Frauen in den Wechseljahren haben es häufig nicht leicht. Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen oder Gewichtszunahme sind nur einige Beispiele für die Auswirkungen der Menopause. Wir haben uns mit dem Thema näher auseinandergesetzt und berichten nachfolgend, wie Sie die Symptome der Wechseljahre in nur 3 Schritten lindern können.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Wechseljahre?
Bei den Wechseljahren handelt es sich um den Übergang der Lebensphase, in welcher eine Frau Kinder bekommen kann, bis zur Lebensphase, in welcher keine Empfängnis und damit keine Schwangerschaft mehr möglich ist. Häufig werden die Wechseljahre auch als Menopause bezeichnet. Es ist jedoch zu unterscheiden, dass es sich bei der Menopause tatsächlich um die allerletzte Regelblutung der Frau handelt.
In welchem Alter fängt die Menopause an?
Der Zeitraum zwischen der vollen Geschlechtsreife bis zum hohen Alter wird in drei Abschnitte unterteilt. Diese werden von den Medizinern als Prä-, Peri- und Postmenopause bezeichnet. Ab dem 40. Lebensjahr beginnen die Wechseljahre. Unter diesen Begriff fallen in der Regel die Peri- und die Postmenopause. Durch ein zunehmend langsameres Arbeiten der Eierstöcke werden weniger Hormone produziert und in der Folge sinkt die Fruchtbarkeit.
Zunächst kommt es hierbei zu unregelmäßigen, starken oder lang anhaltenden Monatsblutungen. Darüber hinaus kann es zu vermehrten Beschwerden wie Kopfschmerzen, Brustspannen, Wassereinlagerungen oder Reizbarkeit kommen. Darauf folgt das Ausbleiben der Regelblutung, was als Menopause bezeichnet wird.
Der letzte Abschnitt der Wechseljahre beginnt etwa 12 Monate nach der letzten Monatsblutung. Während der Menopause hat die Östrogen- und Progesteronproduktion einen Tiefpunkt erreicht, was zu Beschwerden wie trockener Haut und Schleimhäute, Rücken- oder Gelenkschmerzen führen kann.
Wann hört sie wieder auf?
Bis die hormonelle Umstellung vollständig erfolgt ist, kann es einige Jahre dauern. Darüber hinaus gibt es individuelle Unterschiede. Im Allgemeinen sind die Wechseljahre zwischen dem 60. Und dem 65. Lebensjahr abgeschlossen und werden durch das Senium, womit das „höhere Alter“ bezeichnet wird, abgelöst.
Mögliche Beschwerden während der Wechseljahre
Während der Wechseljahre durchleben eine Vielzahl von Frauen verschiedene Beschwerden. Hierzu gehören zum Beispiel Stimmungsschwankungen, welche durch die Hormonumstellung verursacht werden. Häufig kommt es zu wiederkehrenden Hitzewallungen, welche sich plötzlich über Gesicht, Hals oder Oberkörper ausbreiten. In der Regel kommt es zu minutenlangen Schweißausbrüchen, worauf ein Frösteln folgt. Es gibt eine Vielzahl von Symptomen, welche auf den Beginn der Wechseljahre hinweisen.
Häufig auftretende Beschwerden
Nachfolgend haben wir die häufigsten Beschwerden aufgeführt, welche Frauen in der Menopause erleben.
Hitzewallungen & Schweißausbrüche
Hitzewallungen und Schweißausbrüche sowie ein nachfolgendes Frösteln gehört zu den häufigsten Beschwerden in der Menopause. Diese Beschwerden können über einen Zeitraum von 5 Jahren und länger andauern. Während sich diese Symptome bei vielen Frauen im Verlauf der Wechseljahre von allein wieder bessern, können sich diese Beschwerden bei anderen Frauen verschlechtern.
