Fast 30 Millionen Deutsche werden regelmäßig von schlimmen Spannungskopfschmerzen geplagt, wobei es Frauen noch häufiger trifft als Männer. Die Ursachen für die Kopfschmerzen sind vielfältig und reichen von Stress bis hin zu einer falschen Sitzhaltung.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit unseren drei einfachen Übungen selbst etwas gegen Spannungskopfschmerzen tun können und wie Sie dank kleiner Änderungen in Ihrem Alltag langfristig auf den Griff zur Schmerztablette verzichten können. 


 Informationen zur Krankheit

  • Bezeichnung: Spannungskopfschmerzen
  • Typ: Episodische und paroxysmale Krankheiten des Nervensystems
  • ICD-Codes: G44

Was sind Spannungskopfschmerzen?

Unter Spannungskopfschmerzen werden leichte bis mittelstarke Kopfschmerzen verstanden, welche bei körperlicher Aktivität nicht stärker werden. Der Schmerz wird von den Betroffenen als ein drückender, dumpfer Schmerz beschrieben.

Begleitsymptome dieser Form des Kopfschmerzes sind etwa Lichtempfindlichkeit und Übelkeit.

Die Symptome

Die Kopfschmerzen beginnen häufig im Nackenbereich und breiten sich anschließend über den ganzen Kopfbereich aus.

Erkrankte beschreiben den Schmerz wie das Gefühl eines zu engen Hutes oder den Eindruck, dass der eigene Hinterkopf in einen Schraubstock eingekeilt ist. Der drückende bis ziehenden Schmerz ist meist im Stirn- und Nackenbereich am stärksten, kann sich jedoch bei besonders schlimmen Anfällen auch bis zu den Augen ausdehnen oder aber ist überhaupt nicht lokalisierbar.

Der Schmerz ist nicht pulsierend, sondern wird eher als schmerzhafter, stetiger Begleiter, welcher nicht nur einseitig ist, wahrgenommen.

Sofern der Schmerz nicht behandelt wird können die Symptome von dreißig Minuten bis zu einer Woche andauern.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kopfschmerzarten wird der Schmerz durch Bewegung nicht verstärkt. In einigen Fällen wird er durch leichte Spaziergänge o.ä. sogar gelindert.

Je nach Einzelfall wird der Alltag zwar nicht grundsätzlich verhindert, jedoch erheblich eingeschränkt.

Spannungskopfschmerzen erkennen

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Sofern Sie regelmäßig und über einen längeren Zeitraum unter Kopfschmerzen leiden, wird Ihnen der Gang zum Arzt nicht erspart bleiben.

Nach der grundsätzlichen Anamnese wird der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen. Diese beiden Faktoren machen es bereits möglich, eine erste Diagnose zu stellen, ob es sich bei um Spannungskopfschmerz handelt.

Die körperliche Untersuchung kann zum Beispiel Übungen zur Muskelkraft oder aber die Überprüfung der normalen Sinneswahrnehmungen beinhalten.

Sofern Ihr behandelnder Arzt die Diagnose Spannungskopfschmerz stellt, wird er den Kopfschmerz in die entsprechende Variante einteilen. Unterschieden wird hier zwischen drei möglichen Formen:

  • sporadisch auftretender episodischer Kopfschmerz Spannungskopfschmerz: Die Schmerzen treten höchstens einmal monatlich und zwölf Mal jährlich auf.
  • häufig auftretender episodischer Spannungskopfschmerz: Der Kopfschmerz tritt zwei bis vierzehn Mal im Monat auf.
  • chronischen Spannungskopfschmerzen: Es kommt mindestens an fünfzehn Tagen im Monat zu den Beschwerden, wobei die Erkrankung bereits mindestens drei Monate besteht.

Falls auch nach dem Gespräch und der Untersuchung keine Diagnose gestellt werden kann, ist es im Einzelfall sinnvoll, weitere Untersuchungen durchzuführen.

Gibt es Diagnose Tests im Internet?

