In den Medien wird immer wieder von ihnen berichtet. Keime, die sich breitmachen und gegen die keine Antibiotika mehr helfen. Oder aber Grippeviren, die in den jährlichen Impfstoffen nicht enthalten sind, aus anderen Ländern stammen oder gegen die es kein Gegenmittel gibt. Hinzu kommen die Berichte von Krankenhauskeimen, die schon Todesopfer forderten. Da ist die Frage durchaus erlaubt, wie man sich davor schützen kann. Die Sorge ist berechtigt, daher geht der Artikel der Frage auf den Grund.

Inhaltsverzeichnis
Schnelle Hygienemaßnahmen
Das Wichtigste ist: Einmal durchatmen und nicht ständig zum Hygienereiniger oder Desinfektionsmittel greifen. Abgesehen von sehr alten oder anderweitig geschwächten Personen ist die Dauerbenutzung dieser Mittel eher schädlich, als nützlich. Gerade Eltern sollten daran denken, dass sich ein gesundes Immunsystem nur aufbauen kann, wenn es mit Keimen, Viren und Bakterien in Berührung kommt. Ansonsten gelten zuerst einmal die üblichen Maßnahmen:
- Hände waschen – wie wir alle in der Kindheit lernten, sollten vor dem Essen die Hände gewaschen werden. Hier reicht das übliche gründliche Waschen mit normaler Seife aus. Wer sicherstellen will, dass keine weiteren Keime an die Hände geraten: Wasser anstellen, Seife auf die Hände geben und das Wasser nach dem Waschen mit dem Ellenbogen abstellen.
- Kleidung – grundsätzlich ist es sinnvoll, die Kleidung zwischendurch auf höheren Temperaturen zu waschen, wenn dies denn möglich ist. Diese Handhabung tötet die Bakterien ab, die für den teils miesen Geruch verantwortlich sind. Ist die Kleidung zu empfindlich, um 60 Grad zu überstehen, kann ein Hygienereiniger genutzt werden. Und: Die Waschmaschine zwischendurch als Kochwäsche durchlaufen lassen und Essig mit in die Trommel geben. So werden die Keime getötet, die sich in der Maschine einnisten.
- Putzen – auch hier sind Hygienereiniger eher schädlich, als notwendig. Und was ist mit all den Haushalten, in denen es Hunde und Katzen gibt? Wer gegen Keime vorgehen will, sollte sich einen Dampfbesen besorgen und den Boden regelmäßig damit reinigen. Der Wasserdampf ist so heiß, dass er die Keime tötet.
- Trocknen/Bügeln – wird die Wäsche im Trockner getrocknet, tötet die heiße Luft Keime wunderbar ab. Was die meisten vermutlich nicht gerne hören, ist, dass das Bügeleisen ebenso eine Anti-Keim-Garantie bietet.
Die schnellste Möglichkeit, sich gegen Keime zur Wehr zu setzen, ist natürlich der Aufbau eines soliden Immunsystems. Die notwendigen Impfungen sollten ab dem Kleinkindalter durchgeführt werden, Kinder sollten bei Wind und Wetter draußen spielen und durchaus mal schmutzig werden. Hinzu kommt eine ausgewogene und abwechslungsreiche, von Vitaminen geprägte Ernährung. Diese gilt natürlich auch für Erwachsene. Hier darf im Winter ruhig mit Nahrungsergänzungsmitteln nachgeholfen werden, gerade dann, wenn die wichtigen B-Vitamine nicht über die Nahrung eingenommen werden.
Vorsichtsmaßnahmen
Keime – ob resistent oder nicht – lauern überall. Es ist praktisch unmöglich, nicht mit Keimen, Bakterien und Viren in Berührung zu kommen, da schon auf der menschlichen Haut Unmengen an Bakterien leben. Dennoch gibt es natürlich gerade im Winter einige Vorsichtsmaßnahmen, die dabei helfen, wenigstens keine Erkältung oder Grippe zu bekommen:
- Händeschütteln – glücklicherweise geht diese Begrüßungsform immer mehr zurück. Sie mag zwar höflich sein, doch ist das Händeschütteln auch ein perfekter Keimüberträger. Wer es sich zutraut, darauf zu verzichten, sollte es tun und sich eine kurze Erklärung überlegen. Viele Menschen unter 50 werden die Erklärung problemlos akzeptieren.
