Schon vor 2500 Jahren setzte Hippokrates, der berühmteste Arzt der Antike, Salicylsäure als Heilmittel ein. Damit gehört dieser medizinische Wirkstoff zu den am längsten verwendeten Arzneistoffen überhaupt.

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns detailliert mit diesem Pharmawirkstoff und dessen Wirkungsweise. Die Kenntnis seiner Nebenwirkungen und vor allem seiner Kontraindikationen ist von großer Wichtigkeit und wird ebenso behandelt wie sein breites Anwendungsspektrum für eine gesunde Haut.

Außerdem geben wir Antworten auf Fragen, die uns von unseren Lesern häufig gestellt werden.


 Informationen zum Wirkstoff

  • Name: Salicylsäure
  • CAS-Nummer: 69-72-7
  • Formel: C7H6O3
  • Molmasse: 138,121 g/mol
  • Mittlere Halbwertszeit: ca. 3.0 H
  • Q0-Wert: 0.9
  • Kindstoff(e): Natrium salicylat (CAS 54-21-7), Zink salicylat (CAS 16283-36-6), 2-Hydroxybenzoesäure-N-Ethylethanamin-Salz (CAS 4419-92-5)


Salicylsäure Informationen

Was genau ist Salicylsäure?

Salicylsäure ist ein Arzneistoff, der natürlich in Pflanzen vorkommt. Diese chemische Substanz hat eine analgetische (schmerzstillende), antipyretische (fiebersenkende) und antiphlogistische (entzündungshemmende) Wirkung.

Die Chemikalie liegt entweder als weißliches, kristallines Pulver oder in Form von Kristallnadeln vor, die ebenfalls weiß sind. Der Geschmack ist süß-sauer.

Ihre Synonyme lauten: Spirsäure, Acidum salicylium und Hydroxybenzoesäure.

Vorkommen – Salicylsäure in Pflanzen

Salicylsäure Vorkommen

Der Wirkstoff kommt in der Natur als Pflanzenhormon in den Wurzeln, Blüten und Blättern sowie Rinden diverser Pflanzenarten vor. Pflanzen benötigen diesen Stoff zum Beispiel zur Abwehr von Krankheitserregern.

Das Hormon ist aber auch eine Art Signalgeber. So ermöglicht es den Pflanzen, rechtzeitig auf Trockenstress und andere Faktoren – wie zum Beispiel Temperaturschwankungen und den Turgordruck der Zellen (Zellinnendruck) – zu reagieren.

Möglicherweise spielt die Substanz auch eine Rolle als Wachstumshormon beziehungsweise als Wirkstoff für bestimmte andere physiologische Prozesse in der Pflanze.

Die Salicylsäure hat ihren Namen von der Silberweide, die botanisch als Salix bezeichnet wird. Im Volksmund wird die Silberweide auch Trauerweide genannt

Künstliche Herstellung

Früher wurde die chemische Substanz aus bestimmten Pflanzenarten zu Heilzwecken gewonnen, hauptsächlich aus der Weidenrinde. Damals hat man das Mittel auch noch oral eingenommen (zum Beispiel als Weidenrindentee).

Heute aber wird der Wirkstoff nahezu ausschließlich technisch hergestellt.

Aufgrund der starken Nebenwirkungen, die bei oraler Einnahme möglich sind, verwendet man für die innere Anwendung heutzutage Acetylsalicylsäure (ASS). In dieser Form wird sie wesentlich besser vertragen. Da der chemische Wirkstoff heute also nicht mehr innerlich angewendet wird, ist seine vielfältige äußerliche Anwendung umso bedeutender.

Die pharmazeutische Herstellung der chemischen Substanz reicht etwa 100 Jahre zurück, als in Dresden die erste Salicylsäurefabrik gegründet wurde. Damit wurde diese chemische Substanz zum ersten Medikament, das industriell hergestellt und weltweit verkauft wurde.

Der technische Prozess für die industrielle Herstellung ist die sogenannte Kolbe-Schmitt-Reaktion. In diesem Syntheseprozess reagiert Kohlenstoffdioxid (CO2) mit Natriumphenolat.

