Was sind Stielwarzen und was kann man dagegen tun?

Stielwarzen sind kleine Hautauswüchse, die bei den meisten Menschen im Laufe der Zeit auftreten. Aber was verursacht diese Stielwarzen? Besteht das Risiko, dass sie sich zu Hautkrebs entwickeln? Aus diesen Gründen sollten Stielwarzen von einem Dermatologen entfernt werden.

Was sind Stielwarzen?

Trotz ihres Namens sind Stielwarzen keine echten Warzen. Im Gegensatz zu typischen Warzen, die durch Viren verursacht und ansteckend sind, handelt es sich bei Stielwarzen um harmlose, nicht ansteckende weiche Fibrome. Diese entstehen durch gutartige Zellwucherungen des Bindegewebes (Fibroblasten).

Stielwarzen treten bevorzugt in Hautfalten auf, insbesondere in den Achselhöhlen, Leisten und am Hals. Sie können auch an den Augenlidern, unter der weiblichen Brust oder am Gesäß vorkommen. Diese Hautanhängsel sind oft nur wenige Millimeter groß, hautfarben oder leicht dunkler, weich und durch einen schmalen, stielartigen Ansatz mit der Haut verbunden. Sie verursachen keine Schmerzen oder Beschwerden.

Diese gutartigen Hautveränderungen treten bei Männern und Frauen gleichermaßen auf, und fast jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens Stielwarzen. Sie können bereits in der Pubertät auftreten, entstehen aber häufiger erst nach dem 30. Lebensjahr. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Stielwarzen bilden.

Können Stielwarzen zu Hautkrebs führen?

Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass sich diese gutartigen Wucherungen in Hautkrebs verwandeln können. Stielwarzen wachsen bis zu einer bestimmten Größe und hören dann auf zu wachsen. Im Gegensatz dazu neigen bösartige Tumore dazu, unkontrolliert zu wuchern.

Können Stielwarzen Beschwerden verursachen?

Stielwarzen sind weder ansteckend noch gefährlich und stellen in der Regel nur ein kosmetisches Problem dar. Sie verursachen meist keine Beschwerden. Befinden sie sich jedoch an ungünstigen Stellen wie am Hals, können sie durch mechanische Reibung, etwa durch Halsketten, irritiert werden. Das führt dazu, dass sich Schmuck oft verhakt und die Stielwarzen wund gerieben und entzündet werden können. Auch reibende Kleidung kann ähnliche Irritationen hervorrufen.

Manchmal kommt es vor, dass Stielwarzen beim Rasieren versehentlich verletzt oder abgeschnitten werden. In solchen Fällen neigen sie oft zu starker Blutung.

Ursachen für Stielwarzen

Stielwarzen entstehen durch ein übermäßiges Wachstum von Bindegewebszellen (Fibrozyten). Der genaue Grund für diese Zellwucherung ist jedoch nicht eindeutig geklärt.

Es wird vermutet, dass eine genetische Veranlagung eine Rolle spielt. Diese Veranlagung könnte bestimmen, ob und wie stark Stielwarzen auftreten. Bei manchen Menschen treten die Wucherungen nach einer Entfernung erneut auf, während sie bei anderen dauerhaft verschwinden. Dies deutet darauf hin, dass erbliche Faktoren eine Rolle spielen könnten. Interessanterweise treten Stielwarzen bei hellhäutigen Europäern häufiger auf als bei Menschen afrikanischer Herkunft.

Es wurde auch festgestellt, dass stark übergewichtige Personen besonders häufig Stielwarzen entwickeln. Es wird vermutet, dass Übergewicht ein begünstigender Faktor für ihre Entstehung ist.

Entfernung von Stielwarzen: Methoden und Kosten

Da Stielwarzen medizinisch unbedenklich sind, müssen die Kosten für eine Entfernung in der Regel selbst getragen werden. Ausnahmen gibt es, wenn sich eine Stielwarze an einem Auge befindet und den Lidschlag beeinträchtigt. In solchen Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten, da der Eingriff medizinisch notwendig ist.

Kleine und weiche Fibrome werden vom Dermatologen oft durch einen einfachen Scherenschnitt entfernt. Dieser Eingriff erfolgt in den meisten Fällen ohne Betäubung, da die Betäubungsspritze oft als unangenehmer empfunden wird als der schnelle Schnitt selbst. Die Kosten für diese Methode belaufen sich in der Regel auf unter 50 Euro.

Alternativ gibt es auch teurere Verfahren, die besonders bei größeren Stielwarzen zum Einsatz kommen. Es ist ratsam, die Kosten vorab mit dem Dermatologen zu klären, um unerwartete Ausgaben zu vermeiden.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Stielwarzen mit einem Laser zu entfernen. Eine andere Option ist die Elektrokoagulation, bei der die Stielwarze durch gezielte elektrische Impulse verbrannt wird.

