Pilzinfektionen im Intimbereich sind keineswegs nur ein Frauenproblem – neben dem Scheidenpilz gibt es auch den Penispilz. Lesen Sie in diesem Beitrag alles Wichtige zu Scheidenpilz und Co. – wie man ihn erkennt und behandelt. Fast noch wichtiger ist es allerdings, die Ursachen für die Entstehung des Pilzes zu kennen, um ihn in Zukunft vermeiden zu können.


 Informationen zur Krankheit

  • Bezeichnung: Kandidose der Vulva und der Vagina
  • Typ: Kandidose
  • ICD-Codes: B37.3+

Was ist Scheidenpilz?

Von einem Scheidenpilz spricht man dann, wenn Pilze die Scheide besiedeln und Krankheitserscheinungen verursachen. Die Scheide wird also von Pilzen infiziert. Diese Pilzinfektion (Mykose) nennt der Arzt Vaginalmykose (Pilzinfektion in der Vagina).

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Die Vaginalmykose wird in erster Linie von einem Hefepilz ausgelöst, den die Wissenschaftler Candida albicans nennen. Eine Vaginalmykose ist also eine Candida-Mykose – diese wird auch als „Soor“ bezeichnet.

Standortflora auf der Haut

Wir müssen uns unsere Haut als ein Organ vorstellen, das – auch in sauberem Zustand – von einer Vielzahl von Kleinstorganismen (Bakterien, Pilze, Einzeller) besiedelt ist. Sie sorgen – quasi als Schutzbarriere – von Geburt an dafür, dass die Haut nicht von krankmachenden Keimen besiedelt wird. Diese natürliche Flora der Haut wird als Standortflora bezeichnet. Ist sie gesund und vital, haben Krankheitserreger – wie der Hefepilz Candida albicans – keine Chance, in die Haut einzudringen und eine Scheidenpilz-Infektion auszulösen.

Der Hefepilz Candida albicans – was ist wichtig und interessant?

Candida kommt meist schon bei der Geburt oder in den ersten Lebensmonaten auf die Haut des Babys und verbleibt dort ein Leben lang. Der Pilz vermehrt sich auf der Haut – allerdings, ohne Beschwerden zu verursachen, denn er wird ja von der Standortflora in seiner Vermehrung normalerweise begrenzt. In bestimmten Sondersituationen gelingt es dem Hefepilz aber doch, sich stark zu vermehren und die Schutzbarriere der Scheidenschleimhaut oder der Häute im Schambereich zu durchbrechen. Der Intimbereich ist nun infiziert. In der Folge bilden sich jetzt unweigerlich die typischen Symptome und Krankheitsbilder einer Scheidenpilzinfektion aus.

  Wissenswertes über Candida albicans:
  • er ist winzig klein (es passen bis zu 250 Pilze nebeneinander auf 1 Millimeter)
  • seine Gestalt ist rundlich-kugelig
  • er bildet Pilzfäden aus, die in die Haut eindringen und als Mycel (Belag) erkennbar sind
  • 3 von 4 Menschen haben ihn, meist seit der Geburt
  • er besiedelt Haut, Mundschleimhaut, Rachenschleimhaut und Darm
  • von Mund und Darm aus kommt es zur Infektion der äußeren Geschlechtsorgane (Vulva und Vagina), ebenso durch Geschlechtsverkehr
  • jede fünfte Frau im gebärfähigen Alter und jede dritte Schwangere ist in der Scheide von dem Hefepilz besiedelt
  • er ist in der Lage, die Immunabwehr der Haut zu stören und zu unterlaufen

Symptome

Im Zuge einer Scheidenpilzinfektion treten Merkmale (Symptome) auf, die der Frau eine recht zuverlässige Eigendiagnose ermöglichen:

  • Juckreiz

    Juckreiz im Bereich von Scham und Scheide sind die ersten Anzeichen für eine Infektion des Intimbereichs mit dem
    Hefepilz.

  • Brennen

    Neben einem Juckreiz tritt schließlich auch heftiges Brennen auf.

  • Bröckeliger Ausfluss (Fluor vaginalis)

    Nach einer Infektion mit dem Scheidenpilz verändert sich der Scheidenausfluss. Scheidenausfluss selbst ist eine gesunde Körperreaktion und kein Zeichen einer Infektion. Auf diese Weise verlassen Schleim aus der Gebärmutter und funktionslos gewordene Scheidenzellen auf ganz natürliche Weise den Körper. Wenn der Ausfluss allerdings nicht mehr – wie im gesunden Zustand – leicht trüb und milchig, sondern krümelig und weißlich ist – ähnlich wie geronnene Milch –, dann liegt hier eines der besonders typischen Symptome einer Infektion der Vagina mit dem Scheidenpilz vor.