Falls Sie bereits vor dem Arztbesuch eine grobe Einschätzung Ihres Kopfschmerztyps vornehmen möchten, haben Sie die Möglichkeit online auf verschiedenen Seiten einen Selbst-Diagnose-Test durchzuführen.

Bei diesen Tests werden verschiedene Punkte des Schmerzgeschehens abgefragt. Mögliche Fragen sind etwa ob es sich um einen drückenden oder pulsierenden Kopfschmerz handelt oder ob sich der Schmerz ein- oder beidseitig bemerkbar macht.

Daneben bieten auch Auskünfte über Begleitsymptome Anhaltspunkte, in welche Art des Kopfschmerzes sich Ihr Schmerz einkategorisieren lässt.

Aber Achtung!

Eine solche Ferndiagnose über das Internet birgt natürlich Fehlerquellen, weswegen wir immer dazu raten würden, sich nicht allein auf diese Ergebnisse zu verlassen. Ein Besuch bei einem Fachmann ist immer eine sinnvolle Ergänzung

ACHTUNG: Mit 3 einfachen Übungen Schmerzen lindern

Die unangenehmen Schmerzen selber lindern ist einfacher als gedacht. Schon kleine Übungen, welche flexibel in den Alltag integriert werden können, können den Schmerz schnell ausschalten oder zumindest spürbar lindern.

Sehen Sie in den dem folgenden YouTube Video von Liebscher & Bracht einfache und leicht zu erlernende Übungen gegen Spannungskopfschmerzen.

Was Sie sonst noch tun können

Nicht nur entsprechende Übungen können Linderung bringen. Zusätzlich kann jeder selbst etwas dazu beitragen, den Schmerz zu lindern.

Die Möglichkeiten hierbei sind vielfältig und reichen von der klassischen medikamentösen Therapie auch hin zur Behandlung mit nicht medikamentösen Alternativen.

Nicht medikamentöse Möglichkeiten

Während einige Betroffene darauf schwören, Stirn und Schläfen mit Pfefferminzöl einzureiben, empfehlen andere Patienten Ruhe oder einen Powernap. 

Zusätzlich können auch leichte Spaziergänge Linderung bringen. Aber auch Wärme- bzw. Kälteanwendungen oder aber Entspannungsmethoden wie beispielsweise Muskelentspannung nach Jacobsen oder autogenes Training können bei der Selbsttherapie gute Erfolge liefern.

Hilfe durch Medikamente

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Die medikamentöse Therapie umfasst primär rezeptfreie Schmerzmittel. Hierbei kommen besonders die Analgetika Ibuprofen, Paracetamol oder auch Acetylsalicylsäure zum Einsatz. Es gilt aber auch zu beachten ob es sich um episodische oder chronische Spannungskopfschmerzen handelt.

Bei episodischen Spannungskopfschmerzen steht die Behandlung von einzelnen Kopfschmerzattacken im Vordergrund. Diese Beschwerden können oftmals mit den oben genannten Analgetika gelindert werden.

Bei chronischen Spannungskopfschmerzen spielen Faktoren wie die Dauer der Einnahme eine große Rolle. Schmerzmittel sollten nicht dauerhaft konsumiert, sondern auf ein Minimum von 10 Tagen pro Monat beschränkt werden. In der Regel wirken hierbei dieselben Analgetika wie bei der episodischen Form, sind jedoch bei chronischen Beschwerden meist nicht so wirksam. Im Notfall lohnt es sich einen Experten aufzusuchen, der Ihnen eine Therapieempfehlung geben kann.

Aktuelle Studien verweisen darauf, dass beispielsweise der Wirkstoff Ibuprofen gepaart mit dem Wirkstoff Koffein eine noch schnellere Wirkung bei Schmerzen haben kann.

