Alljährlich begehen viele denselben Irrtum: Die Sonnenintensität wird unterschätzt. Kaum scheinen die ersten Sonnenstrahlen des Jahres, wird sich ohne jeglichen Sonnenschutz gesonnt – schließlich kann die Sonne in Deutschland nicht so stark sein. Diese Fehleinschätzung führt oft schon nach wenigen Stunden zu einem unangenehmen und schmerzhaften Sonnenbrand. Es ist wichtig, während des Aufenthalts in der Sonne stets Schutzmaßnahmen wie Kleidung und Sonnencreme zu nutzen, um Hautschäden zu vermeiden. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Maßnahmen bei Sonnenbrand hilfreich sind und von welchen Hausmitteln Sie besser die Finger lassen sollten.
Was ist ein Sonnenbrand durch Sonnenstrahlen?
Fast jeder hat ihn schon einmal erlebt: den schmerzhaften Sonnenbrand. Dabei handelt es sich um eine akute Entzündung der Haut, verursacht durch übermäßige Einwirkung von natürlicher oder künstlicher UV-Strahlung. Im Grunde genommen verbrennt die Haut, was zu Verbrennungen ersten bis dritten Grades führen kann. Die Symptome reichen von einfachen Rötungen bis hin zu Blasenbildung. Ein leichter Sonnenbrand heilt in der Regel innerhalb weniger Tage ab und hinterlässt keine bleibenden Schäden.
Bei einem Sonnenbrand ist hauptsächlich die oberste Hautschicht betroffen, wobei auch tiefere Schichten in Mitleidenschaft gezogen werden können, je nach Schwere der Verbrennung.
Besonders Menschen mit heller Haut haben ein hohes Risiko, einen Sonnenbrand zu erleiden. Helle Hauttypen haben weniger Melanin, das als natürlicher Schutz gegen UV-Strahlung wirkt. Dadurch ist die Zeit, in der die Haut UV-Schäden ausgleichen kann, stark begrenzt. Ohne ausreichenden Sonnenschutz führt dies schnell zu einer schmerzhaften Entzündung.
Was geschieht bei einem Sonnenbrand durch UV-Strahlung?
Sonnenlicht besteht aus verschiedenen Arten von UV-Strahlen: UV-A, UV-B und UV-C. Während UV-C-Strahlen durch die Ozonschicht gefiltert werden und die Erde nicht erreichen, gelangen UV-A- und UV-B-Strahlen bis zur Haut.
Die energiereichen UV-B-Strahlen sind hauptverantwortlich für Sonnenbrand. Sie dringen in die oberste Hautschicht ein und verursachen dort entzündliche Reaktionen. Diese Strahlen sind die Hauptursache für sichtbare und spürbare Hautschäden. Langfristig kann ein Sonnenbrandes das Risiko für die Entwicklung von Hautkrebs erhöhen.
UV-A-Strahlen hingegen sind weniger energiereich, aber hinterhältiger, da sie tiefer in die Haut bis zur Lederhaut eindringen können.
Wird die Haut über ihre natürliche Schutzzeit hinaus ungeschützt der UV-Strahlung ausgesetzt, reagiert sie mit einer Immunantwort. Diese Reaktion setzt verschiedene Entzündungsmediatoren wie Histamine und Prostaglandine frei. Diese Botenstoffe weiten die Entzündungsreaktion von der Epidermis auf die darunter liegende Dermis aus. Die ersten Symptome treten nach etwa 6-12 Stunden auf und der Sonnenbrand erreicht nach rund 24 Stunden seinen Höhepunkt.
Symptome eines Sonnenbrands 1. Grades umfassen:
- Leichte Rötung und Juckreiz
- Spannungsgefühle
- Schwellungen
Bei einem Sonnenbrand 2. Grades treten diese Symptome auf:
- Intensive Hautrötung
- Schmerzen und Juckreiz
- Schwellungen
- Leichte bis mittlere Blasenbildung
Ein Sonnenbrand 3. Grades zeigt sich durch:
- Starke Hautrötungen und Schmerzen
- Massive Schwellungen
- Ablösung der obersten Hautschicht
- Ausgeprägte Blasenbildung
Bei einem Sonnenbrand zweiten und dritten Grades sowie bei zusätzlichen Beschwerden wie Unwohlsein und Kopfschmerzen sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.
Sonnenbrand oder Sonnenvergiftung?
