Probiotika ist sind heutzutage in aller Munde. Diese lebenden Bakterien sollen bei der Bekämpfung von Magen-Darm-Problemen helfen und uns eine gesunde Verdauung verschaffen. Zudem sollen sie auch das Immunsystem stärken. Sind die Mikroorganismen wirklich so gesundheitsfördernd oder sind das Marketing-Strategien der Hersteller? Wir informieren…


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Was sind Probiotika? – Eine Definition

Probiotika stellen laut Wikipedia-Definition eine Zubereitung dar, die lebensfähige Mikroorganismen beinhaltet. Sie zählen zu sogenannten Functional-Food-Produkten, also auf deutsch funktionelle Lebensmittel, die mit zusätzlichen Substanzen angereichert sind, um einen oder mehrere positivem Effekte auf die Gesundheit zu bekommen.

Milchsäurebakterien werden bereits seit geraumer Zeit eingesetzt, jedoch finden auch Hefen und andere Arten Anwendung in diesem Bereich.

Wie wirken die Probiotika?

Die Mikroorganismen können Substanzen herstellen, die ihrerseits für Krankheitserreger schädlich sind. Die Anzahl von Krankheitserregern im Darm kann sich somit verringern.

Probiotika können folgende positive Effekte auf den Körper haben:

  • Unterstützung des körpereigenen Abwehrsystems
  • Erhöhung der Aktivität bestimmter wichtiger Abwehrzellen
  • Normalisierung der Verdauung (bspw. nach einer Infektion)
  • Beseitigung von Verdauungsstörungen wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung
  • Gleichgewicht der Darmflora

Probiotika können auch bei Kindern eingesetzt werden. Verschiedene Beschwerden wie akute Durchfälle oder auch Neurodermitis können damit gelindert werden. Jedoch sollte man spezielle Präparate für Kinder auswählen. Denn diese enthalten besondere Bakterienstämme, die die Gesundheit von Babys und Kindern nicht negativ beeinträchtigen.

Sie können wie bei Erwachsenen den Aufbau einer gesunden Darmflora fördern, zur Stärkung des Immunsystems beitragen und zur Vorbeugung von Allergien beitragen. Jedoch sollte man die Anwendung bei Kindern immer mit einem Arzt absprechen.

Helfen Probiotika bei einer Darmsanierung?

Grundsätzlich sollen sie im Dickdarm wirken und nicht im Dünndarm oder im Magen. Aber diese lebenden Mikroorganismen können wohl auch unbeabsichtigt dort hingelangen. Sie können sich dort auch vermehren. Werden Probiotika gut genährt und die Anzahl gesteigert, indem man probiotische Produkte zu sich nimmt, kann die Gesundheit gefördert werden.

Verwechslungsgefahr: Wo liegt der Unterschied zu Präbiotika?

Sowohl Probiotika als auch Präbiotika enthalten gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe für den Magen-Darm-Trakt. Probiotika sind lebende Organismen, Bakterien, die im menschlichen Magen-Darm-Bereich leben. Sie reinigen vornehmlich den Darm und sorgen dafür, dass Verdauungsprozesse störungsfrei ablaufen.

Jedoch müssen auch wiederum Probiotika, wie alle anderen Lebewesen, von etwas leben. Das heißt sie benötigen selbst auch Nahrung, um aktiv sein zu können. Diese Kost wird Präbiotika genannt.

Probiotische Produkte – Kapseln oder Pulver?

Die Nahrungsergänzungsmittel sind als Pulver oder Kapseln erhältlich und enthalten damit in konzentrierter Form mehrere Millionen bis Milliarden lebensfähige Bakterien. Die meisten probiotischen Produkte beinhalten Laktobakterien und Bifidobakterien, welche zum Teil auch Wirkungen haben, die wissenschaftlich nachgewiesen sind.

Durch unterschiedliche Anbieter gibt es auch Abweichungen in der Zusammensetzung und dem Mischverhältnis der Bakterien. So haben Kapseln oder Pulver-Präparate je nach Bakterienart und -stämme auch verschiedene Effekte. Das Bakterium L. acidophilus ist sehr beliebt, denn über dessen Wirksamkeit gibt es bereits viele wissenschaftliche Studien. Die meisten probiotischen Zusatzpräparate kann man nur in ortsüblichen Apotheken oder Online-Apotheken kaufen.

Joghurt & Co. – Probiotische Lebensmittel

Probiotika sind besonders populär in Lebensmitteln wie in Joghurt oder Joghurt-Drinks. Die meisten Produkte werden wie Joghurt auf herkömmliche Weise unter Zusatz der üblichen Starterkulturen hergestellt.

Anschließend wird der probiotisch erwünschte Bakterienstamm hinzugefügt. Es kommt ganz auf den verwendeten Bakterienstamm an, denn es kann die Fermentation der Milch auch durch den probiotisch erwünschten Bakterienstamm selbst erreicht werden. Dann enthält das Produkt lediglich diesen Bakterienstamm.

WARNUNG! – Lebensgefahr bei zu viel Probiotika!

