Besonders in den Wintermonaten machen sich auf der trockenen Haut an Füßen und Ellbogen lästige Schrunden breit. Die mikrofeinen Risse sind nicht nur unschön, sondern können unbehandelt auch zu Schmerzen und Entzündungen führen. Wie Sie Schrunden vorbeugen können, wie die Behandlung funktioniert und wann Sie besser einem Arzt die Behandlung überlassen sollten, erfahren Sie bei uns.

Was sind Schrunden?

Der medizinische Fachausdruck für Schrunden ist laut Wikipedia Rhagaden. Unter diesem Begriff werden mikrofeine Hautrisse verstanden, welche besonders an Hautstellen auftreten, die häufiger Reibung ausgesetzt sind. Fußsohlen, Ferse, Ellbogen, aber auch die Hände sind besonders häufig betroffen. Aber auch an anderen Körperteilen können die kleinen Risse vorkommen.

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Die häufigsten Ursachen von Schrunden

Schrunden entstehen besonders dann, wenn die Haut trocken und unelastisch ist und entsprechender Reibung und Reizung ausgesetzt ist. Folgende Faktoren begünstigen die Austrocknung der Haut und begünstigen somit Schrunden:

  • Kälte und trockene Heizungsluft
  • Regelmäßiger Kontakt mit chemischen Haushaltsreinigern. Diese greifen den Säureschutzmantel der Haut an.
  • Nährstoffmangel. Insbesondere ein Mangel an Vitamin E, Vitamin B2, Omega-3-Fettsäuren und Eisen ist ein Risikofaktor.
  • Steigendes Alter sorgt naturgemäß für eine nachlassende Elastizität und Dichte der Hautschichten.
  • Flüssigkeitsmangel, vor allem bei Personen, die zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.
  • Hauterkrankungen mit verringertem Feuchtigkeitsgehalt der Haut, (Neurodermitis, Schuppenflechte etc.)
  • Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Morbus Crohn.
  • Erbliche Faktoren
  • Störungen des Hormonhaushalts.

Während diese Faktoren die Grundlage für eine gestörte Hautbarriere und trockene Haut sind, sorgen für das schlussendliche Entstehen von Schrunden noch zusätzliche Einflüsse:

Schrunden an den Füßen:

  • zu enge oder zu weite Schuhe
  • offene Schuhe und häufiges Barfußlaufen
  • mangelnde Pflege trockener Haut
  • falsche Pflege wie ein exzessiver Gebrauch von Hornhauthobel oder aggressiven Pflegemitteln

Schrunden an der Mundschleimhaut:

  • mangelnde Pflege der Lippenhaut
  • Lippenlecken
  • Infektionen durch Herpes-Viren, Bakterien oder Pilzen
  • Schlechtsitzende Zahnprothesen
  • Mikroverletzungen

Schrunden an Händen und anderen Körperstellen:

  • Starke Beanspruchung der immer gleichen Stellen an den Händen etwa beim Arbeiten oder bei der Haus-/Handarbeit
  • Ständiges Reiben der Kleidung auf der Haut
  • Unzureichende Pflege der Haut

Erste Hilfe bei Rhagaden – Was können Sie tun?

Die gute Nachricht vorweg: Schrunden kommen bei fast jedem von uns irgendwann und irgendwo vor. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass Sie sich mit den Rissen abfinden müssen. Unsere SOS-Erste- Hilfe-Tipps bei Rhagaden helfen schnell und nachhaltig:

1. Tipp: beugt Schrunden nicht nur im Ansatz vor, sondern sorgt auch bei bereits vorhandenen Schrunden für schnelle Besserung; pflegen Sie Ihre Haut. Insbesondere stark beanspruchte und trockene Hautstellen sollten ein Extra an nachhaltiger Pflege in Form von ausreichender und regelmäßiger Creme oder Lotion erhalten.

2. Tipp: Schrunden an den Fersen profitieren von spezieller Schrundensalbe. Am besten cremen Sie die Stellen einmal morgens und abends ein und massieren sie kräftig ein.

3. Tipp: Verwenden Sie Produkte für trockene Haut.

4. Tipp: Trinken Sie regelmäßig und ausreichend.

5. Tipp: Auch Omega-3-Fettsäuren und Vitamin-E sorgen dafür, dass die Hautbarriere gesund bleibt. Omega-3 ist vor allem in Lachs, Leinsamen oder Nüssen enthalten.

