Lebermoos gilt in Fachkreisen als die neue medizinische Alternative zu Cannabis. Dazu gibt es bereits heute schon erste wissenschaftliche Studien. Doch wie sieht es mit der Wirkung aus? Für was soll die Pflanze gut sein? Gibt es Nebenwirkungen? Wir klären auf…

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Was ist Lebermoos?

Lebermoose (Marchantiophyta) sind Pflanzen und gehören zu einer der drei Gruppen, die als Moose bezeichnet werden. Lebermoose wurden als Heilpflanzen im Mittelalter eingesetzt. Die Methode hieß Signaturenlehre und der Leitspruch hieß „Ähnliches heilt Ähnliches“ (similia similibus curentur).

Der leberförmige Thallus von der Marchantia Pflanze wurde als in Wein gekochter Extrakt als Medizin gegen Leberleiden eingesetzt. Thallus bedeutet auf Deutsch „Lager“ und stellt einen vielzelligen Vegetationskörper bei Pilzen und Pflanzen dar, welcher nicht in Blatt, Wurzel und Sprossachse unterteilt ist.

Lebermoos – Die medizinische Alternative zu THC?

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Der im Cannabis enthaltene Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) kann erwiesenermaßen Beschwerden, Schmerzen, Muskelkrämpfe, Schwindel und Appetitverlust lindern. Jedoch wird Cannabis auch vielfach als illegales Betäubungsmittel verwendet. Es kann zu nicht unerheblichen Nebenwirkungen kommen, denn es hat eine psychoaktive Wirkung. Zudem kann Cannabis abhängig machen und sogar Psychosen begünstigen.

Nun werden die Wirkung und die Inhaltsstoffe dieser Pflanze untersucht. Es könnte eine medizinische Alternative darstellen, welche die gleichen Vorteile von THC mit sich bringt, aber weniger Nachteile hat.

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Lebermoos und seine Wirkung auf den Menschen

Schweizer Wissenschaftler haben zum ersten Mal einen THC-ähnlichen Wirkstoff aus dem Lebermoos „Radula perrottetii“ in Bezug auf die medizinische Nutzung analysiert. Das Forscher-Team der Universität Bern und der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich berichten in ihrer Studie, dass die Substanzen aus dem Lebermoos (sogenannte Perrottetinen) eine THC-ähnliche schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung erzielen können. Diese seien laut den Wissenschaftlern Cannabis überlegen. Die Forschungsergebnisse sind in dem Fachjournal „Science Advances“ publiziert worden.

Ein direkter Vergleich – Perrottetinen vs. THC

Ein Forscherteam aus der Schweiz testete Perrottetine an Mäusen. Sie konnten nachweisen, dass Perrottetinen sehr einfach ins Gehirn gelangen und dort die gleichen Rezeptoren aktivieren wie THC (sogenannte Cannabinoid-Rezeptoren). Die Wissenschaftler stellten fest, dass die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung der Lebermoos-Wirkstoffe sogar stärker ist als die aus dem Cannabis.

Jedoch sind sind die Versuche nur an Tieren durchgeführt worden. Laut Experten und Medizinern sind weitere Studien notwendig, um die medizinische Eignung von Perrottetinen genauer einschätzen zu können.

WARNUNG: Kann man Lebermoos auch rauchen?

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Bei unseren Recherchen stellen wir fest, dass diese Pflanze und ihre Wirkung sowie Nebenwirkungen auf den Menschen noch zu wenig erforscht sind. Deshalb wird dringend davon abgeraten, irgendwelche Selbstexperimente durchzuführen. Inwieweit dieses Moos gefährliche Nebenwirkungen und unerwünschte Begleiterscheinungen beim Rauchen und Inhalieren verursachen kann, können wir an dieser Stelle nicht beurteilen.

Wo kann man Produkte mit Lebermoos kaufen?

Diese Produkte sind für Menschen auf dem Markt noch sehr selten erhältlich, da die Wirkung auf den Menschen noch nicht hinreichend erforscht ist.

Für Tiere wie beispielsweise Pferde und als Pflanzenverstärker gibt es bereits Produkte, die in Online-Shops und über den Online-Händler Amazon erhältlich sind.

In einem Online-Shop finden wir eine Fußcreme mit Lebermoos-Extrakten (50ml für 12,90 Euro).

Bei Amazon finden wir ein Lebermoos-Extrakt für Pferde gegen Hautpilzerkrankungen (100 ml für 11,27 Euro) oder in Sprühform. Ebenso kann man dort Lebermoos als Pflanzenstärkungsmittel (100 ml für 8,45 Euro) bestellen.

Lebermoos – Die Pflanzengruppe aus dem Garten

Weltweit gibt es ca. 16.000 Moosarten, davon gehören etwa 10.000 zur Gruppe der Lebermoose. Diese besitzen keine Wurzeln und werden oft von anderen Gewächsen überwuchert. Die Pflanze wächst gerne an schattigen Plätzen, wo es dem Konkurrenzdruck durch andere Pflanzen weniger stark ausgesetzt ist. Die Standorte können feucht sein, denn Lebermoose gehören zu sehr widerstandsfähigen Pflanzen. Sollte es über eine längere Zeit nicht regnen, dann schadet dies den Lebermoosen auch nicht. Die benötigten Nährstoffe nimmt die Pflanze vorwiegend über den Niederschlag auf und kann diese gut speichern.

Wie kann man Lebermoos bekämpfen bzw. entfernen?

