Bei dem Körper der Menschen ist der Zusammenhang zwischen dem reichhaltigen Angebot an nützlichen Bakterien und der guten Gesundheit immer deutlicher. Laut neuen Forschungsergebnissen konnte belegt werden, dass mit dem Mangel an nützlichen Bakterien viele Gesundheitsprobleme einhergehen. Die Aktivität der schädlichen Bakterien wird schließlich durch sie kontrolliert, sie sorgen für die Entlastung des Immun- und Verdauungssystems und damit wird zu der guten Gesundheit auch bedeutend beigetragen.
Das Problem mit Antibiotikum?
Alle Medikamente belasten die Ausgewogenheit der schädlichen und nützlichen Bakterien zueinander. In diesem Bereich ist Antibiotikum allerdings noch deutlich aggressiver. Es wird die Darmflora zerstört und bei den Bakterien im Körper wird das Gleichgewicht damit deutlich gestört. Es wird dabei von Dysbakterie gesprochen. Diese Situation kann dann zu verschiedenen Krankheiten und auch zu den vorzeitigen Alterungsprozessen führen.
Exzessiver Antibiotika Einsatz
Alleine in den USA werden jedes Jahr etwa 2,25 Millionen Kilogramm Antibiotikum für die Behandlung von Krankheiten genutzt. Weitere etwa 12,3 Millionen Kilogramm Antibiotikum werden dem Tierfutter zugesetzt. Definitiv sieht es in Deutschland und den weiteren westlichen Ländern auch nicht besser aus. Generell erscheint es als sinnvoll, dass der Verzehr von Milchprodukten und Fleisch deutlich eingeschränkt wird. Werden tierische Produkte verzehrt, dann wird immer der gewisse Anteil an Antibiotikum aufgenommen. Das Medikament gelangt zudem auch noch über Mist und Gülle in den Boden und dann über das Sickerwasser noch in das Grundwasser. Von den Experten wird vermutet, dass ein Übergebrauch von Antibiotikum im Tierfutter auch ein Grund dafür sein kann, dass bei Menschen immer öfter Antibiotikaresistenz auftritt.
Multiresistente Keime in Fleisch, Milch und Trinkwasser
Es gibt noch ein weiteres Problem, welches nicht zu unterschätzen ist. Dieses Problem ist, dass Antibiotikum resistente Bakterien entwickelt werden. Bei den Tieren werden zu allem Überfluss auch noch Unmengen an Hormonen genutzt. Mit den Hormonen wird die Ausbildung des mageren Muskelfleisches erhöht. Die Ausbeute bei dem Rind- und Kalbfleisch kann um etwa 15 Prozent erhöht werden, wenn Testosteron, Progesteron und Östrogen genutzt werden. Zum Beispiel wird das genetisch veränderte Wachstumshormon rbGH genutzt, damit bei Kühen die Milchleistung um etwa 10 Prozent erhöht wird.
Schon kleine Mengen von dem einzigen Hormon können im Körper der Tiere zu massiven Veränderungen führen. Bislang ist keinem dabei bekannt, welche Auswirkungen ein ständiger Verzehr von Milchprodukten und Fleisch auf den Menschen haben kann, wenn sie mit Hormonen behandelt wurden. Es ist dringend zu empfehlen, dass nur die Milch- und Fleischprodukte aus dem biologischen Anbau genommen werden, damit die Aufnahme von Hormonen und Antibiotika-Rückständen verhindert wird.
Wichtige Informationen zu Antibiotikum
Es wurde Millionen Menschen bereits mit Hilfe von Antibiotikum das Leben gerettet und dies funktioniert auch weiterhin. Das medizinische Wundermittel ist in der Zwischenzeit allerdings ins Gerede gekommen. Durch Antibiotikum werden Erreger resistenter, die Darmflora wird zerstört und meist wird es viel zu oft verordnet. Überwiegend genutzt wird das Mittel, damit lebensgefährliche Krankheiten und Entzündungen bekämpft werden. Viele Menschen in der heutigen Zeit haben jedoch auch Angst vor der Einnahme und sie wehren sich beim Arzt. Noch immer müssen manche Menschen auf das Medikament zurückgreifen, doch es darf auf jeden Fall nicht fahrlässig eingesetzt werden.