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Auch wenn Probiotika viel für die Gesundheit tun können, so können sie auch schaden. Wenn zu viele in den Dünndarm gelangen, können sie die Milchsäure im menschlichen Blut übersäuern lassen. Eine sogenannte Laktatazidose. In solchen Fällen muss schnell gehandelt werden, denn wenn die Laktatzidose zu spät erkannt wird, kann sie tödlich enden.

Leidet man beispielsweise an einer Autoimmunerkrankung oder einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, dann können die Mikroorganismen diese Erkrankungen verschlimmern. Eine wissenschaftliche Studie von Forschern des „Medical College of Georgia“ bestätigt, dass Probiotika sich auch schädlich auf den Körper auswirken können.

Im medizinischen Fachblatt „Clinical and Translational Gastroenterology“ wurde dazu die Analyse veröffentlicht. Fazit: Probiotika können bei bestimmten Personenkreisen zu einer bakteriellen Überwucherung des Dünndarms führen. Als Folge kann es zu Orientierungslosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten kommen.

Folgende negative Effekte können laut der Studie auftreten:

  • Förderung einer gefährlichen Laktatazidose im Dünndarm
  • Übersäuerung durch Milchsäure im Blut, welche tödlich enden kann
  • Beeinträchtigung der Wahrnehmung, Denkfähigkeit und des Zeitempfindens

Jedoch muss man hier festhalten, dass diese US-amerikanische Studie nur mit 42 Probanden stattfand. Weitere Untersuchungen und Analysen sind nötig, um die Auswirkungen von Probiotika wirklich nachzuweisen.

Wie fallen die Erfahrungsberichte der Anwender aus?

Im Internet und in Foren finden wir viele Erfahrungsberichte von Anwendern, die regelmäßig entsprechende Präparate zu sich nehmen. Sie berichten von positiven Effekten auf den Körper und die Gesundheit. Eine Anwenderin schreibt, dass sie selbst Ernährungswissenschaftlerin sei und viel mit Probiotika zu tun habe:

„Bei einer ins Ungleichgewicht geratenen Darmflora können Probiotika durchaus helfen.“
 
Wir können auch nachlesen, dass nur eine Anwendung von mindestens sechs Wochen sinnvoll ist, denn Körper und Darm müssen sich zunächst auf die Probiotika einstellen. Personen mit Verdauungsbeschwerden würden laut den Rezensionen gute Erfolge erzielen.

Probiotika-Test: Wer ist der Testsieger? – Was ist zu empfehlen?

Der Testbericht zielt darauf ab, festzustellen welches der getesteten Produkte die beste Qualität aufweist. Die Analyse ergab, dass alle Produkte, auf denen eine bestimmte probiotische Kultur ausgelobt ist, auch am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums immer noch mehr als eine Million Keime dieser Kultur (pro Gramm) enthalten waren.

Die Tester halten zunächst fest, dass ein gewöhnlicher Naturjoghurt keinen zusätzlichen Zucker beinhalte. Jedoch würde aber bei probiotischen Drinks zum Teil ordentlich nachgesüßt werden. Dies stellt einen erheblichen Nachteil dar.

Das sind die Ergebnisse des Probiotika-Tests:

  • Danone Activia Classic Natur: Note „sehr gut“
  • Danone Actimel L. Casei Defensis: Note „gut“
  • Pro-X Probiotic Drink Pur, 0,1% (Netto Marken-Discount): Note „gut“
  • Biac Probiotischer Fitness-Drink, Pur (Aldi Süd): Note „befriedigend“

Zudem gibt es auch einen Testbericht über Probiotika in Kapsel- oder Tablettenform. Das sind die Ergebnisse:

  • Platz 1: Vegavero Probiotik Mix
  • Platz 2: EXVital Lactobacillus Komplex
  • Platz 3: Dr. Wolz Darmflora plus select
  • Platz 4: Fairvital Probiotik Immun
  • Platz 5: Physis Advanced Probiotics

Probiotika kaufen – Bei dm, Rossmann oder in der Apotheke?

In stationären Apotheken oder Online-Apotheken kann man sie in Pulver- oder Kapselform kaufen. In Drogeriemärkten wie dm oder Rossmann erhält man keine Probiotika. Sie führen in ihrem Sortiment lediglich probiotische Tampons.

Preisvergleich – Wie teuer sind probiotische Produkte?

Wir vergleichen die Preise von unterschiedlichen Probiotika-Herstellern bei der Online-Apotheke „DocMorris“:

  • Orthomol immun pro (30 Kapseln): 52,09 Euro
  • Doppelherz Pro Lacto Balance (14 Kapseln): 12,19 Euro
  • Gastromod (45 Tabletten): 15,59 Euro
  • Protect Pulver (30 x 2g): 29,49 Euro

Fazit

Sicherlich können Probiotika bei Magen-Darm-Problemen helfen und auch die Darmflora unterstützen. Jedoch sollte man sich als Verbraucher bewusst sein, dass man mit einer gesunden und vitamin- und nährstoffreichen Ernährung dem Körper bereits viel Gutes tut. Als Therapie können Probiotika bei Erwachsenen und Kindern hilfreich sein. Es kann aber auch nicht schaden, vor einer Eigenbehandlung einen Arzt bei Beschwerden aufzusuchen.


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