Strukturformel Salicylsäure

Die Salicylsäure (C7H6O3) gehört chemisch zu den Aromaten (riecht aromatisch), da sie einen Benzolring (Benzol = Kohlenwasserstoff) aufweist. Zusätzlich zu diesem Benzolring ist je eine Carboxygruppe (-COOH) und Hydroxygruppe (-OH) vorhanden, die mit dem Benzolring verbunden ist.

Salicylsäure Formel

Damit gehört das Aromat chemisch zu den Phenolen (Hydroxygruppe ist direkt mit einem Benzolring verbunden).

Wirkungsweise von Salicylsäure

Der Stoff gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR).

Er wirkt:

  • gegen Pilze (antifungizid)
  • gegen Bakterien (antibakteriell)
  • gegen Schmerzen (analgetisch)
  • hornhautentfernend (keratologisch)
  • gegen Entzündungen (antiphlogistisch)

Verwendung – Wo kommt sie zum Einsatz?

Das pharmazeutische Mittel fördert die Erneuerung der Haut durch das beschleunigte Ablösen der Hautschuppen. Da sich die menschliche Haut alle vier Wochen völlig neu aufbaut, müssen die funktionslos gewordenen alten Hautzellen auch in entsprechenden Umfang nach außen abgegeben werden. Je schneller dies geschieht, umso glatter und makelloser ist die Haut.

Es versteht sich von selbst, dass diese große Außenhülle des menschlichen Körpers besonders anfällig für Infektionen ist – sei es durch Bakterien oder Viren, die dieses Organ besiedeln können. Aber auch Veränderungen im Hormonhaushalt tragen dazu bei, dass die Haut entzündlichen Erkrankungen ausgesetzt ist. Ebenso können Verhornungsstörungen auftreten, die sich in der Bildung dicker Hornhautschichten äußern können.

Salicylsäure findet daher in der Kosmetik ein breites Anwendungsfeld.

  • Bei Hühneraugen und Warzen sowie Hornhaut 
  • Bei leichter Akne und Schuppenflechte
  • Als Schmerzsalbe – zum Beispiel zur Behandlung von Rheuma

Salicylsäurehaltige – Cremen, Salben, Pflaster & Tinkturen

Salicylsäure Cremes, Salben und mehr

Die Darreichungsformen des Wirkstoffes sind äußerlich anwendbare halbfeste Salben, Cremes und Gels sowie Warzenpflaster, aber auch Tinkturen und Lösungen als flüssige Anwendung.

Bei der Dosierung dieser verschiedenen Darreichungsformen sind im jeweiligen Fall die Packungsbeilage zu beachten.

Kosmetikprodukte mit bis zu 2 % des Wirkstoffes sind nicht apothekenpflichtig und damit auch in Drogerien erhältlich. Anders verhält es sich mit Arzneien dieses pharmazeutischen Stoffes, die zwar apothekenpflichtig, aber meist rezeptfrei zu bekommen sind.

Salicylsäure in Aspirin?

Aspirin ist das wohl bekanntesten Medikament der Welt. In Aspirin befindet sich nicht die Salicylsäure selbst, sondern ein Abkömmling davon: die Acetylsalicylsäure (ASS).

ASS ist bei der innerlichen Anwendung wesentlich verträglicher als der Ausgangsstoff Salicylsäure.

Nebenwirkungen – Kann es zu Unverträglichkeiten kommen?

Richtig und niedrig dosiert, treten kaum Nebenwirkungen auf, sodass der Wirkstoff so ohne Bedenken langfristig angewendet werden kann.

Anders sieht es bei der hoch dosierten Anwendung bei Warzen und Hornhaut aus. Hier darf die Anwendung nur kurzzeitig erfolgen.

Nebenwirkungen sind also abhängig von den angewendeten Konzentrationen des pharmazeutischen Wirkstoffes. Bei stärkerer Konzentration kann es bei einer von 1000 bis 10000 Personen zu Reizungen der Haut, Brennen auf der Haut und zu Rötungen kommen.

Gegenanzeige – Worauf Sie dringend achten sollten?

