Aloe Vera: Wirkung und Anwendung der Heilpflanze

Aloe Vera ist eine traditionelle Heilpflanze, die insbesondere in der Kosmetikindustrie geschätzt wird. Man schreibt ihr viele positive Eigenschaften zu, doch was steckt wirklich dahinter und worauf sollten Sie bei der Anwendung achten?

Was ist Aloe Vera?

Aloe Vera gehört zu den Grasbaumgewächsen und stammt ursprünglich wahrscheinlich aus arabischen Ländern. Heute ist sie weltweit verbreitet und wird hauptsächlich auf Plantagen kultiviert, insbesondere in der Mittelmeerregion. Aloe Vera ist eine Sukkulente, eine Pflanzengruppe, die für ihre Fähigkeit bekannt ist, Wasser zu speichern, und damit besonders gut an trockene Klimabedingungen angepasst ist.

Diese Fähigkeit ist entscheidend für die Aloe Vera: In ihren langen, schmalen Blättern speichert sie Wasser in Form eines Gels, das bei Regen aufgefüllt wird, um Trockenzeiten zu überstehen. Dieses Gel wird für Hautpflegeprodukte verwendet und ist der bekannteste Bestandteil der Pflanze.

Inhaltsstoffe der Aloe Vera

Die Aloe Vera enthält über 200 verschiedene Inhaltsstoffe, darunter Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, Aminosäuren und Fette. Die meisten dieser Stoffe kommen allerdings nur in geringen Mengen vor und sind in anderen Obst- und Gemüsesorten oft höher konzentriert.

Einige spezielle Inhaltsstoffe des Aloe Vera Gels sind:

  • Oligosaccharide: Diese schleimartigen Mehrfachzucker tragen zur Konsistenz des Gels bei.
  • Glykoproteine und Aloenine: Verbindungen, die potenziell heilungsfördernde Eigenschaften besitzen.
  • Antrachinonglykoside (Aloin A & B): Sie wirken abführend und kommen in den äußeren Blattteilen vor.
  • Salicylsäure: Diese entzündungshemmende Substanz kann bei äußerlicher Anwendung verhindern, dass sich Hornzellen miteinander verbinden.
  • Acemannan: Ein Glykosaminoglykan, dem man verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften zuschreibt, auch wenn wissenschaftliche Belege weitgehend fehlen.

Anwendung der Aloe Vera

Das Gel der Aloe Vera findet vor allem in der Kosmetik Verwendung, sei es in seiner natürlichen Form oder weiterverarbeitet zu Extrakten und Pulvern. Außerdem gibt es sogenanntes Aloe-Latex, ein gelblicher Saft, der unter der Blattrinde produziert wird und Anthrachinone enthält.

Aloe Vera Saft: Was ist drin?

Ursprünglich bezeichnete Aloe Vera Saft das verarbeitete Aloe-Latex. Mittlerweile gibt es auch Produkte, die aus dem Gel der Pflanze hergestellt werden und als „Saft“ vermarktet werden.

Wofür ist Aloe Vera gut?

Obwohl Aloe Vera kein Allheilmittel ist, gibt es viele Hinweise, dass sie bei äußerlicher Anwendung positive Effekte auf die Haut hat. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Aloe Vera Saft zum Trinken gesundheitliche Vorteile bietet, außer der bekannten abführenden Wirkung bestimmter Produkte. Für diese gibt es jedoch oft besser verträgliche Alternativen.

Welche Beschwerden kann Aloe Vera Gel lindern?

Aloe Vera wird häufig wegen ihrer kühlenden und feuchtigkeitsspendenden Wirkung in Kosmetikprodukten verwendet. Salben, Cremes und Gels mit Aloe Vera Gel sind für die äußere Anwendung verfügbar.

Ob Aloe Vera die Wundheilung unterstützt, ist noch nicht abschließend belegt, aber einige Studien deuten auf positive Effekte hin. Eine Übersicht von 23 Studien zeigte, dass Aloe Vera die Hautfeuchtigkeit erhalten, Hautschäden vorbeugen und Geschwüre behandeln kann. Die Pflanze wird daher als Ergänzung zu herkömmlichen Therapien bei Hautproblemen wie Sonnenbrand, Verbrennungen und Schuppenflechte empfohlen.

Hat Aloe Vera Saft eine Wirkung bei innerer Anwendung?

Die Popularität von Aloe Vera-Produkten zur inneren Anwendung hat zugenommen, doch es gibt keine wissenschaftlichen Belege für einen gesundheitlichen Nutzen von Aloe Vera Saft. Lediglich die abführende Wirkung bestimmter Produkte ist nachgewiesen.

Kann Aloe Vera schädlich sein?

Äußerlich angewendet verursacht Aloe Vera in der Regel keine langfristigen Schäden. Dennoch können allergische Reaktionen wie Brennen, Jucken oder Rötungen auftreten. Bei solchen Symptomen sollte die Anwendung sofort abgebrochen werden. Personen, die zu Allergien neigen, sollten Aloe Vera Produkte zuerst auf einer kleinen Hautfläche testen.

Es wird dringend davon abgeraten, Produkte zu verwenden, die aus den ganzen Blättern der Aloe Vera hergestellt wurden. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung könnten solche Produkte das Krebsrisiko erhöhen. Das gilt auch für Nahrungsergänzungsmittel und selbstgemachte Smoothies aus den ganzen Blättern.

Aloe Vera Produkte kaufen oder selbst herstellen?

Aloe Vera wird aufgrund ihrer positiven Wirkung auf die Haut häufig in Kosmetikprodukten verwendet. Wer die Pflanze regelmäßig anwenden möchte, kann Geld sparen, indem er Gel oder Cremes selbst herstellt. Dazu kann man eine Aloe Vera Pflanze als Zimmerpflanze nutzen.

Wie stellt man Aloe Vera Gel selbst her?

Um Aloe Vera Gel herzustellen, sollten Sie darauf achten, eine echte Aloe Vera zu verwenden. Schneiden Sie ein Blatt der Pflanze ab und stellen es in ein Glas, damit der gelbliche Saft ablaufen kann. Anschließend können Sie das Blatt aufschneiden und das Gel herausschaben. Dieses Gel lässt sich pur verwenden oder zu Hautpflegeprodukten weiterverarbeiten, wie beispielsweise einem Hautöl aus Aloe Vera Gel und Oliven- oder Kokosöl.

Aloe Vera Creme selbst machen

Für die Herstellung einer Creme benötigen Sie zusätzlich zum Gel und Öl noch Emulsan aus der Apotheke, um eine cremige Konsistenz zu erreichen.

Tipps für den Kauf von Aloe Vera Produkten

Für die äußerliche Anwendung sind Produkte aus reinem Aloe Vera Gel am besten geeignet. Achten Sie auf Bezeichnungen wie „aus reinem Blattgel“ oder „aus reinem Blattmark“. Auch der Aloe Vera Anteil im Produkt sollte möglichst hoch sein, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Lassen Sie sich beim Kauf in der Apotheke beraten, um sicherzustellen, dass Sie ein hochwertiges Produkt erhalten.

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