Ein weiteres häufiges Symptom für die Menopause ist das verstärkte Schwitzen in der Nacht. Der sogenannte Nachtschweiß kann den Schlaf erheblich stören. Betroffene fühlen sich matt und nicht ausgeruht. Wenn Sie an Hitzewallungen, Schweißausbrüche oder Nachtschweiß leiden, können die folgenden Maßnahmen ergriffen werden, um diese Beschwerden zu lindern:
- Die Kleidung sollte entsprechend gewählt werden. Hierbei sollten Sie zwei dünnere Kleidungsstücke aus Naturfasern bevorzugen, um zu jedem Zeitpunkt eines ausziehen zu können.
- Die Ernährung sollte leicht verdaulich sein. Es eignen sich Obst, Gemüse oder Salate.
- Stark gewürztes Essen sollten Sie meiden.
- Kaffee, Tee oder Alkohol sollte insbesondere am Abend eingeschränkt genossen werden.
- Übergewicht sollte reduziert werden. Versuchen Sie, Ihr Normalgewicht zu halten.
- Geschlafen werden sollte in kühlen Räumen, idealerweise unter Baumwoll-Bettwäsche.
Weitere Symptome
Zusätzlich zu den häufig auftretenden Beschwerden in der Menopause gibt es weitere Symptome, welche auf eine hormonelle Veränderung bei Frauen in den Wechseljahren hinweisen können.
Gewichtszunahme
Viele Frauen erleben während der Menopause eine Gewichtszunahme, die auf die hormonelle Umstellung zurückzuführen ist. Durch das Ausbleiben des Eisprungs benötigt der Körper weniger Energie (der Eisprung benötigt täglich rund 300 Kilokalorien). Wird das Essverhalten nicht verändert, kommt es schnell zur Gewichtszunahme. Wir empfehlen, auf die Ernährung zu achten und ausgewogen zu Essen und sich viel zu bewegen. Nehmen Sie viel Obst, Gemüse und Salate zu sich.
Stimmungsschwankungen
Frauen in der Menopause leiden häufig unter Stimmungsschwankungen oder innerer Unruhe. Diese Beschwerden werden in der Regel von Hormonschwankungen verursacht und können zu Antriebslosigkeit oder depressiven Verstimmungen führen. Wenn Sie unter diesen Symptomen leiden, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt aufsuchen. Dieser wird Ihnen Hormone verschreiben, welche die Symptome lindern. Hierbei wird darauf geachtet, die niedrigste wirksame Dosis zu verschreiben und die Hormontherapie möglichst kurz zu halten.
Veränderung der monatlichen Blutung
Aufgrund des hormonellen Ungleichgewichts kann es während der Wechseljahre zu einem veränderten Zyklus kommen. Hierbei können sowohl die Zeiträume zwischen den Monatsblutungen verkürzt sowie verlängert sein. Einige Frauen erleben auch eine stärkere Regelblutung. Sollten Sie Auffälligkeiten im Zyklus beobachten, sollten Sie zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen.
Trockene Scheide
Ebenfalls häufig erleben viele Frauen dünnere und trockenere Schleimhäute im Genitalbereich, welche durch die hormonelle Umstellung verursacht wird. Bei sexueller Erregung wird der vaginale Bereich nicht mehr richtig feucht, was zu Schmerzen beim Sex sowie Verletzungen oder Infektionen führen kann. Zusätzlich kann es zu häufigeren Harnwegsinfektionen kommen.
Schlafstörungen
Schlafstörungen gehören ebenfalls zu den häufigen Beschwerden während der Wechseljahre. Diese können sich sowohl durch Einschlaf- oder Durchschlafprobleme äußern. Betroffene fühlen sich matt, erschöpft und nicht ausgeruht. Sollten Sie unter Schlafstörungen leiden, könnten Maßnahmen wie Spaziergänge oder Bewegung im Freien diese Beschwerden lindern. Betroffene sollten zudem eine Auszeit zum Entspannen nehmen. Darüber hinaus gibt es bestimmte Entspannungsübungen wie zum Beispiel autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, welche zu einer Linderung von Schlafstörungen führen können.