6. Tipp: Entfernen Sie regelmäßig überschüssige Hornhaut an den Füßen, insbesondere an den Fersen. Ein sanftes Fußbad in Verbindung mit einem Fußpeeling kann Wunder wirken. Gehen Sie beim Abtragen der Haut jedoch sehr behutsam vor. Weniger ist hier mehr, verletzten Sie die Haut nicht noch zusätzlich.

Feuchtigkeitsspendende Produkte

Die Grundlage zur Behandlung von Schrunden besteht darin, trockene Hautstellen mit ausreichender Feuchtigkeit zu versorgen. Für Schrunden werden spezielle Produkte wie etwa Schrundensalbe, Schrundenspray, oder Hautschaum angeboten. Diese enthalten Wirkstoffe wie Urea oder aber Panthenol, welche die Hautelastizität beruhigen und Rissen und Rötungen ausheilen lassen.

Schrundenpflaster hingegen sind speziell angepasste, abgerundete Pflaster, welcher die Haut vor zusätzlicher Reizung schützen und die Heilung positiv beeinflussen. Die meisten Pflaster enthalten einen Wirkstoff wie etwa Salicylsäure, welcher die verhornte Haut aufweicht.

Als absoluter Geheimtipp gilt stark fettende Creme wie etwa Penatencreme. Abends aufgetragen kann die Creme über Nacht einziehen und entfaltet ihre Wirkung so ideal.  

Fußbäder

Ein Fußbad weicht die Haut auf und eignet sich zur Vorbereitung zur Abtragung von überschüssiger Hornhaut, mit den richtigen Badezusätzen spendet es zudem Feuchtigkeit. Idealerweise entfernen Sie die aufgeweichte Haut im Anschluss mit einem Bimsstein und cremen die Füße dick ein. Folgende Fußbäder eignen sich zur Behandlung:

  • Fußbad mit Apfelessig & Olivenöl

50-100 ml Apfelessig in Kombination mit einem Schuss feuchtigkeitsspendendem Öl wie Kokos- oder Olivenöl. Baden Sie Ihre Füße in dieser Mischung ca. 10 Minuten.

  • Fußbad mit Milch & Honig

Honig wirkt antibakteriell. Bereiten Sie eine Mischung aus 500 ml Milch und 500 ml warmem Wasser vor und geben drei Esslöffel Honig hinzu. Baden Sie Ihre Füße in dieser Mischung 10 Minuten.

Hausmittel

Eine natürliche Hilfe bei Schrunden und Hornhaut bietet Kokosöl. Der Beauty-Allrounder spendet Feuchtigkeit und pflegt trockene Haut sanft und nachhaltig. Die folgende Mischung verspricht gute Erfolge, pflegt und schützt:

  • 60 Gramm Sheabutter und 60 Gramm Magnesium-Flocken
  • 60 ml Kokosöl
  • Drei Esslöffel Bienenwachs
  • Zwei Esslöffel warmes Wasser

Alle Zutaten vermischen. Die dabei entstandene Maße in ein verschlossenes Glas füllen. Diese natürliche Kokosöl-Salbe macht die Haut geschmeidig und schützt sie nachhaltig vor erneuten Verletzungen.

Wo können Schrunden auftreten?

Schrunden treten nicht nur an Füßen oder Ellbogen auf. Auch andere Bereiche des Körpers sind anfällig für die Mikrorisse:

Füße

Schrunden an den Füßen treten bevorzugt an der Ferse, an den Fußsohlen und vereinzelt auch an Zehen auf. Die Ursache sind häufig schlechtsitzende Schuhe. Die schmerzhaften Risse in der Oberhaut können hier bis zu der untersten Hautschicht reichen, da unsere Füße eine vergleichsweise dicke Hautschicht besitzen.

Aber auch Pilze oder chronische Erkrankungen können zu widerkehrenden Rissen führen. Hier helfen neben Schrundensalben und -pflastern auch Fußbäder, Peelings und Hautspray.

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Hände

Schrunden an den Händen finden sich meist an den Fingerkuppen, häufig am Daumen. Insbesondere stark beanspruchte Stellen, welche ständig gedehnt oder Druck ausgesetzt sind, sind anfällig für Risse. Schrunden an den Fingerkuppen werden als Fingerkuppenekzem bezeichnet.