Die Geschichte des Antibiotikum
Antibiotikum ist generell nicht eine Erfindung von der pharmazeutischen Industrie. Seit undenklichen Zeiten werden antibiotische Stoffe schon von der Natur selbst erzeugt. Dies erfolgt durch Bakterien, Pilze und Pflanzen. Heiler und Schamanen der Urmenschen haben schon gewusst, dass gewisse Moose und Spinnweben antiseptische Wirkungen haben können.
m Jahr 1928 hatte der Mediziner Alexander Fleming das erste Antibiotikum entdeckt und dieses war Penicillin. Er bemerkte damals zufällig, dass bei Schimmelpilzen die Stoffwechselprodukte in der Lage waren, dass die bakteriellen Krankheitserreger abgetötet werden. In der Zwischenzeit gibt es mehr als 160 unterschiedliche Antibiotika, damit unterschiedliche Krankheiten damit bekämpft werden.
Nebenwirkungen – Welche Probleme können durch Antibiotikum entstehen?
Oft heißt es, dass die Darmflora durch Antibiotikum zerstört wird. Bakterien werden durch Antibiotikum in jedem Fall vernichtet und es wird auch ein Teil der bakteriellen Keime im Darm abgetötet, wo jedoch mehr als 300 leben. Werden sie abgetötet, kann dies zu Durchfällen führen. Wenn die Behandlung abgeschlossen ist, baut ein menschlicher Körper eine ursprüngliche Darmflora in der Regel wieder auf. Die Nebenwirkung auf den Darm wird meist als weniger wichtiger eingeschätzt wie die Behandlung der bakteriellen Infektion. Bei dem Medikament an sich wird oft berichtet, dass es kaum Nebenwirkungen gibt und dass die gut verträglich sind. Einige der Patienten jedoch reagieren auch allergisch auf Antibiotikum und hier sollte sofort reagiert werden.
Kein frühzeitiger Abbruch der Einnahme von Antibiotikum
Wird das Medikament eingenommen, sollte es jedoch auch nicht direkt abgesetzt werden, wenn es den Betroffenen besser geht. Es könnte zu schweren Rückfällen einer Krankheit kommen und so genannte Resistenzen können entwickelt werden. Der Erreger wird dann unempfindlich und reagiert auf das Antibiotikum nicht mehr. Es ist ein häufiges Problem, dass die nicht abgetöteten Keime dann lernen, dass mit der abnehmenden Konzentration des Medikaments gelebt wird. Möglicherweise sind dann die folgenden Bakteriengenerationen gegen das Mittel immun.
Fazit
Wichtig ist, dass Überreste von Medikamenten in der Apotheke entsorgt werden sollten. Keiner sollte die Medikamente auf eigene Faust absetzen und auch wenn das Mittel einmal geholfen hat, kann es für die nächste Infektion mit weiteren Erregern absolut wirkungslos sein.
Experten sehen den ständig steigenden und weltweiten Verbrauch von Antibiotikum als kritisch an. Das Mittel verliert bei der leichtfertigen Anwendung seine Wirkung. Ein Arzt kann im Zweifel immer gefragt werden, ob das Medikament wirklich zwingend erforderlich ist.
Ist wirklich so ein Arzneimittel notwendig, dann sollte Dauer und Dosierung mit einem Arzt gut abgesprochen werden. Viele der Antibiotika wurden in der heutigen Zeit auch schon auf gewisse Erreger hin entwickelt. Je nach Erreger und Infektion werden oft unterschiedliche Behandlungszeiträume benötigt. Nur ein Arzt kann generell entscheiden, welcher Zeitraum am besten geeignet ist. Gerade jedoch weil Antibiotikum die Gesundheit sehr belasten soll, verweigern immer mehr Menschen auch das Mittel.
Quellverzeichnis anzeigen ☟
- Noll, Ines; Eckmanns, Tim: Antibiotikaresistenz: Gegenläufige Entwicklungen; Dtsch Arztebl 2018; 115(49): A-2291 / B-1877 / C-1851
- Richter-Kuhlmann, Eva: Antibiotika: Riskante Abhängigkeit vom Ausland; Dtsch Arztebl 2018; 115(49): A-2290 / B-1876 / C-1850
- Mitteilung, Die forschenden Pharmaunternehmen; Dr. Johannes Wimmer: Neue Antibiotika: Den Vorsprung gegenüber resistenten Bakterien wahren; vfa.de, 17. Dezember 2018