Welche Medikamente können bei Spannungskopfschmerzen helfen?
  • Thomapyrin Tension Duo
    Verspricht mit der Wirkstoffombination von Ibuprofen + Koffein eine schnelle und effektive Linderung der Beschwerden.
  • Ibuflam 400mg
    Auch hier wird Linderung durch den Wirkstoff Ibuprofen erreicht.
  • Aspirin Coffein
    Wirkt mit der Kombination aus Acetylsalicylsäure (ASS) und Koffein.
  • Dolormin Extra
    Ebenfalls mit dem Wirkstoff Ibuprofen. Hier wirkt er aber mit dem Wirkstoffbeschleuniger Lysin.

Erfahrungsberichte – Was sagen Betroffene?

Wer regelmäßig unter Kopfschmerzattacken leidet, weiß wie wichtig der Rat anderer Betroffener ist. In einschlägigen Foren und Erfahrungsberichten finden sich praxisnahe Tipps von Betroffenen.

So finden sich hier etwa Tipps zum Kauf von passenden Schmerztabletten. Während bei einigen Patienten der Wirkstoff Paracetamol Linderung bringt, hilft bei anderen Betroffenen der Schmerzlinderer Ibuprofen, Diclophenac oder ein Kombipräparat aus verschiedenen Wirkstoffen. Die Suche nach dem passenden Medikament ist also primär abhängig vom Einzelfall und den individuellen Einzelheiten des Spannungskopfschmerzes.

Ein regelmäßig auftauchender Tipp in den Foren ist wie bereits genannt Pfefferminzöl, welches auf Stirn und Schläfen aufgeträufelt wird. Wobei das ätherische Öl in der Praxis den Schmerz wohl eher lindert und nicht komplett ausschalten kann.

Auch die Tipps Bewegung und Entspannung bringen laut verschiedenen Erfahrungsberichten besonders am Anfang der Kopfschmerzattacke effektive Linderung.

Auch verschiedene Übungen zur Muskelentspannung wie diese aus unserem Video werden von den Patienten als passende Therapiemöglichkeit im Anfangsstadium genannt. 

Neben den klassischen Ratschlägen finden sich in Foren auch ungewöhnliche Methoden im Kampf gegen den Schmerz. Hier werden beispielsweise Therapiemöglichkeiten mit Rotlicht, heißen Duschmassagen, einem Eisbeutel im Nacken, Wärmepflaster oder sogar das Tragen einer Halskrause aufgeführt.

Auslöser von Spannungskopfschmerzen

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Die Ursachen für Spannungskopfschmerzen sind vielfältig. Nicht immer ist die Ursache für den Schmerz klar auszumachen, aber oft sind es die gleichen, sich wiederholenden Muster und Ursachen, die als Auslöser in Betracht kommen:

  • Erkrankungen: Depressionen oder psychische Erkrankungen können Spannungskopfschmerzen auslösen. Auch die Medikamente, welche zur Behandlung angewandt werden, können bei regelmäßigem Konsum Kopfschmerzen verschiedenster Art auslösen.
  • Langes Sitzen bzw. ungünstige Sitzposition: Eine einseitige Körperhaltung kann nicht nur Nackenverspannungen verursachen, auch begleitende Kopfschmerzen können Folge einer fehlerhaften Sitzhaltung sein. Auch eingeklemmte Nerven im Nackenbereich entstehen meist durch eine ungünstige Sitzposition oder eine ständige, einseitige Belastung des Nackenbereichs und sorgen für Spannungskopfschmerzen.
  • Stress: Nicht umsonst wurden Spannungskopfschmerzen früher auch unter dem Begriff Stresskopfschmerzen bezeichnet. Psychischer Stress, Probleme oder ständige negative Gedankengänge können Kopfschmerzen verursachen und das Schmerzgedächtnis negativ beeinflussen, wodurch der Schmerz schnell chronisch wird.