  • Geruch

    Der infizierte Ausfluss ist geruchlos – wie der gesunde Ausfluss.

  • Dyspareunie

    Dieser brennende und krampfartige Schmerz, der beim Geschlechtsverkehr auftritt, ist ein weiteres mögliches Symptom bei einer Infektion mit Candida.

  • Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie)

    Die Vaginalmykose kann sich auch bis in die Harnröhre ausweiten. Dann sind Schmerzen beim Wasserlassen ein typisches Symptom einer Scheidenpilzinfektion.

 Hinweis:

Riecht Ihr Ausfluss fischig ist dies kein Hinweis auf eine Pilzinfektion, sondern ein Befall von Bakterien, wie bei einer bakteriellen Vaginose.

Wie sieht Scheidenpilz aus?

Scheidenpilz lässt sich an einigen Merkmalen klar erkennen:

  • Scheide und Scham sind – als typische Zeichen einer Entzündung – oft geschwollen und warm, außerdem schmerzen sie
  • hellgrauer Belag (Scheidenpilz) befindet sich auf der Scheidenschleimhaut
  • Pilz lässt sich abwischen
  • unter dem Pilzbelag ist die Haut entzündlich gerötet
  • hin und wieder Knötchenbildung auf der Haut im Intimbereich

Die entzündliche Rötung im Bereich der Scheideninfektion entsteht dadurch, dass Zellen versuchen, die in die Haut eingedrungenen Pilze abzuwehren. Dabei setzen diese Abwehrzellen Stoffe – wie z. B. Histamin – frei, die der Arzt Entzündungsmediatoren (Mittler der Entzündung) nennt. Diese Mediatoren bewirken, dass sich die Blutkapillaren in der Scheide weiten und dadurch mehr Blut zu den entzündeten Stellen gelangt – die Stellen röten sich (und werden durch die Blutwärme warm).

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Ursachen

Pilze mögen ein warmes, feuchtes Milieu – so wie es im Intimbereich gegeben ist. Dennoch können sie sich dort meist nicht übermäßig vermehren und so das Krankheitsbild einer Vaginalmykose verursachen. Das hat den ganz einfachen Grund darin, dass die Schleimhaut der Scheide natürlicherweise auch von den nützlichen Milchsäurebakterien (Laktobakterien) besiedelt wird. Da sie Milchsäure bilden, die extrem sauer ist, schaffen sie ein Scheidenmilieu, in dem sich der Hefepilz nicht vermehren kann – das Scheidenmilieu bleibt gesund.

Es gibt nun aber eine ganze Reihe von Gründen, die dazu führen, dass sich der Scheidenpilz unkontrolliert vermehren kann. Um diese Einflussgrößen geht es an dieser Stelle.

Zu den häufigsten Ursachen gehören:
  • Keine atmungsaktive Unterwäsche
  • Benutzung von Tampons
  • Mangel/Überfluss an Hygiene
  • hormonelle Veränderungen wie:
    • Wechseljahre
    • hormonelle Verhütung
    • Schwangerschaft
  • Stress
  • Übertragung beim Geschlechtsverkehr
  • Einnahme von bestimmten Medikamenten
  • Vorerkrankungen wie:
    • Diabetes
    • Aids

Welche Ursachen können wir beeinflussen?

Unterwäsche aus synthetischen Stoffen
Unterwäsche aus Kunstfasern ist nicht atmungsaktiv. Sitzt diese zudem noch eng an und der Scheidenausgang wird durch eine zusätzliche Slipeinlage (mit einer Plastiklage) abgeriegelt, entsteht schnell genau das feuchtwarme Milieu, in dem die Vermehrung von Scheidenpilzen außerordentlich begünstigt wird. Besser eignet sich Unterwäsche aus atmungsaktiver Baumwolle.

Zu häufiges Wechseln von Tampons
Tampons sollten nicht benutzt werden, wenn die Regelblutung nur schwach ist. Der Tampon nimmt dann nämlich nicht nur das Menstruationsblut auf, sondern auch noch die Flüssigkeit der Schleimhautzellen der Scheidenwand, die aber für die Gesunderhaltung des Intimbereichs unentbehrlich ist.