Viele junge Erwachsene streben nach einem sonnengebräunten Teint und verbringen dafür Stunden in der prallen Sonne oder im Solarium. Dabei verzichten sie oft auf hohen Sonnenschutz und verwenden stattdessen Sonnenöle. Die Einstellung “aus rot wird braun” ist weit verbreitet, jedoch wird dabei die Gefahr einer Sonnenvergiftung stark unterschätzt. Die Verwendung von Sonnenschutzmitteln ist daher unerlässlich, um die Haut vor schädlicher UV-Strahlung und Sonnenbrand zu schützen.
Eine Sonnenvergiftung ist das Ergebnis einer übermäßigen UV-Strahlungsexposition und wird medizinisch als polymorpher Lichtausbruch bezeichnet. Sie ist im Wesentlichen ein besonders schwerwiegender Sonnenbrand, der neben einer stark entzündeten Haut noch weitere Symptome verursacht:
- Dehydrierung
- Verlust von Elektrolyten
- Hautausschläge (Nesselsucht, Beulen, Blasen)
- Fieber und Schüttelfrost
- Schwindel und Kopfschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
Menschen mit heller Haut sind besonders gefährdet, eine Sonnenvergiftung zu erleiden. Die Verwendung von photosensibilisierenden Kosmetikprodukten oder Medikamenten kann das Risiko zusätzlich erhöhen. Ein hoher UV-Index und die Reflexion von Sonnenlicht durch Schnee oder Wasser steigern ebenfalls die Gefahr.
Bei Symptomen einer Sonnenvergiftung sollte umgehend ärztliche Hilfe gesucht werden.
Wie gefährlich ist ein Sonnenbrand für die Haut?
Sonnenbrände werden oft in jungen Jahren unterschätzt, da die Rötung schnell abklingt und die Schmerzen bald nachlassen. Erst später im Leben, wenn Themen wie Hautalterung und Anti-Aging an Bedeutung gewinnen, wird die Schädlichkeit von Sonnenbränden deutlicher.
Ein Sonnenbrand ist sowohl kurzfristig als auch langfristig gefährlich. Die UV-Strahlung verursacht durch freie Radikale oxidativen Stress, der die Hautzellen in allen Hautschichten schädigt. UV-A-Strahlung dringt tief in die Haut ein und kann bereits vor sichtbarem Sonnenbrand Schäden an den Hautzellen verursachen. Jedes Sonnenbad zerstört irreversible Zellstrukturen, einschließlich der Proteinfasern Kollagen und Elastin, die der Haut ihre Festigkeit und Elastizität verleihen. Wiederholte Sonnenbrände beschleunigen den Abbau dieser Stützstrukturen, was zu vorzeitiger Faltenbildung, Pigmentflecken, ausgetrockneter Haut und vergrößerten Poren führt.
Zudem erhöht jeder Sonnenbrand das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Besonders häufige Sonnenbrände in der Jugend können zu bösartigen Zellveränderungen führen, die sich zu Melanomen entwickeln können. Die Haut speichert die durch UV-Strahlung verursachten Schäden und summiert sie im Laufe der Jahre. Statistiken belegen, dass zunehmend jüngere Menschen an Hautkrebs erkranken. Bei Frauen zwischen 20 und 29 Jahren ist schwarzer Hautkrebs die häufigste Krebsart. Regelmäßige Solariumbesuche steigern dieses Risiko erheblich.
Hausmittel gegen Sonnenbrand: Vermeiden Sie diese Tipps
Ein kurzer Mittagsschlaf in der Sonne, und schon hat man sich einen Sonnenbrand eingefangen. Besonders gefährlich sind dabei die UV-B-Strahlen, die tief in die Haut eindringen und bereits vor dem sichtbaren Sonnenbrand Schäden verursachen können. Viele greifen dann zu altbewährten Hausmitteln, um die Beschwerden zu lindern. Doch einige dieser Hausmittel sollten unbedingt vermieden werden.
- Quark: Quarkwickel sind ein weitverbreiteter Tipp gegen Sonnenbrand. Sie sollen die Haut kühlen und Entzündungen lindern, während die enthaltenen Milchsäurebakterien die Haut schützen. Allerdings ist Quark bei starkem Sonnenbrand mit Blasenbildung absolut ungeeignet. Die Bakterien im Quark können in die offenen Wunden eindringen und schwere Infektionen verursachen.
