Der durchschnittliche Deutsche geht im Jahr 18 Mal zum Arzt. Schon der gesunde Menschenverstand sagt, dass nicht jeder dieser Besuche unbedingt notwendig ist. Und eine Studie kam vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass jeder Euro der in die Selbstbehandlung fließt, den Krankenkassen Kosten in Höhe von 14 Euro erspart. Wer zur Selbstmedikation mit schulmedizinischen Produkten greift, kann sich immer noch auf die Beratungsleistung des Apothekers verlassen. Anders verhält es sich in der Naturheilkunde. Trotzdem ist die Selbstmedikation mit naturheilkundlichen Methoden besonders weit verbreitet. Schließlich kann sich kaum jemand leisten bei jedem Schnupfen die Kosten für einen Termin beim Heilpraktiker zu bezahlen. Im Idealfall geht so einer Selbstbehandlung natürlich trotzdem eine professionelle Beratung und vor allem eine Diagnose voraus. Wer grundlegende Fragen geklärt hat, kann aber viele Mittel der Naturheilkunde selbst anwenden. Ein paar Dinge sollte jeder wissen, der sich auf diese Weise selbst behandeln will.

Bei Heilpflanzen näher hinschauen

Gerade bei Heilpflanzen gilt dass Halbwissen gefährlich ist. Denn es reicht nicht, einfach nur den Namen einer Pflanze zu kennen. Oft befinden sich die Wirkstoffe nämlich nur in bestimmten Pflanzenteilen wie den Blüten oder den Wurzeln. Und manchmal gibt es auch verschiedene Sorten und Unterarten, von denen nicht alle den gewünschten Wirkstoff enthalten. So enthalten beispielsweise nicht alle Hanfpflanzen das begehrte CBD. Zwar bilden alle Hanfarten den Ausgangsstoff CBGA. Ob daraus im Anschluss bevorzugt THC, CBD oder CBG gebildet wird, hängt von der Sorte ab. Das wirkt sich auch auf die medizinische Anwendung aus. Einen Überblick über die aktuelle Forschungslage liefert beispielsweise dieser Artikel bei Cibdol über Cannabigerol. So weist CBG besondere neuroprotektive Eigenschaften auf. Andere Cannabinoide sind hingegen eher entzündungshemmend oder haben eine berauschende Wirkung. Natürlich gilt das auch für andere Pflanzen. So ist das Johanniskraut eine beliebte Heilpflanze, allerdings gibt es zahlreiche verschiedene Arten die nicht alle die selben Inhaltsstoffe haben.

Auch Naturheilkunde kann Nebenwirkungen haben

Naturheilkunde wird oft als die sanfte Medizin bezeichnet. Dabei ist dieser Name oft irreführend, denn Nebenwirkungen in der Naturheilkunde gibt es genauso wie in der Schulmedizin. Das gilt besonders für Heilpflanzen. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist das soeben genannte Johanniskraut. Es wird vor allem als Beruhigungsmittel sowie zur Behandlung von leichten Depressionen eingesetzt. Allerdings beschleunigt Johanniskraut den Abbau vieler Stoffe im Körper und kann so die Wirksamkeit anderer Arzneimittel stark beeinträchtigen. Außerdem sind allergische Hautreaktionen und Lichtempfindlichkeit bekannte Nebenwirkungen. Auch in der Schwangerschaft ist Johanniskraut kontraindiziert. Bevor eine Heilpflanze eingesetzt wird, sollten also unbedingt mögliche unerwünschte Effekte berücksichtigt werden.

Wissen, wann Unterstützung benötigt wird

Nicht alle Krankheiten lassen sich allein mit naturheilkundlichen Methoden behandeln. Bei ernsthaften Beschwerden sollte daher immer vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine Diagnose zu stellen. Nur wenn klar ist, welche Ursachen einem Symptom zugrunde liegen, kann eine sinnvolle Behandlung erfolgen, egal ob mit schulmedizinischen oder alternativen Ansätzen. Auch wer viel Erfahrung mit der Selbstbehandlung hat, sollte daher im Zweifelsfall immer fachlichen Rat zur Hilfe ziehen. Auch wenn eine Behandlung nicht wie erhofft anschlägt, kann es nötig sein, einen erfahrenen Heilpraktiker zur Beratung heranzuziehen.

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