Mangelhafte oder übertriebene Hygiene
Beides begünstigt die Entstehung einer Scheidenpilzinfektion. Normales Waschen und saubere, nicht verschwitzte Unterwäsche reichen als Hygienemaßnahmen. Außerdem sollte von Duschgels abgesehen werden. Am Besten reinigen Sie Ihren Intimbereich mit einer pH-neutalen Waschlotion oder lediglich mit Wasser.

Welche Ursachen können wir schwer oder nicht beeinflussen?

Menopause
Mit Beginn der Menopause (Wechseljahre) ändert sich der Hormonhaushalt der Frau Schritt für Schritt. Dies führt auch zu Veränderungen des Milieus im Intimbereich – sie tragen mit dazu bei, dass die Frau nach den Wechseljahren häufiger an Vaginalpilz erkrankt.

Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft ist das Scheidenmilieu – durch hormonelle Umstellungen – weniger sauer und zudem mit Zuckern angereichert. Scheidenpilzen wird es so leichter gemacht, sich zu vermehren.

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Verhütungsmittel
Hormonelle Verhütungsmittel mit Gestagenen (Gelbkörperhormone) begünstigen ebenfalls das Auftreten von Vaginalpilz-Erkrankungen.

Stress
Psychische Belastungen rauben Kraft und schwächen die körpereigenen Regulationsprozesse, sodass auch durch Stress ein Ungleichgewicht in der Scheidenflora entstehen kann. Dieses Ungleichgewicht ist in der Lage, eine Infektion mit Candida-Erregern zu fördern.
Wichtige Stressoren sind z. B.:

  • Ängste
  • Lärm
  • ständige Erreichbarkeit
  • Mangel an Wertschätzung

Zuckerkrankheit, Aids
Auch z. B. die Zuckerkrankheit (Diabetes) und Aids schwächen das körpereigene Abwehrsystem und begünstigen so das Auftreten einer Candida-Infektion.

Einnahme von Kortison und Krebsmedikamenten
Kortisone sowie bestimmte Krebsmedikamente (Zytostatika) unterdrücken ebenfalls das Immunsystem und lösen auf diese Weise oft eine Scheidenpilz-Infektion aus.

Einnahme von Antibiotika
Antibiotika wirken gegen Bakterien – und damit auch gegen die nützlichen Milchsäurebakterien in der Schleimhaut der Scheide. So besteht durch Antibiotika – vor allem bei längerfristiger Einnahme – die Gefahr einer vaginalen Pilzinfektion.

Geschlechtsverkehr
Beim Geschlechtsverkehr werden sehr häufig Candida-Pilze von der Frau auf den Mann und umgekehrt übertragen – was aber nicht automatisch zu einer Infektion führen muss. Ist aber die Zusammensetzung der Standortflora im Intimbereich gestört, kommt es regelmäßig zur Vaginalmykose bei der Frau und zum Penispilz (Eichelpilz, Genitalpilz, meist inklusive Vorhautpilz) beim Mann.

Diagnose

Ein Frauenarzt ist der richtige Ansprechpartner für Beschwerden im Intimbereich. Neben der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) wird dann eine körperliche Untersuchung stattfinden, die auch einen Abstrich der Scheidenschleimhaut beinhaltet. Wenn bei der anschließenden mikroskopischen Untersuchung des Abstriches fadenförmige Mikroorganismen nachgewiesen werden, lautet der eindeutige Befund: Infektion der Scheide mit Hefepilzen.

Scheidenpilz in der Schwangerschaft

Gefahr für das Neugeborene! Sollte ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft auftreten, müsste dieser zur Sicherheit von einem Arzt und nicht in Eigenregie behandelt werden. Wenn nämlich zum Geburtstermin der Geburtskanal der Mutter erkrankt ist, kann das Kind bereits bei der Geburt von Candida albicans infiziert werden. Auch kann der Pilz noch während der Schwangerschaft bis zur Gebärmutter aufsteigen und eine Frühgeburt auslösen.

Der Arzt wird daher eine Salbe gegen Pilze (Antimykotikum) verschreiben, die über den Zeitraum einer Woche anzuwenden ist. Zusätzlich können Döderlein-Bakterien verabreicht werden – Milchsäurebakterien, die zur erwünschten Scheidenflora gehören und durch ihre Säureproduktion die schädigenden Hefepilze verdrängen.

