Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, damit man sich fit und gesund fühlt. Allerdings ist das gerade in der heutigen Zeit, die von Fertiggerichten und fast bis zur Nährstofflosigkeit verarbeiteten Lebensmitteln dominiert wird, kaum möglich. Um einen Nährstoffmangel und die daraus resultierenden Mangelerscheinungen zu verhindern, sollen Nahrungsergänzungsmittel die Lösung sein. Aber was ist das überhaupt genau? Ist die Einnahme sinnvoll? Und was gibt es dabei zu beachten? Wir informieren!
Inhaltsverzeichnis
Was sind Nahrungsergänzungsmittel?
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei Nahrungsergänzungsmitteln um Produkte, die die normale (und heute oft unzureichende) Nahrungsaufnahme ergänzen sollen. Sie enthalten wichtige Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe in meist hoher Dosierung. Diese sind für Gesundheit und Fitness unabdingbar, werden aber häufig über die normale Ernährung in zu geringen Mengen aufgenommen. Nahrungsergänzungsmittel sind meist als Tabletten, Kapseln, Pulver oder in flüssiger Form erhältlich. Je nach Nahrungsergänzungsmittel sind tierische, pflanzliche und/oder chemisch hergestellte Inhaltsstoffe enthalten.
Beim Sport
Beim Sport erfolgen viele Stoffwechselprozesse im Körper, damit dieser die geforderte Leistung erbringen kann. Fehlen hierfür wichtige Bausteine, ist die Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Genau dies können Nahrungsergänzungsmittel verhindern. Aber auch bei der Steigerung des Leistungspotentials können Magnesium, Eisen und Co in Form von Ergänzungsmitteln helfen. Will man sportliche Höchstleistungen erreichen oder einfach nur sein Leistungsvermögen anheben, dann sind die passenden Nahrungsergänzungsmittel ein möglicher Boost für das Training.
Für Muskelaufbau
Man trainiert häufig, und trotzdem will der Muskelaufbau nicht so richtig klappen? Dann können fehlende Nährstoffe der Grund sein. Werden die Muskeln nicht ausreichend mit Kreatin, verschiedenen Eiweißen und weiteren Stoffen versorgt, können sie nicht richtig wachsen. Daher sind Nahrungsergänzungsmittel bei (Kraft-)Sportlern sehr beliebt, um ein Muskelwachstum durch eine optimale Nährstoffversorgung zu erreichen
Gewichtsmanagement – zum Zunehmen und Abnehmen
In den Weiten des World Wide Webs gibt es zahllose vermeintliche „Wunderpillen“, die versprechen die Kilos an Deinen Hüften nur durch die reine Einnahme schmelzen zu lassen. In der Nahrungsergänzungsmittel-Industrie gibt es natürlich einige schwarze Schafe. Doch mit ein wenig know-how lassen sie sich schnell erkennen. So ist beispielsweise das Fehlen einer Liste der Inhaltsstoffe seitens des Herstellers, ein absolutes Warnsignal. Auf der anderen Seite als positiv zu bewerten ist eine Produktion der Mittel in Deutschland.
Man kann also seine Erfolge durch die Einnahme die richtigen Nahrungsergänzungsmittel steigern. So ist zum Beispiel die Einnahme von L-Creatin vorteilhaft, um den eigenen Fettstoffwechsel anzukurbeln. Dies ist vor allem für Vegetarier und Veganer sinnvoll, da L-Creatin in der Natur vor allem in Fleischwaren vorkommt. Auch Vitamin B12 sowie Chlorogensäure sollen beim Verbrennen von Kalorien helfen.
Beauty – Haare, Haut und Nägel
Glänzende und schöne Haare, reine Haut und feste Nägel – Nahrungsergänzungsmittel können auch hierbei hilfreich sein. Es gibt verschiedene Präparate, die entsprechende Wirkungen in Aussicht stellen. So soll Hyaluronsäure helfen, Deine Haut jung und glatt zu halten. Dem Coenzym Q10 wird nachgesagt, dass es Alterungsprozesse verlangsamt. Auch viele weitere Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind wichtig, um Haut, Haare und Nägel zu pflegen. Die kann man nicht nur über Cremes und Pflegeprodukte, sondern auch oral als Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen.
Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft
Bei Schwangeren ist eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig. Schließlich muss eine Frau dann nicht nur sich selbst, sondern auch das heranwachsende Kind in ihrem Bauch gesund ernähren. Daher ist in dieser aufregenden Zeit die Einnahme von speziellen Nahrungsergänzungsmitteln empfehlenswert. Unter anderem gehören Folsäure und Jod zu den häufigen Inhaltsstoffen von Nahrungsergänzungsmitteln für Schwangere.
