Was ist bei der Anwendung von Kälte seriöse medizinische Therapie – und was vielleicht nicht? Kann man mit einer Kryotherapie etwa seine überflüssigen Fettpolster oder Cellulite loswerden, vielleicht sogar seine sportlichen Leistungen verbessern?

Im folgenden Fachbeitrag über Kryotherapien werden wir Ihnen nicht nur diese Fragen beantworten, sondern auch von den brisanten Erfahrungen von Anwendern dieser Thermotherapie berichten. Schließlich geben wir Ihnen Tipps, wo Kälteanwendungen durchgeführt werden können, was eine Behandlung dort kostet und ob die Kasse diese Kosten übernimmt.


Informationen zur Behandlungsmethode


  • Art des Eingriffs: nicht invasiv
  • Einsatzgebiet: Orthopädie, Psychiatrie, Neuro- und Rheumatologie
  • Ziel des Eingriffs: Wundheilung, Schmerzlinderung, Entspannung der Muskulatur, Reduzierung von Narbengewebe, Entfernung von Warzen, Stärkung des Immunsystems, Leistungssteigerung

kryotherapie

Was ist eigentlich eine Kryotherapie?

Bei einer Kryotherapie werden körperliche Beschwerden und Krankheiten mit intensiver Kälte behandelt. Dabei werden entweder der ganze Körper (Ganzkörper-Kryotherapie) oder nur ein bestimmter Teil (lokale Kryotherapie) abgekühlt.

Kryotherapie ist durchaus kein neuzeitliches medizinisches Verfahren. Der Grieche Hippokrates von Kos, der berühmteste Arzt des Altertums und Vater der Heilkunde, hat schon vor über 2.000 Jahren Kälte zur Heilung von Schmerzen, aber auch bei Gelenkserkrankungen mit großem Erfolg eingesetzt. Kryotherapie ist damit eine Behandlungsmethode, die schonend – ohne Einsatz von Strahlung und nebenwirkungsreichen chemischen Wirkstoffen – bemüht ist, eine Besserung der Beschwerden und letztendlich eine Heilung zu erreichen.

Effekte einer Kryotherapie

Am Beispiel einer Extremität (Arm, Bein) zeigen wir nun einige Wirkungen auf. So bewirkt Kälte im Rahmen einer lokalen Therapie

  • eine deutliche Linderung von Schmerzen,
  • eine Blockierung von entzündlichen Prozessen,
  • eine Änderung des Spannungszustandes (Tonus) von Muskeln oder Muskelgruppen, um Schmerzen – entstanden durch erhöhten Tonus – zu beheben, und
  • eine Herabsetzung der Blutversorgung auch in tiefen Gewebekomplexen, um Ödeme zu behandeln.

Meist sind die Wirkungen nicht nur auf das behandelte Organ beschränkt, sondern es kommt oft auch zu Auswirkungen in anderen Bereichen des Körpers, die gar nicht kältebehandelt wurden. So kann es etwa zu einer Erhöhung des Blutdruckes genauso kommen wie zum Beispiel zu einer Verringerung der Herzschlagfrequenz. Auch andere Grundfunktionen des Körpers – wie zum Beispiel die Atmung oder die Leitungsgeschwindigkeit von elektrischen Nervenimpulsen – können sich infolge von Fernwirkungen nach einer kryotherapeutischen Maßnahme verändern.

Neben dieser lokalen Kältebehandlung gibt es auch noch die Möglichkeit, den ganzen Körper herunterzukühlen. Dies geschieht in einer speziellen Kältekammer, in der Temperaturen bis minus 120 °C herrschen. Auch bei dieser Ganzkörper-Kryotherapie geht es darum, spezielle Erkrankungen, wie zum Beispiel Rheuma oder Schuppenflechte, zu lindern.

