Für Frauen und Mädchen kann die monatliche Regelblutung mit Beschwerden wie Krämpfen und Schmerzen im Unterleib verbunden sein. Auch wenn die Periode zum Leben einer Frau gehört, so kann man doch Abhilfe gegen Regelbeschwerden schaffen. Keine Frau sollte einmal im Monat deshalb leiden. Wir zeigen Tipps und Behandlungsmöglichkeiten…
Inhaltsverzeichnis
- 1 Regelschmerzen – Was ist das überhaupt?
- 2 Welche Ursachen stecken hinter den Regelschmerzen?
- 3 ACHTUNG! – Diese 5 Tipps kennen viele Frauen nicht!
- 4 Welche Symptome können autreten?
- 5 Können die Schmerzen auch ohne Regel auftreten?
- 6 Was kann gegen Regelschmerzen helfen?
- 7 Bin ich die einzige? – Das sagen andere Frauen über Regelschmerzen
- 8 Fazit
Regelschmerzen – Was ist das überhaupt?
Regelschmerzen haben den medizinischen Fachbegriff „Dysmenorrhoe“. Bei jeder Frau können sie ganz individuell auftreten. Bei wenigen Frauen sind sie so stark, dass sie komplett außer Gefecht gesetzt werden.
Welche Ursachen stecken hinter den Regelschmerzen?
Beschwerden während der Periode können in primäre und sekundäre Regelschmerzen eingeordnet werden.
Primäre Regelschmerzen
Mädchen und meist junge, schlanke Frauen leiden seit der ersten Menstruation unter sogenannten primären Regelschmerzen. Diese sind durch ein Wechselspiel der Hormone bedingt. Während des Zyklus baut sich eine Gebärmutterschleimhaut auf, welche am Ende abgestoßen wird. Dies ist der Fall, wenn sich keine befruchtete Eizelle eingenistet hat. Insbesondere Östrogen, ein weibliches Geschlechtshormon, reguliert die Freisetzung eines Gewebehormons (Prostaglandin). Dieses Hormon ist wiederum verantwortlich für die Blutgerinnung, für Entzündungen und auch für Schmerzen. Durch die Wirkung des Prostaglandins wird das Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur verstärkt und verlängert. Meist führt es bei vielen Frauen zu den typischen Regelschmerzen.
Das Auftreten von primären Regelschmerzen liegt insbesondere vor, wenn:
- Frauen sehr dünn sind (meist haben sie einem BMI unter 20)
- Mädchen ihre erste Periode schon sehr früh bekommen (mit zwölf Jahren oder darunter)
- Regelschmerzen bereits bei der Mutter oder Schwester vorliegen
- der Menstruationszyklus besonders lange andauert
- psychische Belastungen vorliegen (Stress, Angstzustände, Depressionen)
Sekundäre Regelschmerzen
Bei sekundären Regelschmerzen liegen organische Erkrankungen zugrunde. Diese müssen meist gynäkologisch behandelt werden. Diese Erkrankungen können sein:
- Endometriose:
Bei einer Endometriose findet sich vereinzelt verstreute Gebärmutterschleimhaut im Körper, speziell im weiblichen Becken. Blutungen können außerhalb der Gebärmutter ausgelöst werden, wenn sich Schleimhautstückchen freisetzen. Starke Menstruationsbeschwerden, Zyklusschwankungen, Schmierblutungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können Hinweise auf eine Endometriose sein. - Myome und Polypen:
Mykome und Polypen sind gutartige Wucherungen an der Gebärmuttermuskulatur oder am Gebärmutterhals. Diese Geschwulste können Schmierblutungen und Regelschmerzen hervorrufen. - Entzündungen der Geschlechtsorgane:
Starke Regelbeschwerden während des Eisprungs können auch durch Kolpitis entstehen. Dies ist eine aufsteigende Scheideninfektion, welche zu einer chronischen Eileiterentzündung führen kann. - Verhütungsmittel:
Regelschmerzen können auch durch den Einsatz der Spirale entstehen. Dies ist eine häufige Nebenwirkung der Spirale (Intrauterinpessar, IUP). Oftmals wird auch noch eine verstärkte Blutung ausgelöst. - Krebs:
Krebs in Form eines bösartigen Tumors der Geschlechtsorgane wachsen häufig unbemerkt bis sie Schmerzen verursachen. Bei Gebärmutterhalskrebs beziehungsweise Eierstockkrebs kann es zu lang anhaltenden, ungewöhnlichen Blutungen oder braunem Ausfluss nach den Wechseljahren kommen.
ACHTUNG! – Diese 5 Tipps kennen viele Frauen nicht!
