Pinselwarzen sind eine der eher selteneren Warzenarten. Aber gerade durch ihr auffälliges Aussehen, stellen sie für die meisten Betroffenden ein enormes kosmetisches Problem dar.
Wie Pinselwarzen entstehen und was man gegen Sie tun kann, erfahren sie hier.
Informationen zur Krankheit
- Bezeichnung: Pinselwarzen (Verrucae filiformes)
- Typ: Viruswarzen
- ICD-Codes: B07
Was sind eigentlich Pinselwarzen?
Pinselwarzen (oder auch Verrucae filiformes) sind eine seltene Unterform der gewöhnlichen Warze so wie wir sie kennen. Sie zeichnen sich durch ihr fadenförmiges Aussehen aus und sind deshalb als auch als Laie schnell zu identifizieren.
Sie haben eine weiße bis dunkel rosande Färbung und besitzen meist eine braune Stelle an den Spitzen der Warze.
Wie auch bei anderen Warzenarten sind Humane Papillomviren für die Entstehung von Pinselwarzen verantwortlich. Diese Erreger werden wiederum durch Schmierinfektion übertragen.
Bevorzugte Regionen
Die für die Pinselwarzen verantwortlchen Erreger werden durch Schmierinfektion übertragen. So können zum Beispiel bei einem Kuss die Viren auf die Haut gelangen. Aber auch bei der Pflege des Gesichts kann es passieren, dass die Viren übertragen werden.
Sobald die Erreger im Gesicht sind, verbreiten sie sich sehr schnell. Deshalb kommen Pinselwarzen auch meist an folgenden Sellen vor:
- Mund,
- Lippen,
- Augen,
- Hals,
- Kinn und
- die Stirn.
Pinselwarzen sind eher harmlos und lösen meist keinerlei negative Beschwerden bzw. Symptome aus. Trotzdem werden sie auf Grund ihres Aussehens und der Region in denen sie vorkommen, oft als störend empfunden.
Pinselwarzen Bilder – Leicht erkennbar
Um die Diagnose „Pinselwarzen“ zu stellen, muss man kein ausgebildeter Fachmann sein. Pinselwarzen haben ein sehr auffälliges und typisches Erscheinungsbild und treten als schmale, pinselartige Hautwucherungen auf.
Sie sind weiß bis rosa und haben oft eine braune Spitze.

Ursachen & Risikofaktoren
Verursacher sind Humane Papillomaviren (HPV).
Zusätzlich gibt es ein paar Faktoren, welche die Infektion der Viren fördert. Winzige Risse oder Verletzungen in der Haut begünstigen das Eindringen der Viren in die erste Schicht der Haut.
So reicht oft schon ein Hautkontakt um die Erreger zu übertragen, wie zum Beispiel ein Kuss, ein Händedruck oder auch das Barfuß laufen in einem Schwimmbad oder in einer Sauna. Die Viren können aber auch bei ungeschützen Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Doch nicht jeder bekommt durch Papillomaviren direkt Warzen. Dafür müssen einige Faktoren vorhanden sein, die diese begünstigen können. Menschen die
- leicht schwitzen,
- keine atmungsaktiven Schuhe tragen oder
- oft feuchte Hände haben
können schneller Warzen bekommen als andere.
Weitere Faktoren:
- ein geschwächtes Immunsystem,
- angegriffene Haut (Neurodermites),
- Rauchen,
- Diabetes
Ein erhöhtes Risiko haben Kinder und Jugendliche. Hier ist das Immunsystem noch nicht so stark ausgeprägt wie bei einem Erwachsenen.
Wie Sie Pinselwarzen wieder loswerden
Auch wenn Pinselwarzen meist keine Probleme verursachen und eine Entfernung aus medizinischer Sicht oft nicht nötig wäre, so empfinden sie manche Menschen doch als störend. Daher sind vor allem ästhetische Faktoren der Grund für den Wunsch einer Entfernung.
