Warum entsteht Pergamenthaut?

Wenn die Haut zunehmend dünn und empfindlich wird, spricht man von sogenannter Pergamenthaut. Dieser Hautzustand tritt häufig bei älteren Menschen auf, da er meist altersbedingt ist. Doch auch bestimmte Krankheiten oder Medikamente können dazu führen, dass die Haut übermäßig dünn wird. Aber was sind die weiteren Auslöser von Pergamenthaut? Gibt es Möglichkeiten, sie zu behandeln oder ihre Auswirkungen zu reduzieren? Jetzt mehr erfahren!

Was ist Pergamenthaut?

Pergamenthaut bezeichnet einen Hautzustand, bei dem die Haut extrem dünn, trocken und sehr empfindlich ist. Der Name leitet sich von der Ähnlichkeit zu Pergament ab: Die Haut wirkt durchsichtig, ist stark ausgedünnt und trocken. Ihre Elastizität ist stark vermindert, was sie besonders anfällig für Verletzungen macht, selbst bei geringem Druck oder leichten Berührungen. Pergamenthaut selbst ist keine Krankheit, kann jedoch ein Symptom bestimmter gesundheitlicher Bedingungen sein.

Wie erkennt man Pergamenthaut?

Pergamenthaut erkennt man unter anderem daran, dass die Haut immer dünner wird, eine gräulich-bläuliche Färbung annimmt und die Venen deutlicher sichtbar werden. Ein einfacher Test, um Pergamenthaut zu erkennen, ist der sogenannte „Kneiftest“: Wenn man die Haut leicht zusammendrückt, bleibt bei dünner Haut für kurze Zeit eine sichtbare Falte bestehen.

Ursachen von Pergamenthaut

Pergamenthaut kann durch zwei Hauptfaktoren entstehen: einerseits durch den natürlichen Alterungsprozess und andererseits durch bestimmte Erkrankungen oder die langfristige Einnahme bestimmter Medikamente.

Altersbedingte Pergamenthaut

In den meisten Fällen entwickelt sich Pergamenthaut im Laufe des Alterungsprozesses. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Regeneration der Hautzellen, was dazu führt, dass Wunden langsamer heilen. Gleichzeitig nimmt die Produktion von Kollagen, Hyaluronsäure und Elastin ab – Substanzen, die für die Festigkeit und Elastizität der Haut verantwortlich sind. Dies führt zu Faltenbildung und schlaffer Haut.

Darüber hinaus reduziert sich das Fettgewebe unter der Haut, was sie dünner und anfälliger für Risse macht. Im Laufe der Zeit kann die Haut fast durchsichtig wirken. Auch die Talgdrüsen produzieren weniger Fett, was die Haut trockener und rauer werden lässt.

Dieser Alterungsprozess schreitet stetig voran und kann, abhängig von der Lebensweise, bereits ab dem 50. Lebensjahr zu Pergamenthaut führen.

Pergamenthaut durch Medikamente

Auch jüngere Menschen können Pergamenthaut entwickeln, insbesondere durch den langfristigen Gebrauch bestimmter Medikamente. Am bekanntesten ist dies bei der Verwendung von Cortison, das häufig bei Erkrankungen wie Neurodermitis oder Rheuma verschrieben wird und die Haut dünner werden lässt.

Neben Cortison können auch andere Medikamente wie Insulin, bestimmte Chemotherapie-Medikamente oder Blutverdünner die Haut ausdünnen und Pergamenthaut verursachen.

Pergamenthaut durch Erkrankungen

Auch bestimmte gesundheitliche Bedingungen können zu Pergamenthaut führen. Besonders betroffen sind Krankheiten, die die Nährstoffversorgung der Haut beeinträchtigen.

Diabetes ist eine häufige Ursache für Pergamenthaut, ebenso wie Lebererkrankungen. Bei einer Leberzirrhose oder einem Leberschaden können sogenannte Leberhautzeichen auftreten, zu denen auch Pergamenthaut gehört.

Weitere Erkrankungen, die Pergamenthaut begünstigen können, sind:

  • Rheumatoide Arthritis
  • Borreliose
  • Mangelernährung (z.B. durch Magersucht)
  • Durchblutungsstörungen in den Extremitäten
  • Nervenschädigungen

Ist Pergamenthaut rückgängig zu machen?

Wenn Pergamenthaut altersbedingt ist, ist sie in der Regel nicht reversibel. Das Gleiche gilt für Hautveränderungen, die durch langjährige Medikamenteneinnahme oder chronische Erkrankungen verursacht wurden. Besonders bei Cortison-induzierter Pergamenthaut ist eine Umkehrung des Zustands selten möglich.

In Fällen, in denen Pergamenthaut durch kurzzeitige Behandlungen oder akute Erkrankungen verursacht wird, kann sich die Haut jedoch oft wieder regenerieren, sobald die Auslöser beseitigt sind – beispielsweise durch das Absetzen der Medikamente oder die erfolgreiche Behandlung der Grunderkrankung.

Kann man Pergamenthaut heilen?

Die Behandlung von Pergamenthaut hängt von der Ursache ab. Eine pauschale Heilungsmethode gibt es nicht, und in vielen Fällen ist der Zustand nicht vollständig rückgängig zu machen. Allerdings kann eine sorgfältige Hautpflege dabei helfen, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Hautverdünnung zu verlangsamen. Die richtige Pflege und ein gesunder Lebensstil sind entscheidend, um die Haut zu stärken und Verletzungen zu vermeiden.

Homöopathische Ansätze bei Pergamenthaut

In der Alternativmedizin wird auch Pergamenthaut mit homöopathischen Mitteln behandelt. Silicea, als Globuli oder in Form von Schüßler Salzen, wird oft bei Hautproblemen wie Neurodermitis, schwachem Bindegewebe und feinen Falten eingesetzt und kann auch bei Pergamenthaut unterstützend wirken.

Pflege bei Pergamenthaut

Eine schonende Pflege ist entscheidend für den Umgang mit Pergamenthaut. Personen mit dünner Haut sollten darauf achten, Gesicht und Körper mit lauwarmem statt heißem Wasser zu reinigen, da heißes Wasser die Haut zusätzlich austrocknen kann. Duschen sollten kurz gehalten und Vollbäder vermieden werden. Bei Bedarf sollten feuchtigkeitsspendende Badeöle verwendet werden.

Nach dem Waschen sollte die Haut sanft abgetupft und nicht gerieben werden, um Verletzungen zu vermeiden. Anschließend sollte eine geeignete Creme, idealerweise eine Wasser-in-Öl-Lotion, aufgetragen werden, um die Haut zu schützen und den Feuchtigkeitsverlust zu reduzieren. Dexpanthenol hat sich dabei als besonders wirksam erwiesen, da es den Juckreiz lindert und die Wundheilung fördert. Produkte wie Bepanthen können hier unterstützend eingesetzt werden.

Wichtige Hinweise für die Pflege von Pergamenthaut

Bei der Wundversorgung sollte auf selbstklebende Pflaster verzichtet werden, da sie die Haut zusätzlich reizen und beim Abziehen Verletzungen verursachen können. Besser geeignet sind Wundauflagen mit einer Silikonbeschichtung.

Ein hoher Lichtschutzfaktor ist ebenfalls wichtig, da die Haut besonders empfindlich auf UV-Strahlung reagiert. Vorbeugende Maßnahmen, wie der Schutz vor übermäßiger Sonneneinstrahlung, können helfen, die Entstehung von Pergamenthaut zu verhindern.

Schreibe einen Kommentar