Stripping ist eine Methode um Krampfadern zu entfernen. Wie funktioniert es genau? Welche Risiken sind mit der Methode verbunden? Wir klären auf…


Informationen zur Behandlungsmethode


  • Art des Eingriffs: minimal-invasiv
  • Einsatzgebiet: Therapie von Krampfadern
  • Ziel des Eingriffs: Herausziehen der kranken Vene

stripping beine

Was ist Stripping?

Venenstripping ist ein operatives Verfahren zur Entfernung von Krampfadern. Dabei werden Sonden in die oberflächlichen, krankhaft erweiterten Venen eingeführt und anschließend die Krampfader beidseitig durchtrennt. Der geschädigte Venenabschnitt wird herausgezogen. Die sogenannte Stripping-OP kann ambulant als auch stationär unter Teil- oder Vollnarkose sowie mit örtlicher Betäubung erfolgen. Welche Variante des Strippings für den Patienten in Frage kommt entscheidet der verantwortliche Arzt. Dies ist sowohl abhängig vom Schweregrad der Krampfadern als auch von der Konstitution des Betroffenen.

Was sind Krampfadern?

Krampfadern werden medizinisch auch als Varix oder Varize bezeichnet. Dabei handelt es sich um erweiterte und knotige Venen. Als Ursache von Krampfadern liegt meist eine angeborene Bindegewebs- oder Venenwandschwäche, vornehmlich bei Frauen, vor. Besonders häufig treten ausgedehnte Venen in den unteren Bereichen des Körpers auf. Meist ist dies an der Vena saphena magna. Dies ist der Zusammenfluss mehrerer oberflächlicher Venen, die sich über den Unterschenkel und zum Schienbein hinziehen. Um weitere und schwere Schäden im Gewebe und in den betroffenen Gliedmaßen zu vermeiden, wird eine rechtzeitige ärztliche Behandlung empfohlen.

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Stripping Verfahren – Wie funktioniert es?

Beim Stripping werden die Krampfadern über kleine Hautschnitte herausgezogen. Daher die Bezeichnung „Stripping“. Diese Methode wurde bereits 1907 erstmals von dem US-amerikanischen Arzt Dr. Babcock beschrieben. Das Stripping wird deshalb auch „Babcock-Operation“ oder „Venenstripping nach Babcock“ bezeichnet und ist wohl die älteste und heutzutage immer noch sehr gebräuchliche Operationstechnik zur Entfernung von Krampfadern.

Um Stripping erfolgreich durchführen zu können, muss das tiefe Venensystem des Patienten gesund sein. Aus diesem Grund untersucht der behandelnde Arzt zunächst mit einer Ultraschalluntersuchung (sogenannte Dopplersonografie) und gegebenenfalls zusätzlich mit einer Kontrastmitteldarstellung (sogenannte Phlebografie) das Venensystem.

Stripping bei Venen – Welche Komplikationen können auftreten?

Wie bei allen medizinischen Eingriffen und Operationen können Komplikationen auftreten, insbesondere wenn der Patient vor dem Eingriff Alkohol oder Medikamente zu sich genommen hat, die die Blutgerinnung verzögern.

Diese Komplikationen und unerwünschten Begleiterscheinungen, besonders im Bereich der Untergliedmaßen, können nach dem Venenstripping vorkommen:

  • Druck- und Spannungsgefühle
  • Schwellungen
  • Blaue Flecken (Blutergüsse)
  • Taubheitsgefühl (hervorgerufen durch Verletzungen von Hautnerven)
  • Schmerzen, die eine Durchblutungsstörung anzeigen
  • Störungen der Wundheilung und Infektionen
  • Verletzungen an der Schlagader in der Leistengegend
  • Bildung von Blutgerinnseln (Thrombose)
  • Lungenembolie
  • Gewebe- und Hautschäden verschiedenster Art
  • Druckstellen an den Weichteilen und Nerven (durch Liegen bei der OP)
  • Empfindungsstörungen
  • Lähmungen
  • Hautausschläge
  • Juckreiz
  • Erbrechen
  • Schwindel
  • tränende Augen (als allergische Reaktion)
  • Infektionen (mit Auswirkung auf Atmung, Herz oder Kreislauf)

Stripping OP im Video

Beim klassischen Ablauf des Strippings entfernt der Operateur vorhandene Krampfadern. Dabei führt der Arzt zunächst einen Schnitt in der Leiste durch. Dadurch lässt sich die sogenannte „Crosse“, also die Einmündung der Oberschenkelvene (Vena femoralis) in die Vena saphena magna freilegen. Anschließend unterbindet der Arzt sämtliche Seitenäste und unterbindet dann die Stammvene. Im folgenden Video kann man die Stripping Methode sehen.