Regelbeschwerden muss man aber nicht über sich ergehen lassen. Mit einigen Tipps und Tricks kann man menstruationsbedingten Schmerzen entgegenwirken:
-
Optimierung der Atmung:
Durch eine verbesserte, intensivere Atmung kann man den Körper gezielt entspannen, denn dadurch werden auch weniger Stresshormone produziert.Und so funktioniert’s:
- ruhigen Platz suchen und sich aufrecht hinsetzen
- Augen schließen
- langsam atmen
- Konzentration auf verschiedene Körperteile (Augen, Mund, Schultern, Wirbelsäule, Arme und Beine), diese bewusst entspannen
- fünf Minuten den eigenen Atem betrachten
-
Sportliche Betätigungen:
Bewegung hilft während der Periode zu entspannen. Die Gebärmuttermuskulatur ist während der Menstruation meist verkrampft und dadurch schlechter durchblutet. Durch sportliche Betätigungen wird die Durchblutung im ganzen Körper aktiviert und somit auch die Muskulatur der Gebärmutter entspannt. Regelschmerzen lassen dadurch nach. Tipp: Insbesondere Yoga eignet sich in dieser Zeit. -
Wärmen des Unterleibes:
Wärme hilft, dass sich Muskeln entspannen und Schmerzen verschwiegen. Sehr effektiv gegen Krämpfe sind eine Wärmflasche auf dem Bauch, eine warme Dusche oder ein Bad. Zusätzlich kann man sich Badezusätze mit entkrampfender Kamille gegen Regelschmerzen gönnen. -
Massage im Bauchbereich:
Eine sanfte Massage mit kreisenden Bewegungen im Bauchbereich kann Wunder gegen Regelbeschwerden bringen. Am besten verwendet man dafür ein ätherisches Majoranöl (gibt es in der Apotheke). Majoran wird nachgesagt, dass es entkrampfende und schmerzlindernde Effekte hätte. -
Gewürz: Kurkuma
Regelschmerzen sind mit hormonellen Schwankungen verbunden und bescheren meist eine schlechte Stimmung, die von Niedergeschlagenheit bis zur Depression reichen kann. Das Gewürz Kurkuma kann hormonelle Stimmungstiefs wirkungsvoll ausgleichen.
Welche Symptome können autreten?
Regelschmerzen können folgende Symptome haben:
- Wehenartige, krampfartige, kolikartige Schmerzen im Unterbauch
- Beschwerden im unteren Rückenbereich
- Durchfall
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
Können die Schmerzen auch auf den Rücken ausstrahlen?
Meist begrenzen sich Regelbeschwerden auf den Unterleibsbereich, aber es gibt auch menstruationsbedingte Rückenschmerzen. Dabei strahlen die Unterleibsbeschwerden bis in den Rücken aus. Ursache für menstruationsbedingte Rückenschmerzen sind meist Muskelverspannungen, welche durch die schmerzhafte Kontraktion der Gebärmutter (Uterus) kurz vor und während der Periode ausgelöst werden. Ein starkes Zusammenziehen der Gebärmutter führt zu Schmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen können. Verspannungen im Bereich der Lendenwirbelsäule werden somit verursacht. Ebenso Stress kann menstruationsbedingte Rückenschmerzen auslösen beziehungsweise verstärken.
Können die Schmerzen auch ohne Regel auftreten?
Schmerzen im Unterleib können auch außerhalb der Periode auftreten.
Meist haben sie diese Ursachen:
- Blasenentzündung
- Nierenbeckenentzündung
- Gebärmuttersenkung
- Nierensteine
- Leistenbruch
- Blinddarmentzündung
Was kann gegen Regelschmerzen helfen?
Wie auch bei vielen anderen Schmerzmustern, können Medikamente und Co. auch bei Regelschmerzen helfen. Was aber sonst noch gegen die teils starken Schmerzen währned der Menstruation helfen kann, wir klären auf.
Homöopathische Hilfsmittel
Auch homöopathische Mittel können Regelbeschwerden lindern. Besonders empfohlen wird hierfür Pulsatilla (Wiesenküchenschelle).
Ibuprofen und andere Tabletten?
Leiden Frauen unter sehr starken Regelschmerzen, dann können auch Schmerzmittel aus der Gruppe der sogenannten nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) helfen. Diese hemmen die Prostaglandin-Produktion und lindern deshalb die Beschwerden. Beispielsweise verhindert die Antibabypille den Eisprung, wobei weniger Prostaglandine produziert werden.
Zu den NSAR gehören auch: Ibuprofen, Paracetamol und Acetylsalicylsäure.
Sonstige Medikamente
Krampflösende Mittel wie Spasmolytika wie Butlyscopolamin entspannen die Muskulatur. Sie können somit auch wirksam gegen Regelschmerzen eingesetzt werden.