Aber auch gerade dann, wenn man gar nicht erkrankt ist, sondern insbesondere seine Vitalität fördern möchte – etwa im Rahmen einer Kur in einem Gesundheitshotel –, ist die Ganzkörperbehandlung mit Kälte eine interessante Option. Sie ergibt vielfältige Effekte, und zwar und anderem diese: Eine Mehrfachanwendung von Kältekammergängen führt zu einer deutlichen Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und damit zu einer wellnessartigen Wirkung. Depressive Verstimmungen werden aufgehellt und führen zu deutlich mehr vitalem Allgemeinverhalten. Die Abwehrkräfte und das Herz werden gestärkt und ein gesunder Schlaf gefördert. Und Leistungssportler nutzen Kältekammern, um ihre sportlichen Leistungen zu verbessern.

Verschiedene Arten der Kryotherapie

Man unterscheidet prinzipiell zwei Kältetherapiegruppen: Die Ganzkörper-Kältetherapie – hier wird der ganze Körper der Kältebehandlung ausgesetzt – und die lokale Kältetherapie, bei der nur bestimmte Stellen des Körpers behandelt werden. Diese beiden Therapieformen werden wir nun im Folgenden beschreiben.

Ganzkörperkältetherapie

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Bei dieser Therapieform unterscheiden die Fachleute 3 Verfahren: Das Eisbad, die Kältekammer und die Eissauna.

Das Eisbad
Eisbaden bei Wassertemperaturen zwischen 0 °C und 10 °C ist ein Verfahren, bei dem die Hauttemperatur von etwa 32 bis 34 °C sehr schnell (innerhalb von Minuten) auf wenige Grade über den Gefrierpunkt heruntergekühlt wird.

Die Kältekammer (Kryokammer)
Eine Kältekammer ist ein Zimmer, das meist in mehrere kleinere Kammern unterteilt ist, in denen unterschiedlich tiefe Temperaturen (-70 bis -110 °C) herrschen. Man bleibt für 1 bis 3 Minuten in der Kammer – lediglich mit Badekleidung, Schuhen, Handschuhen und Kälte-Mundschutz bekleidet – und bewegt sich dort.

Die Eissauna (Kryosauna)
In der Eissauna herrschen mit -160 °C tiefere Temperaturen als auf dem Mars. Bei diesem Extremkälteverfahren wird – anders als in der Kältekammer – der Kopf nicht mitgekühlt. Die Anwendungsdauer beträgt ebenfalls 1 bis 3 Minuten.

Allen Verfahren ist gemein, dass die Temperatur der Körperoberfläche innerhalb kürzester Zeit rigoros auf den Gefrierpunkt abgekühlt wird – eine akut lebensbedrohliche Situation, die vom Gehirn mit einer entsprechend radikalen Gegenreaktion beantwortet wird. Diese Behandlung mit „Marskälte“ führt – so erstaunlich das klingen mag – zu Heilungschancen bei Schuppenflechte, rheumatischen Krankheitsbildern, Arthritis und diversen Schmerzen.

Lokale Kryotherapie

kryotherapie lokal

Der Mediziner benutzt das Adjektiv „lokal“, um auszudrücken, dass eine Beschwerde in begrenztem Umfang vorliegt und auch nur dieser Bereich behandelt wird. So wird bei einer lokalen Kryotherapie auch nur ein Organ – zum Beispiel die Leber bei Lebertumoren – mit Extremkälte behandelt. Ebenso werden einzelne Gelenke oder Gliedmaßen (Arme und Beine) für sich allein behandelt.

Um Ihnen einen Überblick zu verschaffen, welche lokalen Therapien im Einzelnen zur Verfügung stehen, folgt hier nun eine Auflistung:

  • Eiswickel
    Ein mit eiskaltem Wasser getränktes Tuch wird auf der zu behandelnden Stelle appliziert.
  • Eisbeutel
    Ein Eisbeutel oder ein Eisakku mit gefrorenem Wasser werden etwa 20 Minuten auf die betroffene Stelle gelegt.
  • Kältekompressen
    Dabei handelt es sich um verformbare Beutel mit gelartigem Inhalt, die nicht gefrieren und mit Temperaturen von +1 °C bis +3 °C auf die zu behandelnden Stellen aufgelegt werden.
  • Gelpackungen
    Sie sind den Kältekompressen ähnlich, aber die einwirkenden Temperaturen liegen mit etwa -15 °C bis -20 °C deutlich darunter. Um Hauterfrierungen zu vermeiden, werden die Gelpackungen auf ein leicht isolierendes Tuch gelegt.
  • Kältespray
    Kältesprays erzeugen Verdunstungskälte bis in einen Bereich von -1 °C.
  • Eisgranulat
    Das Eisgranulat befindet sich in einem Stoffbeutel, der auf die betroffene Stelle gelegt wird. Dieses leicht gefrorene Granulat kühlt das behandelte Gewebe weit herunter, und zwar auf etwa 7 °C.
  • Gestielter Eisroller
    Er wird tupfend eingesetzt und wirkt bei Temperaturen von -0,5 °C bis -1 °C.
  • Kalte Gase/Flüssigstickstoff
    Manchmal setzt man auch sehr kalte Luft (-30 °C) oder Flüssigstickstoff ein, der bei -196 °C siedet. Entweder man betupft die Stelle mit einem Wattestäbchen für wenige Sekunden mit Stickstoff oder man verwendet eine Kryosonde, die flüssigen Stickstoff auf den Behandlungsbereich aufträgt.

Darüber hinaus kann man den Flüssigstickstoff zunächst verdampfen lassen, um dann diesen Dampf in einem offenen Sprayverfahren auf die zu therapierende Stelle aufzusprühen. Alle Verfahren, die Flüssigstickstoff verwenden, nutzen für die Behandlungen die extreme Kälte von fast -200 °C.

Anwendungsgebiete – Was ist wirklich möglich?

In den folgenden Kapiteln werden wir die Heilungschancen und Wirkungserfolge unter Anwendung kryotherapeutischer Verfahren einer kritischen Analyse unterziehen.

Leistungssteigerung beim Sport

Das Abkühlen des Körpers in einer -120 °C kühlen Kältekammer führte im Einzelfall zu einer Leistungssteigerung. So konnte in einer durchgeführten Studie ein europäischer Spitzenläufer eine 10 km-Distanz nach Kälteanwendung in der Kältekammer etwa 30 Sekunden schneller bewältigen.

Medizinisch-physiologisch wird dies damit begründet, dass die Außenhülle des Körpers durch die kontrahierten Blutbahnen in der Haut länger kalt bleibt. Damit bleibt mehr Blut zentral im Körper, das Herz muss drei- bis viermal in der Minute weniger schlagen, um die gleiche Leistung zu erbringen. Der Körper verbraucht pro Zeit weniger Energie. Der entstandene Energieüberschuss kann somit in Leistung umgesetzt werden.

Ob allerdings ein Einzelergebnis aussagekräftig ist, soll an dieser Stelle noch nicht diskutiert werden.

Hier nun ein Video, das die Leistungssteigerung des Läufers veranschaulicht:

Verletzungen behandeln

Bei Zerrungen und Prellungen ist die schmerz- aber auch entzündungshemmende Wirkung von Extremkälte bekannt. Auch arthrotische Erkrankungen am Knie verursachen oft beißende Schmerzen. Hier kann eine Kalttherapie erfahrungsgemäß entzündungshemmend und damit heilend einwirken.

Warzen entfernen

In der Hautheilkunde (Dermatologie) werden im Rahmen der Kryochirurgie Gefriertechniken (etwa mit Flüssigstickstoff) schon routinemäßig eingesetzt, um Warzen (viröse Papillome) zu entfernen.

Bei verschiedenen Krankheitsbildern

Insbesondere stark entzündete Gelenke sollen von einer Kryotherapie profitieren, weil die Entzündungen nach Kälteanwendung abklingen, die Gelenke wieder beweglicher werden und die degenerativen Prozesse, die die Schmerzen letztlich verursachen, in gewissem Umfang aufgehalten werden können.