Der Wirkstoff darf bei geplanter, vermuteter oder bestehender Schwangerschaft nicht angewendet werden, weil er über die Haut in die Blutbahn aufgenommen wird und dann unter Umständen fruchtschädigend wirken könnte.

Auch dürfen Präparate mit dieser chemischen Substanz dann nicht angewendet werden, wenn eine bekannte Allergie gegen den Wirkstoff bekannt ist.

Die Chemikalie darf auch nicht in die Augen (zum Beispiel bei kosmetischer Anwendung), auf Schleimhäute oder auf unverschorfte oder unverheilte Wunden aufgetragen oder innerlich angewendet werden.

Wir empfehlen zur Sicherheit bei der Anwendung eines Arzneimittels mit dem Wirkstoff Salicylsäure, immer die jeweilige Packungsbeilage zu studieren. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Woher bekommt man Produkte mit Salicylsäure?

Salicylsäure kaufen

Die meisten Produkte (bis auf Kosmetika) sind zwar nicht verschreibungs-, aber apothekenpflichtig. Das beudetet dass man die Arzneien nur in der Apotheke vor Ort kaufen oder in einer der vielen Online-Apotheken bestellen kann.

Wo kann man sie am günstigsten kaufen?

Am günstigsten ist heutzutage der Kauf dieser medizinischen Präparate in einer Online-Apotheke über das Internet. Hier bekommt man teilweise erhebliche Rabatte von bis zu 60 % im Vergleich zum selben Produkt in der örtlichen Apotheke.

Außerdem muss man sich bei der Bestellung über eine Online-Apotheke nicht ins Verkehrsgetümmel stürzen, Parkgebühren zahlen und dann in der örtlichen Apotheke anstehen.

LESER HELFEN LESERN

Wenn Sie bereits Erfahrungen gemacht haben mit Salicylsäure Produkten, ihren Wirkungen und auch ihren Nebenwirkungen, so lassen Sie es uns & die Leser wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Anwendern aus.
Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!

FAQ – Häufige Fragen zu Salicylsäure

Zu diesem pharmazeutischen Mittel bekommen wir immer wieder Fragen. Antworten auf einige der am häufigsten gestellten Fragen möchten wir Ihnen an dieser Stelle geben:


Wo ist Salicylsäure enthalten?

Das Pharmakon ist in medizinischen Produkten zur äußeren Anwendung – wie zum Beispiel Cremes, Gels, Salben und Pflaster, aber auch in bestimmten Tinkturen und Lösungen – sowie in vielen Kosmetika enthalten.

Funktioniert ein Peeling mit Salicylsäure?

Bei einer Wirkstoffkonzentration von 0,5 bis 2 % im angewendeten Produkt soll Peeling funktionieren.

Hilft Salicylsäure auch bei Haarausfall

Hierfür gibt es keine belastbaren Studien. Insofern müssen wir Ihnen eine klare Antwort schuldig bleiben.

Kann ich Salicylsäure Produkte auch in der Schwangerschaft benutzen?

Wenn überhaupt, dann nur bei kleinflächiger Anwendung. Konsultieren Sie – bei Bedarf – aber sicherheitshalber Ihren Arzt.

Bekomme ich salicylsäurehaltige Produkte auch bei Dm und Rossmann?

Einige niedrig dosierte Kosmetika (bis maximal 2 % des Wirkstoffes) sind auch bei dm und Rossmann erhältlich – nicht aber die apothekenpflichtigen Präparate. Diese bekommen Sie nur in der Apotheke vor Ort oder bei Online-Apotheken.

Was ist Salicylsäurevaseline?

Diese Salbe enthält 2 % des pharmazeutischen Wirkstoffs und wird schmerzstillend und entzündungshemmend bei folgenden Erkrankungen angewendet:

  • Schuppenflechte (Psoriasis)
  • Hyperkeratonisches Ekzem (Hautentzündung mit verstärkter Hornhautbildung)

Fazit

Salicylsäurehaltige Präparate erweisen sich – bei ausschließlich äußerer Anwendung – als effekitve Alternative für alle Personen, die unter Hautproblemen leiden. Gerade gegen Warzen oder ähnliche Wucherungen konnten schon zahlreiche Anwender von der Wirkung überzeugt werden.


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