Tee & andere Hausmittel
Tees können Abhilfe gegen Regelbeschwerden schaffen. Besonders empfehlenswert ist Schafgarbentee. Die Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze hemmen die Produktion von Prostaglandinen. Ebenso eignet sich ein krampflösender Gänsefingerkrauttee und ein entschlackender Brennnesseltee. Man sollte sich für eine gute Wirkung die Kräuter aus der Apotheke holen. Man kann diese Pflanzen auch miteinander kombinieren.
Während man den warmen Tee genießt, kann man sich eine Wärmflasche oder ein Körner-Kräuter-Kissen auf den Bauch legen.
Geheimtipp – CBD Öl gegen Schmerzen
In der letzten Zeit lesen wir immer mehr Erfahrungsberichte von Menschen, die mit Hilfe von Cbd Öl die verschiedensten Schmerzsymptome in den Griff bekommen haben.
Unterstützt werden diese Berichte von Studien, die seit Jahren wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Cannabinoiden in der Schmerztherapie erbringen. Aber auch bei Krankheiten wie Epilepsie, Angststörungen oder verschiedenen Darmerkrankungen konnte man durch die Behandlung mit CBD bereits Erfolge erzielen.
☞ Anwendungsmöglichkeiten, aktuelle Studienergebnisse und Gesetzeslage
(Alle Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Cannabidiol)
☞ Wie Cbd Öl wirkt, wie Sie es einnehmen müssen und wo Sie es kaufen können?
(Alle Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Cbd Öl)
Bin ich die einzige? – Das sagen andere Frauen über Regelschmerzen
Oft hat man den Eindruck, dass die Menstruation immer noch ein Tabu-Thema ist. Frauen bestätigen dies auch, indem sie berichten, dass sie noch nie oder nur äußerst selten über ihre Periode und damit verbundene Regelbeschwerden sprechen. Im Internet und in Foren finden wir aber viele Frauen, die von ihren eigenen Erfahrungen berichten. Zur Linderung von Regelbeschwerden greifen sie gerne zu Kräuter- oder Magentees, Wärmflaschen oder homöopathischen Mitteln. Nur im äußersten Notfall greifen sie zu Schmerzmitteln, wenn Tees oder andere Hausmittel nicht mehr greifen und die Schmerzen unerträglich werden. Eine Frau berichtet: „Magnesium hilft die Krämpfe zu lindern, am Besten schon ein paar Tage vor Beginn der Regel einnehmen. Akut sind Dolormin für Frauen sehr gut.“
Viele Frauen schreiben auch, dass ihnen die Anti-Baby-Pille hilft, gut durch die Menstruationsphase zu kommen. Schmerzen würden gemindert beziehungsweise treten erst gar nicht auf. Außerdem sei die Blutung eher schwach. Eine Frau empfiehlt im Forum: „Ich achte darauf, vor den Tagen möglichst wenig Zucker und Milchprodukte zu mir zu nehmen. Ich weiß zwar nicht, wie das zusammenhängt, aber die Schmerzen sind dann wirklich leichter. Außerdem muss ich 2 l am Tag trinken, sonst geht’s mir echt schlimm.“
Wollen Sie Ihre Erfahrungen mit Regelschmerzenteilen oder haben sogar den ein anderen Tipp, so lassen Sie es uns & die Leser wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.
Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!
Fazit
Regelschmerzen können nicht nur lästig sein, sondern auch unerträglich werden. Doch Frauen sollten sich deshalb nicht ins Bockshorn jagen lassen. Sie müssen diese nicht stumm ertragen. Es gibt viele Möglichkeiten den Regelschmerzen entgegen zu treten. Werden die Beschwerden aber so schlimm, dass Sie den Alltag einschränken und natürliche Hausmittel nicht helfen, dann sollten Sie unbedingt einen Frauenarzt aufsuchen, der Ihnen mit Medikamenten das Leben erleichtert.
Quellverzeichnis anzeigen ☟
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (www.frauengesundheitsportal.de; Abgerufen: 09.12.2018)
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) (www.gesundheitsinformation.de; Abgerufen: 09.12.2018)
- M. Müller et al.: Gynäkologie und Urologie. Medizinische Verlags- und Informationsdienste. 6. Auflage 2013
- W. Siegenthaler: Differentialdiagnose: Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme Verlag. 19. Auflage 2005
- J. Sanmukhani et al.: „Efficacy and safety of curcumin in major depressive disorder: a randomized controlled trial„; Phytother Res 2014; 28, 579–585
- N.Y. Yang et al.: „Effects of a yoga program on menstrual cramps and menstrual distress in undergraduate students with primary dysmenorrhoea: a single-blind, randomized controlled trial.“; J Altern Complement Med 2016; 22, 732–738
- M.L. Proctor, P.A. Murphy, H.M. Pattison, J. Suckling, C.M. Farquhar: „Behavioural interventions for primary and secondary dysmenorrhoea.“; Cochrane Database Syst Rev 2007.