Um den Rahmen dieses Beitrages nicht zu sprengen, folgt hier lediglich eine Auflistung von Beschwerden, bei denen eine Kältekammertherapie erfolgversprechend sein soll:

  • Gelenkserkrankungen (chronisch-entzündlich)
  • rheumatischer Symptomkreis
  • Arthrosen
  • Schuppenflechte
  • Neurodermitis
  • Migräne
  • Spastik

Abnehmen & Fett verlieren

kryotherapie kryolipolyse abnehmen

Hier heißt das Zauberwort Kryolipolyse. Dieses schwer auszusprechende Wort kann aber zum besseren Verständnis in drei Wortteile zerlegt werden: Kryo = Kälte, lipo = Fett und lyse = lösen. Kryolipolyse meint also ein Verfahren, bei dem Fett unter Einwirkung von Kälte aufgelöst wird.

Erfahrungen von Anwendern lassen aber deutliche Zweifel an der Wirksamkeit aufkommen. In den uns vorliegenden Berichten von Anwendern kam es weder zu einer Lipolyse noch zu einem Gewichtsverlust. Auf Nachfrage wurde das damit begründet, dass zusätzlich zu der Kältebehandlung auch auf eine fettreduzierende Ernährung und auf das Betreiben von Sport zu achten sei. Auch sei das Behandlungsergebnis erst sechs Wochen nach der Behandlung zu beurteilen – auch hier fehlt leider eine einleuchtende Begründung.

Die Durchführung des einstündigen Kälteverfahrens scheint in einem uns bekannt gewordenen Fall alles anderes als akzeptabel verlaufen zu sein. So wurde nicht nur ein Fettpölsterchen mit Kälte behandelt, sondern sogar so tief in ein auf den Bauch abgelegtes Gerät eingesogen, dass noch drei Wochen nach Abschluss der Behandlung blaue Flecken und teilweise auch Schmerzen beklagt wurden.

Ob die Behandlungstemperatur von um die 0 °C überhaupt für Fettabbau wirkungsrelevant sein kann, ist unserer Meinung nach zumindest erklärungsbedürftig. Um ein Beispiel zu geben: In einer Kältekammer bei -120 °C werden innerhalb von 3 Minuten etwa 1.500 Kalorien vom Körper als Gegenreaktion (zur Produktion von Wärme) verbraucht. Umgerechnet in Fett entspräche das etwa einem Fettverlust von bescheidenen 167 g. Welchen Fett-weg-Effekt kann dann aber eine Behandlung bei einer Temperatur von 0 °C haben?

Cellulite bekämpfen

Auch Cellulite-Falten sollen mithilfe von Kältekammeranwendungen (bei bis zu -95 °C) beseitigt werden können – dies, indem durch die Kälte die Haut gestrafft wird.

Risiken & mögliche Nebenwirkungen einer Kryotherapie?

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Diverse Nebenwirkungen sind möglich, so zum Beispiel:

  • Erfrierungen: bei falscher oder zu langer Anwendung (etwa bei Kompressen)
  • Blasenbildung: bei kryochirurgischer Entfernung von virösen Papillomen (Warzen)
  • Infektionen, aber auch Juckreiz, Platzangst und Atemnot

Nicht angewendet werden darf die Kryotherapie unter anderem bei Kryoglobulinämie und bei Personen mit dem Raynaud-Syndrom.

Was gilt es nach einer Kryotherapie zu beachten?

  • Der Körper ist warm zu halten.
  • Blasen, die sich an behandelten Stellen bilden, nicht aufstechen (Arzt aufsuchen!).
  • Wundheilung durch Wechseln des Verbandes und Verwendung von antiseptischen Salben unterstützen.

Kryotherapie vorher nachher – Erfahrungsberichte von Patienten

Wir haben diverse Erfahrungsberichte von Personen, die sich einem oder mehrerer kryotherapeutischer Verfahren unterzogen haben, für Sie ausgewertet – mit folgendem Ergebnis:

Gewichtsabnahme
Die Erfahrungen zeigten, dass nennenswerte Gewichtsabnahmen durch Kryolipolyse offenbar nicht erzielt werden können. Sogenannte Erfahrungsberichte, bei denen Personen viele Kilogramm mit Kältebehandlungen abgenommen haben, scheinen mehr dem Wunschdenken zu entspringen. Teilweise empfohlene Ganzkörperbehandlungen sind nicht geeignet, um die Pfunde purzeln zu lassen.