Natürliche Methoden zur Entfernung
Aber Pinselwarzen lassen sich auch mit natürlichen Mitteln bekämpfen. Diese können gerade im Anfangsstadium erfolgreich sein.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung – minaralstoff- und vitaminrech – ist das A und O für die Unterstützung zur Bekämpfung der Warzen. Damit unterstützen Sie vor allem ihr geschwächtes Immunsystem.
Hausmittel gegen Pinselwarzen
- Apfelessig: Apfelessig wird bei vielen Warzenarten als natürliche Alternative angewandt. Die Säure Apfelessig soll für die Rückbildung der Warze verantwortlich sein. Mischen Sie den Apfelessig mit gleichen Teilen warmen Wasser und tragen Sie die Lösung mit Hilfe eines Wattestäbchens und über einen längeren Zeitraum mehrmals am Tag auf die Warze auf.
- Teebaumöl: Die Behandlung mit Teebaumöl erfolgt genauso wie mit dem Apfelessig. Einfach die Warze mehrmals am Tag betupfen. Die Warze ist dann meistens bereits nach zwei Wochen schon verschwunden.
- Verschiedene Kräuer: Sie können die Heilung der Warze unterstützen. Zu empfehlen sind folgende Kräuter: Ban Lan Gen, Su Ye undJin Yan Hua. Alle drei Kräuter gibt es auch in Form von Salben, welche mehrmals am Tage aufgetragen werden müssen.
- Knoblauch: Diesen schneiden Sie in mindestens 2 Millimeter dicke Scheiben. Die Scheibe legen Sie direkt auf die Warze und kleben einen großzügigen Pflaster darauf. Das funktioniert sogar an einer Fußsohle. Das lassen Sie dann 6 Stunden einwirken und wechseln dann die Scheibe. Bei einer rund um die Uhr Behandlung ist die Wirkung besser
- Bananenschale: Genau wie bei dem Knoblauch. Legen Sie die Innenseite eines Stückes der Bananenschale auf die Warze, kleben es mit einem großzügigen Pflaster fest und lassen es einwirken.
- Kräutertinktur gegen Warzen: Thuja und Löwenzahn helfen in der Form einer Kräutertinktur. Betupfen Sie mehrmals täglich die Warze mindestens zwei Wochen lang.
- Rizinusöl: Das Rizinusöl ist besonders für die empfindlichen Hautstellen, wie das Gesicht (Augenlider), Hals und Hände geeignet. Reiben Sie mehrmals täglich die betroffene Stelle ein, bis sich die Warze nach zwei Wochen zurückbildet.
Homöopathische Mittel
In der homöopathischen Behandlung haben sich besonders Mittel in Form von Globuli bestätigt. Besonders gut sind solche mit Schöllkraut und Thuja.
☞ Welche Warzenmittel wirklich helfen und wo Sie sie günstig kaufen können?
(Alle Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Warzenmittel)
☞ Welche Warze haben Sie? – Warzenarten erkennen & Behandlungsmöglichkeiten
(Alle Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Warzen)
Professionelle Behandlung durch einen Arzt
Helfen die natürlichen Mittel nicht bei Ihnen, empfehlen wir Ihnen den Besuch bei einem Fachmann. Warzen sind das Spezialgebiet von Dermatologen (Hautärzten).
Es gibt verschiedene Arten, wie der Arzt eine Warze behandeln kann:
Ausschaben
Fachärzte entscheiden sich oftmals für die Ausschabung als erste Methode, wenn die Warzen eine ungünstige Ansiedlung haben. Bei der Ausschabung handelt es sich schon um einen chirurgischen Eingriff. Für die meisten Betroffenen ist diese Methode sehr unangenehm, da das ganze Gewebe der Pinselwarze komplett entfernt werden muss.
Laserbehandlung
Eine Laserbehandlung sollte nur von einem geschulten Fachmann erfolgen. Besonders wenn Pinselwarzen an empfindlichen Stellen wie dem Auge entfernt werden müssen. Die Warze wird durch die Hitze des Laseers zerstört und kann Stück für Stück abgetragen werden.