- Feuchte Tücher – egal, ob der Verzicht aufs Händeschütteln doch nicht funktionierte, man sich im Bus oder der Bahn festhalten musste oder ob man den Einkaufswagen vor sich herschob – all diese Situationen sind Keimüberträger. Die Hände, Oberflächen von Haltestangen oder die Stange des Einkaufswagens sind Brutflächen von Keimen und Bakterien. Hier hilft es, immer Feuchttücher in der Tasche zu haben und sich die Hände damit gründlich zu reinigen.
- Krankenhaus/Arzt – hier kommen doch Desinfektionsmittel zum Einsatz. Wer einen Krankenbesuch unternahm oder den Arzt aufsuchte, der sollte die Desinfektionsspender nutzen.
Weitere Tipps
Wir haben heute viele Probleme mit Keimen, Viren und Bakterien, die auf keine Mittel mehr reagieren, weil viel zu lange und viel zu häufig Antibiotika gegeben wurden. An dieser Stelle sollte jeder beim nächsten Arztbesuch für sich selbst ansetzen und sich fragen, ob die bloße Erkältung wirklich mit zwei Wochen Antibiotika behandelt werden muss. Ansonsten gilt:
- Vorsorge – wer zu den gefährdeten Personengruppen zählt, sollte im Herbst die Grippeschutzimpfung nutzen. Es macht übrigens Sinn, einen Eigenanteil zu leisten, da die teurere Impfung mehr Stämme beinhaltet.
- Arztbesuch – will die Erkältung gar nicht aufhören oder fühlt man sich immer schlechter, ist der Arztbesuch notwendig. Hinter der Erkältung kann sich leicht eine Grippe verbergen. Nicht nur könnte der Stamm ungewöhnlich sein, eine verschleppte Grippe kann auch den Herzmuskel massiv und dauerhaft belasten.
- Wunden – Verletzungen sollten immer gut ausgewaschen und desinfiziert werden. In den nächsten Tagen müssen sie beobachtet werden: Röten sie sich oder werden sie heiß, müssen sie ärztlich behandelt werden. Bei Tierbissen aller Art gilt: sofort zum Arzt.
Unwohl nach Krankenbesuchen – wer sich nach einem Krankenbesuch im Krankenhaus unwohl fühlt, sollte einen Arzt aufsuchen und ihm vom Krankenbesuch erzählen. Es ist gut möglich, sich mit dem Norovirus oder einem anderen Virus bei Besuchen anzustecken, beispielsweise, indem eine belastete Türklinke berührt wurde.
Kleidung nach Krankenbesuch – die Kleidung sollte nach einem Besuch im Krankenhaus gewaschen werden. Diese Maßnahme ist zwar nicht unbedingt nötig, doch beruhigt sie das Gewissen.

Fazit – keine Panik
Generell ist es so, dass nahezu alle Keime gefährlich sind, wenn sie auf das falsche Opfer treffen. Mit einem gesunden Immunsystem und einer allgemeinen Vorsicht lassen sich jedoch die meisten ernsten Probleme umgehen. Da die größten Probleme bereits heute von antibiotikaresistenten Keimen und Bakterien ausgehen, sollte sich wirklich jeder fragen, ob tatsächlich Kleinigkeiten mit Antibiotika behandelt werden sollten, nur, damit sie zwei Tage früher ausheilen. Wer zu den Risikogruppen zählt, sollte unbedingt die Grippeschutzimpfung nutzen und vielleicht dabei mal schauen, wie es um den eigenen Impfstatus bestellt ist.