Narben
Mal verschwinden Narben, mal nicht. Gänzlich verschwanden Narben durch Anwendung kryotherapeutischer Maßnahmen in keinem uns bekannt gewordenen Fall. Hypertrophe Narben – also solche, die weit über die Hautoberfläche hinausgewachsen (zum Beispiel nach Operationen entstandene Narben) – sind von einem Hautspezialisten mithilfe von Kälte-Verfahren grundsätzlich allerdings erfolgreich zu behandeln. Das zeigen etwa die Erfahrungen von OP-Patienten.

Rückenschmerzen
Auch zu diesem Problemkreis geistern diverse Marketingartikel im Internet herum. In vielen Fällen bringen kryotherapeutische Verfahren rein gar nichts – zu kompliziert sind die Ursachen und damit die sinnvollen Behandlungsmethoden. Rückenschmerzen gehören in die Hand eines hocherfahrenen Arztes. Am ehesten ist ein kryotherapeutischer Erfolg bei Rückenschmerzen beschieden, wenn Entzündungen die Ursache für die Schmerzen sind.

Cellulite
Meist treten Erfolge nur vorübergehend ein, etwa durch einen kurzfristig gesteigerten Stoffwechsel. Ebenso gut könnte man aber auch 10 km wandern, um einen ähnlichen Effekt zu erreichen. Da Cellulite lokal auftritt – speziell an Po, Bauch, Armen und Beinen – ist eine oft empfohlene Ganzkörper-Kältebehandlung Unsinn. Kryotherapeutische Verfahren scheinen – nach den Erfahrungen von Anwendern – nicht geeignet zu sein, das Problem Cellulite wirklich befriedigend und damit dauerhaft zu lösen.

LESER HELFEN LESERN!
Wenn Sie bereits Erfahrungen mit Kryotherapien gemacht haben, ihrer Wirkung und auch seinen Nebenwirkungen, so lassen Sie es uns & die Leser wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Anwendern aus.
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Wo kann ich eine Kryotherapie durchführen lassen?

Solange es sich um lokale Kryotherapien handelt, sind die Produkte dafür (zum Beispiel Kompressen) oftmals in Drogerien oder Apotheken zu bekommen.

Für Ganzkörper-Therapien allerdings bietet sich eine Behandlung in Gesundheitsresorts, Gesundheitshotels, in speziellen Studios oder bei auf dieses Verfahren spezialisierten Ärzten an. In vielen größeren Städten finden sich mittlerweile solche Leistungsangebote.

Preise – Was kostet eine Kryotherapie?

  • Ganzkörper-Therapien
    Pro Anwendung in der Kryosauna ist mit 39 bis 50 Euro zu rechnen. Bei mehreren Anwendungen werden meist Rabatte gewährt.

    Für eine zweiminütige Cellulite-Behandlung wurden in einem Fall 280 Euro berechnet, obwohl die Ganzkörperbehandlung – wie oben schon erläutert – für Cellulite keine fachgerechte Anwendung bedeutet.

  • Lokale Therapien
    Für eine Kryolipolyse-Behandlung wurden 99 Euro (bereits Angebotspreis) berechnet. Warzenentfernungen beim Hautarzt mithilfe kryotherapeutischer Verfahren kosten in der Regel aber etwa 60 Euro.

FAQ – Häufige Fragen zur Kryotherapie

An dieser Stelle beantworten wir einige Fragen, die uns häufig zum Themenbereich Kryotherapie erreichen:

Welche Möglichkeiten der Kryotherapie hab ich?

Grundsätzlich sind Ganzkörpertherapien oder lokale Therapien möglich. Insbesondere, wenn Sie Schmerzen haben, die auf Entzündungen beruhen, bietet sich die Kältebehandlung an. Das gilt ebenfalls für die Warzenentfernung. Aber auch bei Schuppenflechte und Neurodermitis ist ein Arztgespräch hilfreich, um sich für oder gegen eine Kältetherapie zu entscheiden.