3 Dinge, die Ihnen während der Menopause helfen könnten
Die Behandlung von Symptomen und Beschwerden der Wechseljahre steht in direkter Abhängigkeit mit dem jeweiligen Ausmaß. Einigen Frauen ist aufgrund der Beschwerden während der Menopause die Teilnahme am normalen Alltag nicht mehr möglich. In diesen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden, der in der Regel eine Hormontherapie verordnet, um die Beschwerden wieder in den Griff zu bekommen.
Ebenfalls möglich ist die Einnahme von pflanzlichen Wirkstoffen, welche die Symptome der Wechseljahre lindern sollen. Hierzu gehört zum Beispiel Traubensilberkerze oder Mönchspflanze. Diese sollen regulierend in den weiblichen Hormonhaushalt eingreifen.
Bei Schlafstörungen kann auf pflanzliche Wirkstoffe wie Baldrian, Hopfen, Melisse oder Passionsblume zurückgegriffen werden. Darüber hinaus sollte der eigene Lebensstil überdacht und angepasst werden. Eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und wenig Genussgifte wie Tabak und Alkohol sorgen dafür, dass ein Umgang mit Stress oder Beschwerden einfacher wird.
Hormonelle Unterstützung & Medikamente
Eine hormonelle Unterstützung während der Wechseljahre sollte ausschließlich bei starken Beschwerden und individuell erfolgen. Eine Hormontherapie wird in der Regel vom behandelnden Arzt verschrieben. Hormonelle Therapien können zu Nebenwirkungen führen und das Risiko für Blutgerinsel oder Brustkrebs können steigen. Der behandelnde Arzt wird aus diesen Gründen so wenig Hormone wie möglich, so viele wie nötig verabreichen. Die Hormontherapie wird zwischen einer Kombination zwischen Östrogen und Gestagen sowie einer Monotherapie aus Östrogenen unterschieden.
Hormone gibt es in verschiedenen Anwendungsformen:
- Tabletten
- Pflaster
- Geld
- Nasenspray
Hormonpflaster sind mit unterschiedlichen Dosierungen auf dem Markt erhältlich.
Die Kraft der Natur
Wenn Sie auf Hormone verzichten möchten, können Sie bei Beschwerden während der Wechseljahre ebenfalls auf natürliche Präparate zurückgreifen. Pflanzliche Mittel können in der Regel als Nahrungsergänzungsmittel erworben werden. Möglich sind ebenfalls zulassungspflichtige Arzneimittel. Zu den wirksamsten pflanzlichen Mitteln bei Beschwerden während der Wechseljahre gehören
- Soja: Reich an pflanzlichen Östrogenen. Lindern Hitzewallungen
- Rotklee: Enthält östrogenartige Verbindungen. Die Wirksamkeit von Rotklee ist allerdings noch nicht wissenschaftlich belegt
- Traubensilberkerze: Tabletten mit dem Extrakt der Traubensilberkerze sollen gegen Hitzewallungen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen und Trockenheit der Scheide helfen. Studien über eine Wirksamkeit des Mittels gibt es bisher nicht
Bei Hitzewallungen, Schweißausbrüchen oder Nachtschweiß können darüber hinaus die folgenden pflanzlichen Pflanzextrakte helfen:
- Mönchspfeffer
- Rhapontik-Rhabarber
- Ginseng
- Dong Quai
- Ätherisches Öl der Nachtkerze
Auch verschiedene Teezubereitungen können die Beschwerden der Wechseljahre lindern. Salbei, Melisse und Baldrian helfen bei Schweißausbrüchen und Schlafstörungen. Johanniskraut kann bei Stimmungsschwankungen zum Einsatz kommen.
Anpassung des Lebensstils
Zusätzlich zu einer Hormonersatztherapie oder zur Einnahme von pflanzlichen Mitteln sollte der eigene Lebensstil angepasst werden. Während der Wechseljahre sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung achten. Darüber hinaus ist ein Verzicht auf Genussmittel wie Tabak oder Alkohol zu empfehlen.
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Verhütung in den Wechseljahren
Während der Wechseljahre sollte keinesfalls auf Verhütung beim Sex verzichtet werden. Welche Verhütungsmethode sich am besten eignet, sollte mit dem behandelnden Gynäkologen geklärt werden. Über welchen Zeitraum in den Wechseljahren verhütet werden sollte, kann ebenfalls mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. In der Regel sollte die Verhütung ein Jahr nach der letzten Menstruationsblutung fortgeführt werden.