Behandlungsmethoden von Scheidenpilz

Welche Behandlungsmethoden bieten sich beim Vorliegen einer Scheidenpilz-Infektion an? Darum soll es in den folgenden Unterkapiteln gehen:

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Medikamentöse Behandlung

Scheidenpilz wird mit sogenannten Antimykotika behandelt – das sind Medikamente, die speziell gegen Pilze wirken. Man bekommt diese Arzneien in der Apotheke – teilweise sind die Mittel sogar in Drogerien erhältlich. Darreichungsformen sind entweder Cremes (für die Anwendung im äußeren Schambereich) sowie Zäpfchen oder Scheidentabletten zum Einführen in die Scheide.

Neben dieser lokalen Scheidenpilz-Behandlung gibt es in schweren Fällen auch eine innerliche Behandlung mit Antimykotika in Tablettenform, und zwar dann, wenn Scheidenpilzinfektionen immer wieder aufflammen.

Bei leichten Infektionen oder im Frühstadium einer Vaginalmykose können auch sogenannte Antiseptika (keimtötende Mittel) eingesetzt werden. Sie wirken nicht so stark wie Antimykotika – und vor allem nicht nur gegen Scheidenpilze, sondern gegen verschiedene Erregergruppen. Darreichungsformen sind Salben, Lösungen und Zäpfchen zur lokalen Behandlung.

Antibiotika kann man nicht zur Behandlung einer Vaginalmykose einsetzen, da diese die Milchsäurebakterien, die gerade für den Schutz der Vaginalschleimhaut wichtig sind, abtöten und damit eine Vaginalmykose verschlimmern.

Rezeptfreie Mittel gegen Scheidenpilz sind z. B.:

  • Kadefungin FloraProtect
  • Multi-Gyn FloraPlus (auch in der Drogerie Rossmann erhältlich)
  • Vagisan Myko Kombi

Partnerbehandlung

Beim Geschlechtsverkehr kann sich der Mann mit dem Scheidenpilz der Frau anstecken. Beim Mann entwickelt sich nach der Infektion dann der sogenannte Penispilz. Die medizinische Bezeichnung für den Scheidenpilz bei Männern nach einer Infektion mit Candida ist Balanitis (Eichelentzündung, Eichelpilz). Beim wiederholten Auftreten von Scheidenpilz ist es deshalb sinnvoll, dass sich auch der Mann mit einem Antimykotikum behandelt. Auf diese Weise wird der sogenannte Ping-Pong-Effekt vermieden. Mit Ping-Pong-Effekt bezeichnet man den Vorgang, dass sich die Partner wiederholt gegenseitig anstecken. Dies kann zum Beispiel dann entstehen, wenn sich einer der Partner gar nicht behandelt oder aber zu spät.

Scheidenpilz Hausmittel

Es ist leider ein Irrglaube, dass Joghurt gegen Scheidenpilz hilft. Die im Joghurt enthaltenen Milchsäurebakterien können den Pilz nicht abtöten – anders als ein Antimykotikum. Joghurt ist auch nicht in der Lage, eine gesunde Scheidenflora wiederherstellen. Eher das Gegenteil ist der Fall, da Joghurt auch Bakterienarten enthält, die für ein gesundes Scheidenmilieu schädlich sein können. Im Joghurt enthaltene Konservierungsmittel können darüber hinaus die Scheide reizen und damit eine vorliegende Entzündung noch verschlimmern.

Auch andere Mittel sind keine effektiven Hausmittel, denn sie haben sich als aggressiv und damit als untauglich für die Gesundung der Scheidenflora erwiesen. Dazu zählen etwa Essig, Knoblauch, Kokosöl und Teebaumöl. Nicht einmal Kräutertees erfüllen die Erwartungen an ein geeignetes Hausmittel.

 Achtung:

Die meisten vermeintlichen Hausmittel wie Joghurt und Co. können die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Am besten greift man zu Cremes, Zäpchen, oder Salben aus der Apotheke.

Der Scheidenpilz Selbsttest

Es besteht mithilfe von Teststäbchen die Möglichkeit, den pH-Wert in der Scheide diskret zu Hause zu testen und Veränderungen zeitnah zu erkennen. Das Ergebnis wird über Farben der Testzone angezeigt.

scheidenpilz selbsttest

Ab wann Sie zum Arzt sollten

Sie sollten mit Scheidenpilz zum Frauenarzt gehen, wenn:

  • eine Selbstbehandlung nach 4 Tagen keine Linderung erbracht hat oder sich die Symptome gar verschlimmert haben
  • Sie stillen oder schwanger sind
  • die Pilzinfektion erstmalig bei Ihnen auftritt
  • Sie öfter im Jahr einen Scheidenpilz bekommen

Scheidenpilz vorbeugen – wie geht das?

