Bei der Schlafapnoe handelt es sich um eine schlafbezogene Atemstörung, bei welcher die Betroffenen im Schlaf Atemaussetzer erleiden. Eine solche Erkrankung kann dann natürlich auch negative Gesundheitsfolgen nach sich ziehen.

Wie gefährlich ist eine unbehandelte Schlafapnoe? Welche Therapiemaßnahmen gibt es? Wir haben recherchiert und klären auf!


 Informationen zur Krankheit

  • Bezeichnung: Schlafapnoe
  • Typ: Atemaussetzer beim Schlafen
  • ICD-Codes: G47, P28, R06

Was ist eine Schlafapnoe?

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Die Schlafapnoe gehört nach Auffassung von Schlafmedizinern zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS). Diese Störungen treten in erster Linie oder ausschließlich während des Schlafens auf. Der Begriff Schlafapnoe stammt aus dem Griechischen kann auf Deutsch mit „ohne Atem“ übersetzt werden.

Die Erkrankung stört den Schlaf, womit Betroffene in der Folge morgens unausgeruht aufwachen. Die Schlafstörung kann gefährlich werden, wenn die Atemaussetzer im Schlaf zu länger andauernden und bedrohlichen Atemstillständen werden.

Einer Schätzung zufolge sollen drei bis vier Prozent der Gesamtbevölkerung im Alter von 30 bis 60 Jahren von Atemstillständen im Schlaf betroffen sein. Übergewicht zählt dabei als erhöhtes Risiko.

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Obstruktive Schlafapnoe

Zu den häufigsten Arten der Schlafstörung gehört das obstruktive Schlafapnoe Syndrom. Bei dieser Erkrankung erschlaffen die Muskeln des weichen Gaumens im Schlaf und die Zunge fällt zurück. In der Folge verschließen sich die Luftwege teilweise und ganz und der Betroffene bekommt zu wenig oder gar keine Luft.

Hierdurch sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut ab und das Gewebe wird nicht mehr ausreichend versorgt. Dadurch kommt es zu einer sogenannten Weckreaktion des Körpers: Abrupt werden die Atemmuskeln vom Zwerchfell und Brustkorb aktiviert und das Herz erhöht seine Leistung, wodurch der Blutdruck steigt.

Betroffene wachen häufig kurz auf, wobei Mediziner diese Aufwachphase als „arousal“ bezeichnen. Nach dem Wiedereinsetzen der Atmung kommt es in der Regel zu mehreren tiefen Atemzügen. Diese Atemstillstände können zwischen 10 Sekunden und 2 Minuten anhalten und treten pro nach bis zu 100-mal auf.

Zentrale Schlafapnoe

Bei einer weiteren Form der Schlafstörung handelt es sich um die zentrale Schlafapnoe. Für dieses Syndrom ist eine Fehlfunktion im Zentralen Nervensystem verantwortlich. Zwar bleiben bei der zentralen Schlafapnoe die oberen Atemwege offen, allerdings bewegen sich die Atemmuskeln von Brust und Zwerchfell nicht ausreichend.

Von dieser Form der Erkrankung sind häufig ältere Menschen betroffen und ist oft harmlos. Tritt sie allerdings in Verbindung mit einer Herzschwäche oder einer Nervenstörung auf, sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen.

EXPERTEN WARNEN! – Wie gefährlich sind die Folgen einer Schlafapnoe wirklich?

Während eines Atemstillstandes im Schlaf wird das autonome Nervensystem aktiviert, wodurch es zu Bluthochdruck sowie einer angestiegenen Herzfrequenz kommen kann. Bluthochdruck kann zu weiteren Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall führen.

Neben physischen Folgen kann eine derartige Schlafstörung mit Atemstillständen ebenfalls negative Auswirkungen auf die Psyche nehmen. Es empfiehlt sich daher, bei Verdacht auf Atemstillstände während des Schlafes einen Arzt zu konsultieren.

Sind auch Kinder von einer Schlafapnoe gefährdet?

Etwa 0,7 bis 2 Prozent aller Kinder leiden an einer obstruktiven Schlafapnoe. Einer Studie zufolge leiden Kinder häufiger an Schnarchen und Tagesmüdigkeit oder Konzentrationsstörungen, wenn innerhalb der Familie mehr als 10 Zigaretten täglich geraucht werden.

Eine Schlafapnoe bei Kindern äußert sich häufig durch eine kloßige Sprache oder eine verzögerte Sprachentwicklung, Mundatmung, Untergewicht oder Nachtschweiß bemerkbar machen. Ursache für diese Schlaferkrankung kann ebenfalls Übergewicht sein. Ebenfalls möglich bei einer Schlafapnoe sind vergrößerte Mandeln oder Polypen.