Auch hier wirken spezielle Handbäder, Cremes und Schrundenpflaster. Um Schrunden in diesem Bereich vorzubeugen verzichten Sie auf chemische Haushaltsreiniger und gönnen beanspruchten Stellen entsprechende Schonzeiten.

Gesicht

Schrunden im Gesicht treten vor allem an den Mundwinkeln auf. Die sogenannten Rhagaden am Mundwinkel sollten vor übermäßiger Feuchtigkeit geschützt werden.

Zinkpaste oder Vaseline schützt und pflegt eingerissen Mundwinkel. Auch spezielle Lippenschutzstifte mit dem Wirkstoff Dexpanthenol, Kamille oder Hamamelis sorgen für schnelle Besserung

Ab wann sollten Sie mit Rhagaden zum Arzt?

Rhagaden können prinzipiell selbst behandelt werden. Davon abgesehen gibt es jedoch auch Gründe, die die Behandlung durch einen Arzt oder Podologen notwendig macht:

  • Regelmäßiges Eincremen bringt keine Erfolge.
  • Die Risse reichen bis in tiefe Gewebeschichten.
  • Sie bemerken Entzündungszeichen oder Schmerzen.
  • Die Hautregion um die Schrunden ist gelblich verfärbt.
  • Es treten ständig neue Schrunden auf, obwohl Sie regelmäßig cremen und pflegen.
  • Sie sind Diabetiker

Schrunden effetiv vorbeugen

Rhagaden vorbeugen ist verhältnismäßig einfach. Selbst kleine Änderungen in der Pflege beugen den unangenehmen Rissen effektiv vor:

  • Sorgfältige Haut- und Fußpflege sorgt den kleinen Rissen ideal vor. Cremen Sie Ihren ganzen Körper nach dem Duschen oder Baden mit Feuchtigkeitscreme ein.
  • Verwenden Sie ph-neutrale Produkte, die den natürlichen Säureschutzmantel der Haut nicht zerstören.
  • Entfernen Sie Hornhaut an Fersen und anderen beanspruchten Hautstellen beispielsweise mit einem Fußpeeling oder einem Bimsstein.
  • Bei schlimmen Fußproblemen oder Erkrankungen wie Diabetes mellitus sollten Sie einen Fußpfleger zu Rate ziehen.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und trinken Sie genug.

FAQ – Häufige Fragen zu Schrunden

In unseren nachfolgenden FAQ’s finden Sie die Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Schrunden:

Woran erkennt man Rhagaden?

Rhagaden erkennen Sie an mikrofeinen Hautrissen. Häufig sind die ersten Anzeichen ein unangenehmes Spannungsgefühl, Druckempfindlichkeit oder unangenehmes Jucken. Auch Schmerzen, Verfärbungen und blutige Risse sind möglich.

Unbehandelt können Schrunden zu Entzündungen oder Infektionen führen. Pochende, brennende Schmerzen sind hierfür Anzeichen.

Warum entstehen Schrunden?

Für das Entstehen von Schrunden ist die Grundlage trockene, unelastische Haut. Die geringe Hautelastizität führt dann bei entsprechender Beanspruchung zu kleinen Einrissen.

Kann Penatencreme bei Schrunden helfen?

Penatencreme zählt insbesondere im Anfangsstadium von Schrunden als absoluter Geheimtipp. Die beste Wirkung erzielen Sie, wenn Sie die Creme abends großzügig auftragen und über Nacht einwirken lassen.

Wie kann man Rhagaden an den Mundwinkeln behandeln?

Sobald Sie bemerken, dass Ihre Mundwinkel spannen oder Schmerzen, sollten Sie regelmäßig eine schützende Creme oder Vaseline auftragen. Sollten Sie zu eingerissenen Mundwinkeln neigen, empfiehlt es sich diese Stellen vorbeugend regelmäßig zu cremen.

Fazit

Schrunden entstehen insbesondere in den Wintermonaten schnell. Mit regelmäßigem Eincremen und der Entfernung abgestorbener Haut können Sie den kleinen Einrissen leicht vorbeugen. Sollte es dennoch zu den ungeliebten Einrissen kommen, versprechen sowohl einfache Hausmittel, als auch spezielle Schrundenprodukte schnellen und nachhaltigen Erfolg.

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