Es gibt Einflussgrößen, die eine Infektion mit dem Scheidenpilz fördern, aber nicht oder nur sehr schwer abwendet werden können. Dies gilt etwa für den weiblichen Zyklus mit seinen Hormonschwankungen oder für vorliegende Stoffwechselerkrankungen. Zu einem guten Teil haben es Frauen dennoch selbst in der Hand, der ungezügelten Vermehrung des Scheidenpilzes Einhalt zu gebieten und durch entsprechende Maßnahmen dafür zu sorgen, dass sich Candida nicht unkontrolliert vermehren kann. Es stellt sich damit die Frage nach einer effektiven Vorbeugung (Prophylaxe).

 Scheidenpilz vorbeugen – so geht’s:
  • die Scheide sollte nur mit lauwarmem Wasser gereinigt werden
  • Unterwäsche aus Baumwolle (nicht aus Kunstfasern) tragen
  • täglich frische Unterwäsche anziehen
  • Handtücher täglich wechseln (bei 60 °C mit einem Vollwaschmittel waschen)
  • Slipeinlagen verwenden, die keine Plastiklage haben und nicht parfümiert oder desinfiziert sind
  • bei schwacher Regel keine Tampons verwenden
  • beim Toilettengang nicht nach vorne abwischen

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Scheidenpilz

Wir beantworten an dieser Stelle brennende Fragen zum Scheidenpilz, die uns immer wieder gestellt werden:

Ist Scheidenpilz ansteckend?

Ja! Er kann beim Geschlechtsverkehr sehr leicht übertragen werden und dann beim Mann eine Penispilzinfektion hervorrufen.

Kann Scheidenpilz von alleine weg gehen?

Das kommt immer wieder einmal vor. Wichtig ist es aber, die Ursachen zu beseitigen, die das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht gebracht haben.

Wie schnell ist Scheidenpilz mit Behandlung wieder auskuriert?

Schon wenige Stunden nach dem Beginn einer Behandlung mit Vaginalcremes oder Zäpfchen setzt eine Linderung der Beschwerden ein. Nach etwa 4 Tagen klingen die Symptome meist vollständig ab. Der Heilungsprozess kann allerdings auch erst nach einigen Wochen abgeschlossen sein – etwa bei geschwächtem Immunsystem.

Können Männer auch Scheidenpilz haben?

Ja, insbesondere beim Geschlechtsverkehr kann sich der Mann mit dem Scheidenpilz der Frau anstecken. Beim Mann entwickelt sich nach der Infektion der sogenannte Penispilz. Die medizinische Bezeichnung dafür ist Candida-Balanitis (Eichelentzündung, Eichelpilz).

Kann man durch eine zuckerfreie Diät einen Scheidenpilz aushungern?

Ob dies tatsächlich funktioniert, ist nicht zweifelsfrei erwiesen.

Worauf deutet es hin, wenn der Scheidenausfluss übel nach Fisch riecht?

Dann steckt keine Pilzinfektion dahinter, sondern eine Infektion mit Bakterien.

Muss mein Partner beim Sex ein Kondom benutzen, wenn ich einen Scheidenpilz habe?

Es wäre eine sinnvolle Maßnahme, um einen Penispilz zu verhindern. Allerdings sollte dabei beachtet werden, dass ein im Intimbereich aufgetragenes Präparat gegen Scheidenpilz (z. B. Antimykotikum) das Kondom porös machen kann.

Fazit

Scheidenpilz ist keine Geschlechtskrankheit im eigentlichen Sinne. Dennoch bedarf die Vaginalmykose einer sorgfältigen medizinischen Behandlung, da das Geschlechtsleben der Frau durch diese Infektion oft stark beeinträchtigt ist.

Da Scheidenpilzinfektionen bei Schwangeren Frühgeburten auslösen können, ist besonders während der Schwangerschaft auf ein gesundes Scheidenmilieu zu achten. Insbesondere empfiehlt es sich, präventive Maßnahmen gegen eine Candida-Infektion im Intimbereich konsequent umzusetzen – und zwar auch unabhängig von einer Schwangerschaft.


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