Die Symptome – Schlafapnoe erkennen

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Atemaussetzer im Schlaf haben typische Symptome. In der Regel zeigt sich diese Erkrankung an den folgenden Symptomen:

  • Müdigkeit am Tage
  • Vergesslichkeit
  • Schlechte Konzentration
  • Angstzustände und Depressionen
  • Kopfschmerzen
  • Erektile Dysfunktion
  • Sexuelle Unlust

Bei Kindern kann eine Schlafapnoe möglicherweise zum plötzlichen Kindstod führen.

Ursachen & Risikofaktoren

Die Ursachen für Atemstillstände während des Schlafs sind vielfältig und unterschiedlich.

Eine obstruktive Schlafstörung kann die folgenden Ursachen haben:

  • Übergewicht
  • Das Alter
  • Geschlecht (Männer leiden häufiger an dieser Erkrankung als Frauen)
  • Medikamente wie Beruhigungsmittel oder Schlaftabletten können die Atemstillstände begünstigen
  • Abweichungen im Aufbau des Gesichtsschädels

Zu den weiteren Risikofaktoren gehören Rauchen, Alkohol, Schwangerschaft oder Vorerkrankungen wie Rhema, Akromegalie, Schilddrüsenunterfunktion sowie das polyzystische Ovarialsyndrom. Aber auch eine große Zunge, vergrößerte Mandeln sowie Polypen können zu einer Schlafapnoe führen.

Die zentrale Schlafapnoe kommt seltener vor und kann durch Störungen im zentralen Nervensystem verursacht werden. In Folge von neurologischen Schäden kann die Steuerung der Atemmuskulatur nur mangelhaft funktionieren.

Verdacht auf Schlafapnoe – Welchen Arzt Sie aufsuchen sollten

Bei Verdacht auf eine Schlaferkrankung mit Atemstillständen sollte der Hals-Nasen-Ohrenarzt aufgesucht werden. 

Die Diagnose einer Schlafapnoe

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Bei Atemstillständen während des Schlafs sollte ein Hals-Nasen-Ohrenarzt aufgesucht werden. Der HNO wird zunächst die Anamnese (Krankengeschichte des Patienten) klären. Hierzu gehören zum Beispiel Fragen wie

  • Welche Vorerkrankungen gibt es?
  • Liegen Schlafstörungen vor?
  • Werden Medikamente eingenommen?
  • Wird übermäßig Alkohol konsumiert?
  • Welche Schlafgewohnheiten bestehen?
  • Werden Drogen eingenommen?

Nach der Anamnese wird der Arzt nach anatomischen Auffälligkeiten im Nasen-Rachen-Bereich suchen, hierzu gehören zum Beispiel Kieferstellung, Nasenscheidewand, Nasen- oder Rachenpolypen.

In einigen Fällen wird auch ein Gang ins Schlaflabor nötig, wo das Schlafverhalten, die Atmung sowie weitere Faktoren analysiert werden. Der Aufenthalt im Schlaflabor kann bis zu zwei Nächte dauern. Über Elektroden auf der Haut werden unter anderem Atmung, Pulsfrequenz, Sauerstoffgehalt im Blut und Bewegungen des Brustkorbs geprüft. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit einem multiplen Schlaflatenztest die Schläfrigkeit zu messen. Hierbei sollten die Betroffenen mehrmals täglich im Abstand von 2 Stunden einen 20-minütigen Kurzschlaf halten. Mit dem Test wird die Einschlafneigung und der Grad der Tagesmüdigkeit erfasst.

Therapiemöglichkeiten – Schlafapnoe behandeln

Betroffene, die unter Atemstillständen während des Schlafs leiden, haben die Möglichkeit, an verschiedenen Therapien teilzunehmen. Neben einer Sauerstofftherapie eignen sich außerdem Bissschienen, welche die Zunge vom Zurückfallen in den Rachen abhalten, eine CPAP Beatmung, wobei durch leichten Druck der gesamte Atemzyklus stabilisiert wird, sowie verschiedene Operationsmethoden.

Lebensstil ändern

Menschen, die an Atemstillständen während des Schlafens leiden, können auch eigene Maßnahmen ergreifen. Hierbei sollten die Risikofaktoren

  • Übergewicht
  • Alkohol
  • Medikamente

vermieden werden.

Wer unter Übergewicht leidet, sollte eine Gewichtsreduzierung anstreben. Alkoholische Getränke sollten vermieden werden. Schlaf- und Beruhigungsmittel können eine Schlafapnoe verschlechtern. Darüber hinaus können Nasentropfen, Atemstörungen und Schnarchen lindern.