Die Vena saphena magna

Die Vena saphena magna wird auch als große Rosenader bezeichnet und ist eine Blutader der unteren Extremität (Bein). Diese Vene entsteht aus dem Zusammenfluss mehrerer oberflächlich gelegener Fußvenen am Unterschenkel. Sie zieht dann mittig zum Schienbein und am inneren Gelenkknorren des Oberschenkelknochens an die Oberschenkelinnenseite. Die Vena saphena magna mündet schließlich in der Leistenregion in die Oberschenkelvene, der sogenannten Vena femoralis. Grundsätzlich kann die Vena saphena magna zur Blutentnahme und zum Legen eines Venenkatheters verwendet werden. Beim Stripping wird in Vena saphena magna eingegriffen, um Krampfadern zu beseitigen.

Wie lange wird man nach der Krampfaderoperation krank geschrieben?

Stripping ist meist nur ein kleiner operativer Eingriff, der keine lange Krankschreibung nach sich zieht. Es kommt jedoch auf die Verfassung und den Schweregrad der Operation an, wann der Patient seinen Beruf wieder ausüben kann. Die Dauer der Krankschreibung und der damit verbundene Heilungsprozess ist auch von individuellen Faktoren des Betroffenen abhängig. Der operierende Arzt schreibt normalerweise den Patienten nach der Operation für ca. eine Woche krank. Der Hausarzt kann aber die Krankschreibung bei Bedarf verlängern.

Stripping Erfahrungen

Da Stripping-OPs seit vielen Jahren zur Beseitigung von Krampfadern durchgeführt werden, finden wir im Internet viele Erfahrungsberichte von Patienten. Die meisten Betroffenen beschreiben, dass sie eine Vollnarkose einer örtlichen Betäubung vorziehen, da es beim Venenstripping zu einem „ziemlichen Blutbad“ kommen kann. Außerdem werden die anschließenden Wickelverbände zur Wundheilung beziehungsweise Kompressionsstrümpfe zur Vermeidung von Thrombose als unangenehm und lästig empfunden. Aus den Erfahrungen und Bewertungen lässt sich jedoch eine positive Resonanz erkennen.

stripping venen erfahrungen

Alternativen zum Stripping

Crossektomie:

Bei der Crossektomie werden alle Verbindungen zwischen der oberflächlichen Vene und den tiefen Beinvenen voneinander getrennt. Früher wurde die betroffene Vene komplett entfernt. Heutzutage werden meist nur die stark erweiterten Teile der Vene mit einem Haken herausgezogen. Der Rest verbleibt im Körper. Nach einiger Zeit zieht sich dieser wieder zurück.

Radiowellen- oder Laser-Therapie:

Bei dieser Methode wird eine Sonde in die betroffene Vene eingeführt und diese dann langsam zurückgezogen. Dabei werden Laserstrahlen oder Radiowellen ausgesendet, die durch gezielte Hitze die Vene von innen zerstören. Die Vene muss nicht herausgezogen werden, sondern das zerstörte Gewebe wird vom Körper selbst nach kurzer Zeit abgebaut.

Schaumverödung:

In die betroffene Vene wird während des Eingriffs ein medizinischer Schaum gespritzt. Dieser löst gezielt eine lokale Entzündung der Vene aus, wodurch sich das Gefäß verschließt. Die verschlossene Vene wird nach einiger Zeit vom Körper abgebaut. Bei der Schaumverödungs-Methode handelt es sich um eine neue Art der Sklerosierung, bei welcher ein kleiner Schnitt reicht.

CHIVA-Methode:

Die CHIVA-Methode ist eine Venen erhaltende, ambulante Methode, um Krampfadern loszuwerden. Der behandelnde Arzt zieht hierfür an allen betroffenen Stellen ein kleines Stück der Krampfader aus der Haut heraus, unterbindet sie und führt sie wieder zurück. Dies wird an allen betroffenen Stellen durchgeführt, an denen der Blutrückfluss nicht mehr richtig funktioniert.

Externe Valvuloplastie (EVP):

Der Arzt legt unter örtlicher Betäubung eine Manschette um die erkrankte Vene. Dadurch wird diese stabilisiert, kann sich nicht mehr erweitern und die Venenklappen können wieder schließen. Die Manschette besteht aus Polyurethan und wird vom Körper gut vertragen. Die betroffenen Venen werden bei der EVP-Methode nicht entfernt.

Kompressionstherapie:

Bei kleinen, nicht stark ausgeprägten Krampfadern können diese mithilfe von Kompressionsstrümpfen behandelt werden. Sie lösen von außen Druck auf die Haut aus und verengen damit die Venen. Blut fließt dadurch nicht zurück in die Beine und Venenklappen können sich berühren. Kompressionsstrümpfe sind ein Schutz vor Blutgerinnseln und Thrombose und wirken Beschwerden durch Krampfadern entgegen.

BERICHTEN SIE UNS:
Wenn Sie Erfahrungen gemacht haben mit einer Stripping Operation oder einer der anderen Operationsmethoden, und diese Erfahrungen mit uns teilen wollen, so lassen Sie es uns wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.

Fazit

Grundsätzlich ist das Stripping eine lang erprobte Methode, um Krampfadern zu beseitigen. Auch wenn viele Patienten von positiven Resultaten berichten, so ist die Stripping-OP doch mit vielen möglichen Komplikationen verbunden. Wir empfehlen eine ausführliche Beratung mit einem Arzt, um auch andere Methoden in Betracht zu ziehen.


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