Kohlensäurehaltige Getränke können positive Effekte auf die Gesundheit haben. Sie unterstützen die Verdauung und können sogar beim Abnehmen helfen. Allerdings vertragen manche Menschen Getränke mit Kohlensäure nicht gut.
Was genau ist Kohlensäure?
Kohlensäure entsteht, wenn Kohlendioxid mit Wasser reagiert. In alkoholischen Getränken wie Sekt oder Bier bildet sie sich während der Gärung. Einige Mineralwässer enthalten von Natur aus Kohlensäure, besonders in Gebieten wie der Eifel, wo vulkanische Aktivität das Gas Kohlendioxid freigesetzt hat. Wasser, das durch das Gestein sickert, verbindet sich mit dem Kohlendioxid und bildet so kohlensäurehaltiges Mineralwasser.
Viele Getränke enthalten jedoch künstlich zugesetzte Kohlensäure. In speziellen Prozessen werden Wasser und Kohlendioxid unter Druck gemischt. Öffnet man eine Flasche, entweicht das Gas und bildet die typischen Bläschen. Das Kribbeln auf der Zunge entsteht also durch das freigesetzte Kohlendioxid, nicht durch die Kohlensäure selbst.
Sind Getränke mit Kohlensäure gesund?
Getränke mit Kohlensäure können gesundheitliche Vorteile haben. Zum Beispiel hemmt Kohlensäure das Wachstum schädlicher Bakterien, regt den Speichelfluss an und fördert die Verdauung. Dennoch hängt es stark von den anderen Inhaltsstoffen des Getränks ab. Viele kohlensäurehaltige Getränke, wie Limonaden, enthalten große Mengen Zucker. Tonic Water enthält zudem Chinin, das in hohen Dosen gesundheitliche Risiken bergen kann, insbesondere für Menschen mit Herzproblemen oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente.
Während kohlensäurehaltige Limonaden nur in Maßen genossen werden sollten, können Sie ohne Bedenken kohlensäurehaltiges Wasser trinken und von dessen Vorteilen profitieren.
Kohlensäurehaltiges Wasser unterstützt die Flüssigkeitszufuhr Ausreichend zu trinken ist essenziell für die Gesundheit. Da viele industriell hergestellte Getränke ungesunde Zusatzstoffe wie Zucker enthalten, ist Wasser die ideale Wahl. Allerdings bevorzugen manche Menschen, besonders Kinder, kein stilles Wasser. Hier bietet sprudelndes Wasser eine gute Alternative: Das prickelnde Gefühl regt oft dazu an, mehr zu trinken. Ein Tipp: Für einen Hauch von Geschmack können Sie Obst, Gurkenscheiben oder Minze hinzufügen, ohne auf das sprudelnde Erlebnis verzichten zu müssen.
Trotz der Vorteile von kohlensäurehaltigem Wasser empfiehlt es sich, regelmäßig Leitungswasser zu trinken, sofern keine Bleirohre oder frisch verlegte Kupferleitungen im Haus vorhanden sind. Leitungswasser ist nicht nur erfrischend, sondern auch umweltfreundlicher. Im Vergleich zu Mineralwasser verursacht es eine bis zu 600-mal geringere Klimabelastung. Sie können es ebenfalls mit Früchten oder Kräutern verfeinern, um Abwechslung zu schaffen.
Sprudelndes Wasser kann Verdauungsprobleme lindern
Es gibt Hinweise aus kleineren wissenschaftlichen Untersuchungen, dass kohlensäurehaltiges Wasser bei Verdauungsbeschwerden hilfreich sein kann. So zeigte sich, dass Sprudelwasser Menschen mit Reizmagen Erleichterung brachte, indem es das Völlegefühl minderte. Darüber hinaus konnte durch das Trinken von Wasser mit Kohlensäure die Verdauung angeregt werden. Auch Patienten, die nach einem Schlaganfall unter Verdauungsstörungen litten, berichteten in einer Studie von einer deutlichen Besserung nach zwei Wochen Konsum von sprudelndem Wasser. In einer weiteren kleinen Studie stellte sich heraus, dass kohlensäurehaltiges Wasser sogar bei Schluckbeschwerden unterstützend wirken konnte. Bei anhaltenden Problemen mit Verdauung oder Schlucken sollte jedoch immer ein Arzt konsultiert werden.
Sprudelwasser fördert ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl
Studien haben gezeigt, dass das Trinken von kohlensäurehaltigem Wasser das Sättigungsgefühl schneller und länger anhalten lässt. Es wird vermutet, dass kohlensäurehaltiges Wasser die Verweildauer der Nahrung im Magen verlängern könnte, verglichen mit stillem Wasser. Einige Menschen haben Schwierigkeiten, Durst von Hunger zu unterscheiden, was dazu führen kann, dass sie mehr essen, obwohl der Körper eigentlich Flüssigkeit benötigt. In diesem Zusammenhang könnte Kohlensäure im Wasser dazu beitragen, ein gesundes Gewicht zu halten.
Die Annahme, dass Kohlensäure den Spiegel des Hungerhormons Ghrelin erhöht, stammt aus einer einzigen, umstrittenen Studie. Zwar kann ein Anstieg des Ghrelin-Spiegels zu verstärktem Hungergefühl führen, jedoch wurde dieser Effekt wissenschaftlich bisher nicht eindeutig bestätigt.
Kann Kohlensäure im Wasser negative Auswirkungen haben?
Grundsätzlich ist kohlensäurehaltiges Wasser genauso gesund wie stilles Wasser. Manche Menschen reagieren jedoch empfindlicher auf die Kohlensäure. Bei Personen mit Magenproblemen können vorübergehende Beschwerden wie Magenschmerzen, Aufstoßen, Blähungen oder ein unangenehmes Völlegefühl auftreten.
Wer sollte auf kohlensäurehaltiges Wasser verzichten?
Insbesondere Personen, die unter Sodbrennen oder gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD) leiden, sollten besser auf kohlensäurehaltige Getränke verzichten, da diese die Symptome verschlimmern können.
Ein häufiges Missverständnis ist, dass Kohlensäure den Zahnschmelz angreift. Unter Laborbedingungen könnte dies zwar geschehen, wenn der Zahnschmelz über einen langen Zeitraum der Kohlensäure ausgesetzt wäre. Beim kurzen Kontakt beim Trinken besteht jedoch kaum eine Gefahr. Dagegen können die in vielen Getränken enthaltenen Zusatzstoffe wie Zitronensäure, Zucker oder Phosphate sehr wohl den Zahnschmelz schädigen.
Auch die Behauptung, Kohlensäure sei schlecht für die Knochen, wurde bisher nicht wissenschaftlich belegt. Im Gegenteil: Kohlensäurehaltiges Mineralwasser mit hohem Magnesium- und Kalziumgehalt kann sich aufgrund dieser Mineralien positiv auf die Knochendichte auswirken. Wer allerdings regelmäßig große Mengen Cola oder andere dunkle Softdrinks mit Phosphorsäure konsumiert, könnte seine Knochengesundheit beeinträchtigen – unabhängig von der Kohlensäure.