- Essig: Essigwickel werden oft empfohlen, um Rötungen zu reduzieren und die Haut zu beruhigen. Dazu wird ein Tuch in Essigwasser getränkt und auf die betroffenen Stellen gelegt. Ärzte raten jedoch von dieser Methode ab. Der pH-Wert von Essig liegt über dem der Haut und kann die ohnehin schon geschädigte Hautbarriere weiter irritieren. Dies kann den Juckreiz und die Schmerzen verschlimmern und das Ablösen der Haut fördern.
- Rasierschaum: Ein anderes angebliches Wundermittel ist Rasierschaum, insbesondere mentholhaltiger. Nach einem Sonnenbad soll er auf die verbrannten Stellen gesprüht werden, um die Haut zu kühlen. Allerdings enthält Rasierschaum neben Menthol auch viele reizende Inhaltsstoffe wie Duftstoffe und Seifen, die die Haut austrocknen und die Symptome eines Sonnenbrands verschlimmern können. Besonders bei sich ablösender Haut oder Blasenbildung ist Rasierschaum keine gute Idee.
- Kokosöl: Kokosöl wird oft als Erste-Hilfe-Mittel bei Sonnenbrand empfohlen. Es soll entzündungshemmend wirken und der Haut Feuchtigkeit spenden. Doch bei frischem Sonnenbrand sollte man lieber darauf verzichten. Das Öl bildet einen Film auf der Haut, der die Abgabe von Entzündungswärme behindert. Dies kann dazu führen, dass sich die Wärme staut und Symptome wie Juckreiz, Spannungsgefühle und Rötungen verstärkt werden.
Erste Hilfe bei Sonnenbrand: Was Sie tun sollten
Wenn Sie sich einen Sonnenbrand zugezogen haben, ist schnelle Hilfe wichtig. Durch kühlende und beruhigende Maßnahmen können Sie die entzündete Haut beruhigen und verhindern, dass sich die Beschwerden verschlimmern. Beachten Sie dabei folgende Tipps:
Viel trinken Ein Sonnenbad kann nicht nur zu einem Sonnenbrand führen, sondern auch zu einem Flüssigkeitsmangel. Während des Sonnenbadens schwitzt der Körper stark und verliert viel Wasser. Die Verbrennung und die damit verbundene Austrocknung erfordern zusätzliche Flüssigkeitszufuhr. Daher ist es bei einem Sonnenbrand wichtig, viel zu trinken, am besten lauwarmes, stilles Wasser. Sonnenlicht trägt auch zur Produktion von Vitamin D bei, welches für die Knochengesundheit wichtig ist. Dies hilft, eine Dehydrierung zu verhindern und Spannungsgefühle zu lindern.
After-Sun-Produkte Wer Sonnencreme besitzt, hat oft auch After-Sun-Produkte zur Hand. Diese Lotionen sind speziell für die Anwendung nach dem Sonnenbaden entwickelt und enthalten hautberuhigende und entzündungshemmende Inhaltsstoffe. Bei Sonnenbrand sind Produkte mit Panthenol und Aloe Vera besonders geeignet. Panthenol fördert die Hautregeneration und reduziert Entzündungen, während Aloe Vera Feuchtigkeit spendet, kühlt und den Juckreiz lindert. Achten Sie darauf, dass die Produkte auf Wasserbasis sind und keinen fettigen Film hinterlassen.
Wasserwickel Eine sanfte Methode zur Kühlung sonnenverbrannter Haut sind Wasserwickel. Tränken Sie Baumwolltücher in lauwarmem Wasser und legen Sie sie auf die betroffenen Hautstellen. Das Wasser verdunstet durch die Körperwärme und erzeugt so einen kühlenden Effekt. Im Gegensatz zu Quarkwickeln sind Wasserwickel unkomplizierter und hygienischer.
Kalte Kompressen Ein Sonnenbrand ist im Grunde eine Verbrennung, und bei Verbrennungen ist Kühlen die erste Maßnahme. Verwenden Sie herkömmliche Kühlpacks oder Kühlkissen, aber legen Sie diese niemals direkt auf die Haut, um Erfrierungen zu vermeiden. Wickeln Sie die Kühlpacks in ein Handtuch und legen Sie sie auf die betroffenen Stellen. Entfernen Sie die Kompressen, sobald die Kälte unangenehm wird. Die Kälte verlangsamt die Entzündungsprozesse, verhindert Blasenbildung und lindert Schmerzen sowie Juckreiz.
Schmerzmittel Ein starker Sonnenbrand kann schmerzhaft sein und insbesondere das Schlafen erschweren. Ausreichender Schlaf ist jedoch wichtig für die Hautregeneration. Wenn der Schmerz sehr stark ist, können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen. Entzündungshemmende Medikamente mit Acetylsalicylsäure oder Hydrocortison können ebenfalls Schmerzen lindern und die Heilung unterstützen.