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Lebermoose können einfach mit einer Hacke oder von Hand aus Töpfen und Beeten herausgekratzt werden. Jedoch ist dies nur ein kurzfristiges Unterfangen, denn Lebermoose wachsen in kurzer Zeit wieder nach. Befindet sich das Moos im Rasen, so kann man dieses mit einem Vertikutierer beseitigen. Mit einem Abflammgerät oder einer elektrischen Unkrautbürste lässt sich das Moos auf unempfindlichen Pflasterflächen entfernen.

Effektive Gifte gegen Lebermoos

Die meisten Anti-Moos-Mittel sind oft nicht zu empfehlen, da sie nur die Symptome bekämpfen. Die Ursache des Mooswachstums wird aber nicht beseitigt. Oftmals wirken die Präparate nur schlecht gegen diese strapazierfähige Moos Art.

Lebermoos Extrakt selber herstellen – Stärkung der Pflanzen

Die Pflanze wird oft als negatives Unkraut dargestellt. Jedoch kann Lebermoos auch sehr nützlich sein. Bio-Gärtner setzen es gerne als natürliches Pflanzenstärkungsmittel ein. Bei regelmäßiger Anwendung beugt es verschiedenen Pilzerkrankungen vor, wie beispielsweise echtem und falschem Mehltau an Früchten, Gemüse und Zierpflanzen. Ebenso kann Lebermoos auch wirksam gegen Grauschimmelfäule an Paprika, Erdbeeren und Weintrauben sowie gegen Rostkrankheiten an Rosen und Obstgehölzen sein. Pflanzen, die mit einem Extrakt aus Lebermoos besprüht wurden, werden von Schnecken gemieden.

Um Lebermoos Extrakt selbst herzustellen, müssen Sie:

  1. Die Pflanze Waschen und dann trocknen
  2. Anschließend mit 70 prozentigen Alkohol in einen Mixer geben und zerkleinern
  3. Einen Tag später filtriert man die Flüssigkeit
  4. Letzendlich verdünnt man diese noch mit 100 Millilitern destilliertem Wasser

Lebermoos kann auch einfach über Nacht in eine Gießkanne gegeben werden. Durch das Einweichen entsteht ein Saft, der am nächsten Tag im Garten beispielsweise über angebauten Salat gegossenen werden kann. Insbesondere Nacktschnecken werden das Gebiet meiden.

Die Wirkung auf Tiere – Pferd, Hund, Katze und Co.

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Lebermoos-Extrakt kann auch in der Tierwelt Anwendung finden. Es ist bekannt für seine Wirksamkeit gegen Bakterien und Pilze. Bei Pferden können immer wieder Pilzerkrankungen auftreten. Hier eignet sich Lebermoos zur Anwendung. Pferdefreunde und Reiter loben die äußere Anwendung mit Lebermoos-Extrakten, denn es ist unbedenklich und bereits nach wenigen Behandlungen tritt eine deutliche Besserung der Pilzerkrankung ein.

Auch für andere Haustiere Hund und Katze kann Lebermoos als Behandlungsmethode eingesetzt werden.

Lebermoose im Aquarium

Lebermoos wird in vielen Aquarien eingesetzt wird, dabei wird es als Aquarienpflanze nicht im Beckengrund eingepflanzt, sondern schwimmt meist an der Wasseroberfläche des Beckens. Dadurch entstehen dichte Polster und die Farbgebung ist ebenfalls beliebt bei Aquarien-Freunden. Doch nicht nur die Optik dieser Pflanze ist ansprechend, sondern auch die kleinen Luftblasen, die sich bei guten Haltungsbedingungen an den Spitzen der Triebe bilden. Dadurch entsteht mehr Lebendigkeit im Aquarium.

Fazit

Oftmals sehen wir nur die Nachteile vieler Pflanzen an und betrachten diese als unnützes Unkraut. Doch Lebermoos kann für die Tier- und Pflanzenwelt jetzt schon sehr brauchbar sein. Und scheinbar kann es auch für uns Menschen positive Effekte auf die Gesundheit haben. Jedoch ist die Wirkung noch nicht hinreichend wissenschaftlich nachgewiesen, so dass man gewisse Nebenwirkungen und Risiken nicht wirklich ausschließen kann. Wir raten zu einem vorsichtigen Umgang mit der Pflanze und sind gespannt auf die Entwicklung der wissenschaftliche Studienlage.


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5 Kommentare

  1. Hallo Gerhard Koch,
    Lebermoosextrakt gibt es fertig in der Apothek zu kaufen. Muss dann entsprechend verdünnt werden.
    Wir schwören auf Lebermoosextrakt. Haben damit bereits von Schimmel befallene Kellerwände eingesprüht und massiven Hautpilzbefall im Pferdestall bzw. an den Tieren in kürzester Zeit weg bekommen.

  2. Ich möchte die Wirksamkeit dieser Pflanze gerne erproben. Ich kann allerdings nirgends einen Lieferanten finden. Könnten Sie mir bitte da behilflich sein. Für Ihre Bemühungen bedanke ich mich. Eine Frage hätte ich noch : könnte es sein, dass diese Pflanze auch wirksam gegen den Borkenkäfer ist. Vielen Dank

    • Radula Perrottetii wächst auf fast jeder Wiese oder Stein.. man muss die Augen zu machen um es zu übersehen….

      • Radula perrottetii Lebermoos wächst nicht in unseren Breiten !
        Was verscherbelt wird ist das Peitschenmoos Bazzania trilobata.

    • Radula wächst überall…. Schere zum Spitzen schneiden genügt, alle Moos Arten wirken im Kopf gleich…
      Lebermoos hat halt grosse Blätter und ist ergibiger aber andere sind leichter zu finden und wie gesagt gleich in der Wirkung

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