Gerade in der zweiten Schwangerschaftshälfte ist eine ausreichende Versorgung mit Docosahexaensäure (DHA) wichtig. Dieses spielt bei der Entwicklung von Gehirn, Nerven und Augen des Fötus eine wichtige Rolle. Die erforderliche Menge könnte man mit ein bis zwei Mahlzeiten Fisch pro Woche (ca. 200 g fettreicher Seefisch) zu sich nehmen. Für diejenigen die keinen Fisch essen, ist die Einnahme eines entsprechenden Nahrungsergänzungsmittels durchaus sinnvoll, um eine ausreichende Versorgung des ungeborenen Kindes sicherzustellen. Im Falle der Schwangerschaft ist es aber immer sinnvoll zusätzlich seinen Arzt zu kontaktieren, um mit ihm Notwendigkeit und Dosierung solcher Ergänzungsmittel zu besprechen.
Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Generell sind Nahrungsergänzungsmittel nicht notwendig – vorausgesetzt, dass man sich abwechslungsreich und gesund ernährt. Dann nimmt man in der Regel alle notwendigen Nährstoffe über die Nahrung auf. Wie eingangs bereits geschildert, ist dies heute allerdings oft nur schwer möglich. Daher können Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Ergänzung sein.
Allerdings sollte man nicht sinnlos einen bunten Mix Tabletten und Kapseln in sich hineinwerfen. Die Auswahl und Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte individuell Erfolgen. So kann man durch die gezielte Ergänzung der Ernährung über Nahrungsergänzungsmittel durchaus Linderung schaffen oder seine Ziele (z. B. Muskelaufbau) schneller und besser erreichen. Ein Allheilmittel sind Nahrungsergänzungsmittel aber definitiv nicht!
Gibt es vegane Nahrungsergänzungsmittel?
Vegan leben ist aktuell im Trend. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln auf diese Lebensform einstellen und vermeintlich notwendige Produkte speziell für Veganer auf den Markt bringen. Für Veganer, ist eine Versorgung von Nährstoffen wie Eisen und Vitamin B12, die vor allen in tierischen Produkten vorkommen, nicht ganz so einfach. Eine abwechslungsreiche Ernährung garantiert aber auch hier eine ausreichende Nährstoffversorgung, z. B. durch eisenhaltige Lebensmittel wie Haferflocken. Möchte man (z. B. aufgrund einer Mangelernährung) aber trotzdem unbedingt Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich einnehmen, gibt es auch gute vegane Produkte.
Sind Nebenwirkungen bekannt oder gibt es schädliche Nahrungsergänzungsmittel?
Laut Gesetzt zählen die Nahrungsergänzungsmittel zu den Lebensmitteln und sind keine Arzneimittel. Somit müssen sie sich auch keinen strengen Qualitätstests und Studien bestehen. Die Hersteller sind auch nicht verpflichtet, die gesundheitliche Unbedenklichkeit ihrer Mittel nachzuweisen. Somit ist nicht ausgeschlossen, dass schädliche Produkte im Handel erhältlich sind. Allerdings dürfen gefährliche oder riskante Stoffe nicht enthalten sein. Nahrungsergänzungsmittel müssen beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gemeldet werden. Dieses führt stichprobenartige Kontrollen durch. Nebenwirkungen können aber dennoch auftreten, z. B. durch Unverträglichkeiten oder Überdosierungen.
Wo kann man Nahrungsergänzungsmittel kaufen?
Nahrungsergänzungsmittel sind frei verkäuflich. Man kann sie also nicht nur in den Apotheken kaufen. Auch Drogerien und Supermärkte führen meist ein umfangreiches Sortiment. Zudem gibt es im Internet viele Möglichkeiten, um sie zu erwerben – allerdings, wie anfangs schon angeschnitten, leider nicht nur seriöse…
Nahrungsergänzungsmittel Testberichte
Möchte man bei der Wahl seiner Nahrungsergänzungsmittel auf Nummer sicher gehen, kann man auf unabhängige Testinstitute vertrauen. Stiftung Warentest und ÖKO-TEST führen zum Beispiel Untersuchungen zu Ergänzungsmitteln durch. Dabei wurden auch schon die ein oder anderen Male schwarze Schafe aufgedeckt, z. B. aufgrund von zu geringer oder zu hoher Dosierungen. Dies belegt, dass es sinnvoll ist, sich vorher selbstständig umfassend zu informieren.
Quellverzeichnis anzeigen ☟
- Magneisum – Empfohlene Zufuhr: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (www.dge.de; Abgerufen: 07.04.2018)
- M. Marquardt: Ernährungsphysiologie der Nahrungsmittel, Lehmanns Media, 2014