Bei der Behandlung kann man leichte Schmerzen spüren. Dafür hat man einen schnellen Erfolg schon nach wenigen Sitzungen.
Kryotherapie
Die Kryotherapie als Therapieform funktioniert über die Vereisung der Warze und stellt eine der beliebtsten Methoden zur Warzenentfernung dar. Allerdings kann man bei Pinselwarzen nicht immer auf diese Behandlung zurückgreifen. Das hat vor allem die Lage an empfindlichen Hautregionen als Grund. Bei der Kryotherapie empfindet man nur einen sehr leichten Schmerz.
Elektrokoagulation
Die Elektrokoagulation funktioniert, ähnlich wie die Laserbehandlung, über die Zerstörung des Warzengewebes mit Hilfe von hohen Temperaturen.
Die betroffene Person kann dabei leichte bis mittlere Schmerzen verspüren. Diese Behandlungsmethode wird aber nicht mehr oft angewendet.
Kauterisation oder Zytostatika
Diese Behandlungsmethode ist einer eher seltene Methode um Pinselwarzen zu entfernen. Gerade deswegen, weil die Wucherungen sich an sehr empfindlichen Stellen bilden.
Wenn Sie bereits Erfahrungen gemacht haben mit einer der Methoden um Pinselwarzen zu entfernen, so lassen Sie es uns & die Leser wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.
Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!
FAQ – Häufige Fragen zu Pinselwarzen
Uns erreichen immer wieder Fragen unserer Leser zu den unterschiedlichsten Themen. Wir haben hier einmal die häufigsten Fragen zu dem Thema Pinselwarzen für Sie zusammengetragen und kurz beantwortet.
Können Pinselwarzen auch im Genitalbereich entstehen?
Diese Frage kann man eindeutig mit Nein beantworten. Pinselwarzen entstehen vor allem an empfindlichen Stellen in der Gesichtsregion. Im Genitalbereich kommen sie nicht vor.
Bilden sich Pinselwarzen auch am Fuß?
Nein. Am Fuß bilden sich keine Pinselwarzen. Warzen in der Region des Fußes sind meist gewöhnliche Warzen oder auch Dornwarzen.
Wie kann ich Pinselwarzen vorbeugen?
Achten sie vor allem auf Hygiene. Für die Übertragung des Erregers reicht es aus, wenn ein Hautkontakt stattfindet. Die Hände sollten regelmäßig gewaschen werden. Fassen Sie sich nicht ständig mit den Händen ins Gesicht, denn gerade dort breiten sich Pinselwarzen vor allem aus. Benutzen Sie bei der Gesichtspflege Ihre eigenen Pflegeprodukt und keine fremden. Schlussendlich kann ein starkes Immunsystem einen Ausbruch von Pinselwarten nach einer Infektion abwehren.
Fazit
Pinselwarzen stellen aus medizinischer Sicht keinerlei Probleme dar. Aber durch ihr auffälliges Aussehen ist es völlig verständlich, wenn man diese so schnell wie möglich wieder loswerden möchte. Wir haben Ihnen eine Reihe von natürlichen Mitteln gezeigt mit denen Sie den Pinselwarzen zu leibe rücken können. Versagen diese jedoch oder wollen Sie auf Nummer sicher gehen, so suchen Sie am besten einen Fachmann auf und infromieren Sie sich über die Möglichkeiten zur Entfernung der lästigen Hautwucherungen.
Quellverzeichnis anzeigen ☟
- Orfanos, C.E. & Garbe, C.: Therapie der Hautkrankheiten, Springer-Verlag, 2013
- „Warzenarten“ (www.warzen-hilfe.com; Abgerufen: 17.04.2019)
- „Pinselwarzen zeigen sich oft als hartnäckige Stacheln am Kinn“ (www.aerztezeitung.de; Abgerufen: 17.04.2019)