet sind, als andere. Sehr gut sind

  • Spaziergänge und Walking
  • Radfahren
  • Schwimmen
  • Wassergymnastik
  • Tanzen

Weniger gut, weil für das Knie zu stark belastend:

  • Joggen
  • Tennis
  • Fußball
  • Kampfsportarten

Kosten eines künstlichen Kniegelenks

Die Kosten für ein künstliches Kniegelenk können durchaus variieren und pendeln sich zwischen 8.000 und bis zu 30.000 Euro ein. Allerdings werden die Kosten in vollem Umfang sowohl von privaten als auch gesetzlichen Krankenkassen getragen. 

Kann man einen Schwerbehindertenausweis beantragen?

Ein Schwerbehindertenausweis kann unter bestimmten Umständen beantragt werden. Dabei gilt: Wenn Sie nach mehrmaligen Operationen am Knie und einer teilweisen Versteifung trotz der Knieprothese in Ihrer Geh- und Standsicherheit erheblich eingeschränkt sind, hat der Antrag Aussicht auf Erfolg. Diese Angabe beruht auf einer Entscheidung des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg (Az.: L 13 SB 73/13).

Fazit

Ein künstliches Kniegelenk kann unter Umständen das letzte Mittel sein, um Kniebeschwerden dauerhaft und effizient zu bekämpfen. Wie bei jeder größeren Operation sind Nebenwirkungen und Komplikationen nicht ausgeschlossen. Diese sind jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich. In der Regel verläuft die Operation ohne Schwierigkeiten und durch eine gute und fachlich versierte Reha-Maßnahme können Spätfolgen vermieden werden. 


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