Dauer & Krankheitsverlauf

Spannungskopfschmerzen werden grundsätzlich in zwei Gruppen eingeteilt, welche sich sowohl in der Dauer, als auch im Krankheitsverlauf deutlich unterscheiden:

  • chronisch auftretende Spannungskopfschmerzen
    Chronische Kopfschmerzen vom Typ Spannungsschmerz dauern länger als sechs Monate an und treten mindestens fünfzehn Tage im Monat auf. Dieser Krankheitsverlauf ist eher selten und betrifft nur dreizehn Prozent der Patienten.
  • episodisch auftretende Spannungskopfschmerzen
    Episodische Spannungskopfschmerzen treten nur gelegentlich auf. Oft folgen die Attacken keinem bestimmten zeitlichen Muster, treten aber weniger als fünfzehn Tage im Monat auf.

Häufigkeit

Fast jeder Mensch leidet mindestens einmal im Leben unter Spannungskopfschmerzen.

Bei ungefähr 40 % kommt es jedoch regelmäßig zu Schmerzattacken, wobei einer von 100 Menschen über einen längeren Zeitraum und sehr häufig, schlimmstenfalls sogar dauerhaft unter den Attacken leidet.

Während Frauen häufiger betroffen sind als Männer, spielt das Alter keine Rolle. Zwar treten die ersten Schmerzen bereits in jungem Erwachsenenalter auf, grundsätzlich können die Kopfschmerzen jedoch unabhängig vom Alter auftreten.

FAQ – Häufige Fragen zu Spannungskopfschmerzen

In unseren folgenden FAQ’s finden Sie die Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Spannungskopfschmerzen.  


Was sind Faktoren die Spannungskopfschmerzen auslösen?

Die vollständigen Ursachen für Spannungskopfschmerzen sind bislang noch nicht gänzlich abgeklärt. Bekannte Auslöser sind bisher unter anderem Stress, langes Sitzen, Nackenverspannungen oder aber eingeklemmte Nervenbahnen im Nackenbereich.

Ist mein Bürojob Grund für meine ständigen Kopfschmerzen?

Ja, langes Sitzen oder eine ungünstige Sitzhaltung kann einer der Auslöser für Spannungskopfschmerz sein.

Können Verspannungen im Nacken Grund für Spannungskopfschmerzen sein?

Ja, auch Verspannungen im Nacken kommen als Schmerzauslöser in Frage.

Was kann ich gegen Spannungskopfschmerzen tun?

Die Selbsthilfe umfasst unter anderem Bewegung an der frischen Luft, spezielle Übungen zur Schmerzlinderung oder aber das Einreiben von Stirn und Schläfen mit Pfefferminzöl.

Helfen Sport und frische Luft bei Spannungskopfschmerzen?

Ja, auch Sport und frische Luft können bei Spannungskopfschmerzen helfen. Hier kommt unter anderem Bewegung in Form von Spaziergängen oder Walking in Frage.

Welche Medikamente helfen bei Spannungskopfschmerzen?

Grundsätzlich können alle schmerzlindernden Wirkstoffe helfen. Erfahrungen aus der Praxis zeigen jedoch, dass jede Behandlung von Spannungskopfschmerz individuell sehr unterschiedlich sein kann. So hängt es meist vom Einzelfall ab, welcher Wirkstoff und welches Medikament die beste Linderung bringt.


LESER HELFEN LESERN

Wenn Sie bereits Erfahrungen gemacht haben mit Spannungskopfschmerzen und vielleicht sogar den ein oder anderen Tipp haben, so lassen Sie es uns & die Leser wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.
Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!

Fazit

Die Ursachen für Spannungskopfschmerzen reichen von Stress bis hin zu bestimmten Vorerkrankungen oder einer falschen Körperhaltung.

Bei der Behandlung selbst ist Fingerspitzengefühl gefragt. Was bei manchen Betroffenen hilft, zeigt bei anderen Patienten kaum Wirkung. Diverse rezeptfreie Schmerzmittel verschaffen eine schnelle Linderung der Schmerzen.

Wer jedoch ohne Medikamente zum Ziel kommen möchte, dem bieten spezielle Übungen einen guten Ansatz zur Linderung. Parallel zu diesen Bewegungsübungen kann die Behandlung mit anderen natürlichen Helfern wie ätherischen Ölen oder Wärme den Schmerz langfristig zum Erliegen bringen.


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