Wie Sie zukünftig mit Sonnenschutz einem Sonnenbrand vorbeugen können
Ein Sommerurlaub ist etwas Besonderes, das man ohne schmerzhafte Sonnenbrände genießen sollte. Sonnenbrände können nicht nur kurzfristige Hautschäden verursachen, sondern auch langfristige gesundheitliche Risiken wie die Entwicklung von Hautkrebs erhöhen. Damit die Freude am Urlaub ungetrübt bleibt, sollten Sie folgende Tipps beachten:
Regelmäßiges Nachcremen Sonnencreme bietet einen guten Schutz vor Sonnenbrand, allerdings nur, wenn sie richtig angewendet wird. Es reicht nicht aus, sich einmal am Morgen einzucremen. Die Schutzwirkung wird durch Schwitzen, Wasser und Kleidung vermindert. Daher ist es wichtig, die Haut etwa alle zwei Stunden oder nach jedem Wasserkontakt erneut einzucremen, und zwar mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30, besser noch 50. Hierbei gilt: Großzügigkeit ist entscheidend. Insbesondere bei mineralischen Sonnencremes sollte die Haut vollständig von einem sichtbaren Film bedeckt sein, um den vollen Schutz zu gewährleisten.
UV-Schutz-Kleidung Für Menschen mit sehr heller Haut, vielen Muttermalen oder Sommersprossen ist UV-Schutzkleidung eine empfehlenswerte Option. Obwohl sie modisch nicht immer die erste Wahl ist, bietet sie zuverlässigen Schutz vor UV-Strahlung. So erspart man sich das ständige Eincremen großer Hautflächen und schützt die Haut effektiv vor Sonnenbrand und dauerhaften Hautschäden.
UV-Index beachten Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass bei bewölktem Himmel kein Sonnenschutz nötig ist. Entscheidend ist der UV-Index, denn auch bei Wolken dringt schädliche UV-Strahlung durch. Der UV-Index gibt die Stärke der UV-Strahlung auf einer Skala von 0 bis 11 an. Je höher der Wert, desto größer das Risiko für Sonnenbrand. Daher sollte man beim Wettercheck auch immer den UV-Index berücksichtigen und entsprechend Sonnencreme, eine Kappe oder ein leichtes Tuch zum Schutz einpacken.
Schatten bevorzugen Auch im Schatten kann man eine schöne Bräune bekommen. Wer nicht auf die Urlaubsbräune verzichten möchte, sollte sich bewusst im Schatten aufhalten. Beim Sonnenbaden ist es ratsam, stets einen Sonnenschutz mit LSF 50 zu verwenden und auf Sonnenöl zu verzichten. Zwischen 11 und 16 Uhr sollte man sich vorzugsweise im Schatten aufhalten, da die UV-Strahlung in dieser Zeit besonders intensiv und schädlich ist. Auch im Schatten darf die Sonnencreme nicht vergessen werden, da UV-Licht auch dort die Haut erreicht und langsam eine gesunde, langanhaltende Bräune entsteht.
Schlussfolgerung
Ein Sonnenbrand ist nicht nur unangenehm und schmerzhaft, sondern birgt auch ernsthafte Gesundheitsrisiken. Die kurzfristigen Hautschäden eines Sonnenbrandes können langfristige gesundheitliche Risiken, wie die Entwicklung von Hautkrebs, zur Folge haben. Mit jedem Sonnenbrand erhöht sich das Risiko für Hautkrebs und die Hautalterung wird beschleunigt. Um dies zu vermeiden, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Sonne unerlässlich. Dazu gehört die regelmäßige Anwendung von Sonnencreme und das Meiden intensiver Sonnenstrahlung, insbesondere während der Mittagsstunden.
Sollte es dennoch zu einem Sonnenbrand kommen, ist Vorsicht geboten. Hausmittel wie Quark oder Essig sind ungeeignet und können die Haut zusätzlich reizen. Stattdessen sollte man auf kühlende Kompressen und Wickel zurückgreifen. Produkte speziell für die Nachsorge von Sonnenbrand, wie After Sun Lotions, fördern die Heilung und beruhigen die gereizte Haut. Mit diesen Maßnahmen lässt sich die Entzündung lindern und der Urlaub kann fortgesetzt werden – vorzugsweise im Schatten.