Zusätzlich kann die Position beim Schlafen einen Unterschied ausmachen. So soll eine Seitenlage Atemstillstände sowie Schnarchen verhindern. Die Rückenlage wiederum lässt zu, dass sich die Muskulatur des Gaumens und Rachens entspannt, womit die Zunge nach hinten fällt und Schlafapnoe sowie Schnarchen begünstigt.

Therapie mit Beatmungsgeräten bzw. Masken

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Ist bei einer Schlafapnoe der Sauerstoffgehalt im Blut zu niedrig und darf aufgrund weiterer Erkrankungen nicht weiter absinken, eignet sich eine Sauerstofftherapie.

Der Sauerstoff kann zum Beispiel mit einer CPAP-Beatmung zugeführt werden. (CPAP= continuous positive airway pressure auf deutsch: kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck) Hierbei wird in der Regel eine Nasenmaske genutzt. Durch leichten Druck über den gesamten Atemzyklus der oberen Luftwege wird die Schlafqualität deutlich verbessert.

Mechanische Behandlungsmöglichkeiten

Zu den mechanischen Hilfsmitteln zur Behandlung von Atemstillständen während des Schlafs gehören zum Beispiel Pflaster oder Klemmen, welche auf oder in der Nase angebracht werden. Diese Hilfsmittel werden in der Regel zur Erleichterung der CPAP Beatmung angewendet.

Einigen Betroffenen haben Bissschienen für Ober- und Unterkiefer bei der Bewältigung der Schlafstörung geholfen. Es gibt drei verschiedene Arten von Bissschienen:

  • Zungenretainer: Die Zunge fällt nicht in den Rachen ab
  • Zungenextensorfen: Die Zunge wird nach vorn unten verlagert
  • Unterkieferprotrusionsschienen: Die Atemwege werden offengehalten, indem Zunge und Unterkiefer leicht nach vorn gelagert werden.

Wann ist eine chirurgische Operation sinnvoll?

In einigen Fällen ist bei einer Schlaferkrankung mit Atemstillständen im Schlaf eine Operation notwendig. Zu den notwendigen chirurgischen Eingriffen gehören zum Beispiel vergrößerte Mandeln oder Polypen, Fehlbildungen des Kiefers oder weichen Gaumens sowie eine gekrümmte Nasenscheidewand.

Erfahrungsberichte – Was sagen Betroffene im Forum?

Wir haben uns in den öffentlichen Foren auf die Suche nach Erfahrungs- und Testberichten von echten Betroffenen der Schlaferkrankung begeben.

Hierbei stellten wir fest, dass es in den Foren hauptsächlich um die Sauerstoffsättigung sowie die Beatmungsmaschinen ging. Unseren Recherchen zufolge konnte der Sauerstoffgehalt im Blut mit einer Beatmungsmaschine deutlich verbessert werden.

LESER HELFEN LESERN!
Wenn Sie bereits Erfahrungen gemacht haben mit oder selber betroffen sind von einer Schlafapnoe, so lassen Sie es uns & die Leser wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.
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FAQ – Häufige Fragen zu Schlafapnoe

Nachfolgend haben wir die wichtigsten Fragen zum Thema Schlafapnoe zusammengefasst und beantwortet. Sollten noch weitere Fragen bestehen, haben Sie die Möglichkeit, einen Kommentar zu hinterlassen. Unser Team ist bemüht, sämtliche Fragen so schnell wie möglich zu beantworten.


Welchen Arzt sollten Sie aufsuchen?

Bei Verdacht auf eine Schlafapnoe sollten Betroffen den Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen.

Was ist der Apnoe Index?

Der Apnoe Index bezeichnet die durchschnittliche Anzal der Atemaussetzer pro Stunde Schlaf. Der Apnoe Index bestimmt ebenfalls die Schwere der Erkrankung.

Ist eine Schlafapnoe eigentlich heilbar?

Es gibt eine Reihe von Therapien, welche je nach Form der Erkrankung für Linderung oder Heilung sorgen können.

Was ist ein CPAP Gerät?

Bei einem CPAP Gerät handelt es sich um eine Beatmungsmaschine, die stetigen leichten Druck während des Schlafens auf die Atemwege ausübt, so dass es nicht zu Atemstillständen kommen kann.


Fazit

Wer unter einer Schlafapnoe leidet, bemerkt dies in der Regel an Müdigkeit über Tag, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen oder Vergesslichkeit. Betroffene sollten nicht zögern, sondern schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, um eine geeignete Therapiemaßnahme einleiten zu können. Auch Kinder können von dieser Schlafkrankheit betroffen sein.

Es gibt eine Reihe von Therapiemöglichkeite, welche je nach Art und Schwere der Erkrankung für Linderung oder Heilung sorgen können. 


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