Häufige Fragen zu den Wechseljahren
Immer wieder erhalten wir von unseren Lesern Fragen zu unseren Ratgebern oder getesteten Produkten. Aus diesem Grund haben wir nachfolgend die häufigsten Leserfragen zusammengefasst und ausführlich beantwortet.
Wann beginnen die Wechseljahre?
Die Wechseljahre beginnen ab dem 40. Lebensjahr und es kommt zu hormonellen Veränderungen.
Wie lange dauert die Menopause?
Die Menopause beginnt mit dem ausbleiben der ersten Regelblutung, was etwa ab dem 50. Lebensjahr geschieht. Die Wechseljahre dauern bis zum 60. – 65. Lebensjahr an.
Kann man während der Menopause schwanger werden?
Die Wahrscheinlichkeit, während der Wechseljahre schwanger zu werden, ist gering, aber nicht ausgeschlossen. Aus diesem Grund sollte bei der Menopause nicht auf Verhütung verzichtet werden. an.
Was sind vorzeitige Wechseljahre?
Von vorzeitigen Wechseljahren wird gesprochen, wenn die letzte Regelblutung vor dem 40. Lebensjahr auftritt. Mediziner sprechen in diesem Fall von Climacterium (Klimakterium) Praecox. Die Ursachen für vorzeitige Wechseljahre können unterschiedlich sein:
- Genetische Ursachen
- Operative Eingriffe
- Erkrankungen
Was ist die Postmenopause?
Bei der Postmenopause handelt es sich um den letzten Abschnitt der Wechseljahre.
Gibt es einen Wechseljahre-Test?
Selbsttests für die Menopause sind im Handel erhältlich. Hierbei wird die FSH-Konzentration (follikelstimulierendes Hormon) im Urin gemessen. Der Test sollte nach 5 bis 7 Tagen bei positivem Ergebnis wiederholt werden, damit das Ergebnis bestätigt werden kann.
Gibt es auch eine Menopause bei Männern?
Mit zunehmendem Alter nimmt das männliche Sexualhormon Testosteron beim Mann ab, während das Sexualhormon-bindende Globulin gleichzeitig ansteigt. Hierbei wird von den männlichen Wechseljahren gesprochen. Zu den Symptomen gehören
- Abnahme der Knochendichte
- Trockene Haut
- Sexuelle Unlust
- Erektionsprobleme
- Leisungsabfall
Fazit
Viele Frauen leiden in den Wechseljahren an Beschwerden wie Schlafstörungen, Nachtschweiß, Hitzewallungen, Gewichtszunahme oder Osteoporose. Eine Hormonersatztherapie kommt aufgrund der teilweise starken Nebenwirkungen ausschließlich in Einzelfällen in Frage. Stattdessen haben Betroffene die Möglichkeit, auf pflanzliche Arzneien oder Tees zurückzugreifen und den eigenen Lebensstil zu verändern bzw. anzupassen, um die Symptome zu lindern. Mit Beginn des 40. Lebensjahres beginnt der Körper mit der hormonellen Veränderung, die Menopause tritt mit der letzten Regelblutung, etwas im 50. Lebensjahr ein.
Quellverzeichnis anzeigen ☟
- Apotheken-Umschau (2018): Wechseljahre: Beginn, Symptome, Hilfe bei Beschwerden, auf: apotheken-umschau.de (letzter Aufruf: 11.02.2019).
- Köhle, Anne-Bärbel (2017): Vorzeitige Wechseljahre: Mit Mitte 30 in die Menopause, auf: baby-und-familie.de (letzter Aufruf: 11.02.2019).
- Netdoktor: Wechseljahre, auf: netdoktor.de (letzter Aufruf: 11.02.2019).
- Bundesministerium für Gesundheit (2005): Wechseljahre und
Hormontherapie, auf: bundesgesundheitsministerium.de (letzter Aufruf: 11.02.2019).