Welche Nebenwirkungen hat eine Kyrotherapie?

Nebenwirkungen kommen nicht zwingend vor. Man weiß aber von Erfrierungen bei unsachgemäßer lokaler Selbstbehandlung. Auch Hautrötungen und Juckreiz kommen vor. Sehr selten kann Schwindel auftreten. In Kältekammern kann auch Platzangst oder Atemnot zu einem Abbruch der Behandlung führen.

Wo kann ich eine Kryotherapie machen?

Bei Ärzten (zum Beispiel bei Dermatologen und Onkologen), in Gesundheitsresorts oder Gesundheitshotels sowie in Kryo-Studios. Teilweise können lokale Therapien auch in Selbstbehandlung durchgeführt werden.

Wie lange dauert eine Kryotherapie und wie viele Sitzungen brauche ich?

Eine Sitzung dauert zwischen 1 Minute und etwa 1 Stunde. Über die Anzahl der Sitzungen entscheidet der Arzt.

Wenn es sich um Anwendungen in Eigenregie (zum Beispiel zu kosmetischen Problemen wie Übergewicht und Cellulite) handelt, können Sie natürlich so viele Anwendungen buchen, wie Sie möchten.

Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten für eine Kryotherapie?

Das hängt von Ihrer Krankenkasse und von dem Beschwerdebild ab. Manche Krankenkassen übernehmen bei positiver Prognose die Kosten ganz oder wenigstens teilweise, andere zahlen gar nicht. Der beste Weg ist hier, vor Behandlungsbeginn die Frage der Kostenbeteiligung mit Ihrer Krankenkasse abzuklären.

Hilft mir eine Kryotherapie bei meiner sportlichen Leistung?

Wenn Sie nicht ausgesprochener Spitzensportler sind, ist eine ehrliche Antwort diese hier: wahrscheinlich nicht – es sei denn, es geht Ihnen um wenige Sekunden.

Kann ich mit einer Kryolipolyse abnehmen?

Auch hier lautet die ehrliche Antwort: wahrscheinlich nicht, abgesehen von einem sehr kurzzeitigen Effekt, der unter einem Kilogramm Gewichtsabnahme liegt. Mehr können Sie durch eine ausgewogene Ernährung und Sport erreichen.

Fazit

Große aussagekräftige Studien zur Wirksamkeit der Kryotherapie scheinen nicht zu existieren. Insofern ist uns eine allgemeine Aussage zur Wirksamkeit der Kryotherapie nicht möglich. Die Kryotherapie hat aber ihre Berechtigung bei der Behandlung von Schmerzen und Verletzungen sowie bei chronischen Erkrankungen (etwa Rheuma), in der Dermatologie (zum Beispiel bei Papillomen) und in der Onkologie (Krebserkrankungen) – eventuell auch im Leistungssport.

Natürlich obliegt es dem Einzelnen, seine eigenen Erfahrungen mit kryotherapeutischen Verfahren auch dort zu machen, wo deren Wirkung unklar oder stark umstritten ist (zum Beispiel beim Abbau von Übergewicht oder bei Cellulite). Dies ist vor allem bei hohem Leidensdruck mehr als verständlich.


Quellverzeichnis anzeigen
  • Hüter-Becker, A.; Dölken, M: Physikalische Therapie, Massage, Elektrotherapie und Lymphdrainage; 2. Auflage, Georg Thieme Verlag; pub. 2011
  • Herrmann, K.; Trinkkeller, U: Dermatologie und Medizinische Kosmetik; 2. Auflage, Springer-Verlag; pub. 2007
  • Papenfuss, W.: Die Kraft aus der Kälte : Ganzkörperkältetherapie bei -110 °Celsius ; eine physikalische Kurzzeittherapie mit Langzeitwirkung; 1. Auflage, Ed. K; pub. 2005
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin; 1. Auflage, Georg Thieme Verlag; pub. 2005

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