Stielwarzen können auch durch Vereisung behandelt werden. Bei der Kryotherapie wird flüssiger Stickstoff verwendet, um das Fibrom einzufrieren, wodurch es abstirbt. Je nach Größe fällt die Stielwarze entweder sofort ab oder löst sich innerhalb weniger Tage. Bei größeren Wucherungen kann es notwendig sein, die Behandlung zu wiederholen.

Selbstentfernung von Stielwarzen – ein Risiko?

Im Internet kursieren zahlreiche Videos, in denen Menschen ihre Stielwarzen mit einer herkömmlichen Schere abschneiden oder mit einem Faden abbinden. Obwohl diese Methoden weit verbreitet sind, raten Experten dringend davon ab, Stielwarzen selbst zu entfernen. Das Risiko einer Infektion ist hoch, insbesondere wenn die Entfernung nicht unter sterilen Bedingungen erfolgt, was zu einer starken und langanhaltenden Blutung führen kann. Das Abbinden mit einem Faden kann sehr schmerzhaft sein und führt oft zu Entzündungen und Infektionen.

Ein weiteres Risiko der Selbstentfernung ist, dass die Stielwarze nicht vollständig entfernt wird. Dies kann dazu führen, dass das Gewebe erneut wächst und das Fibrom größer wird als zuvor.

Aus diesen Gründen sollten Stielwarzen entweder unbehandelt bleiben oder von einem Hautarzt professionell entfernt werden.

Hausmittel gegen Stielwarzen: Wirksamkeit und Risiken

Viele Menschen greifen auf Hausmittel zurück, um verschiedene Hautprobleme zu behandeln, da sie oft kostengünstiger sind. Es stellt sich daher die Frage, ob auch Stielwarzen mithilfe von Hausmitteln entfernt werden können. Im Internet finden sich zahlreiche Vorschläge und Methoden, doch Experten warnen davor, Stielwarzen auf diese Weise zu behandeln.

Teebaumöl zur Behandlung von Stielwarzen

Teebaumöl ist ein bekanntes Hausmittel, das häufig zur Behandlung von gewöhnlichen Warzen eingesetzt wird, insbesondere bei Dornwarzen. Dieses ätherische Öl hat antiseptische Eigenschaften, weshalb es gerne verwendet wird. Allerdings ist Teebaumöl bei der Behandlung von Stielwarzen, die keine echten Warzen sind, nicht effektiv. Zwar wirkt es desinfizierend, doch es kann die Stielwarze nicht entfernen. Zudem kann Teebaumöl die Haut reizen oder austrocknen, was zu weiteren Beschwerden führen kann.

Apfelessig zur Entfernung von Stielwarzen

Apfelessig wird ebenfalls oft als Mittel gegen Warzen empfohlen. Die Säure des Essigs soll dazu beitragen, dass die Warze austrocknet und schließlich abstirbt. Bei Stielwarzen ist Apfelessig jedoch genauso wenig wirksam wie Teebaumöl. Die Wucherung lässt sich durch Apfelessig nicht beseitigen, da es sich bei Stielwarzen um eine andere Art von Hautveränderung handelt.

Produkte aus der Apotheke zur Selbstbehandlung von Stielwarzen

Es gibt Apothekenprodukte, die speziell zur Entfernung von Stielwarzen entwickelt wurden und eine sichere Anwendung zu Hause ermöglichen. Diese Produkte, wie etwa ‘Wortie spezial gegen Stielwarzen’ oder ‘Endwarts extra gegen Stielwarzen’, arbeiten meist durch Vereisung der betroffenen Stelle. Diese Methode kann bei richtiger Anwendung wirksam sein. Doch Vorsicht ist geboten: Befinden sich die Stielwarzen an empfindlichen Stellen wie den Augen oder im Intimbereich, sollte immer ein Hautarzt konsultiert werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Homöopathie gegen Stielwarzen

Homöopathie erfreut sich als alternative Behandlungsmethode zunehmender Beliebtheit. Auch bei der Behandlung von Stielwarzen werden in der Homöopathie verschiedene Mittel eingesetzt. Besonders häufig wird Thuja Occidentalis empfohlen. Diese homöopathische Tinktur wird ein- bis zweimal täglich direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen und anschließend mit einem Pflaster oder Verband abgedeckt. Durch die Kombination von Thuja und der erzeugten Wärme soll die Stielwarze allmählich schrumpfen. Bei kleineren Stielwarzen kann sich nach etwa drei Monaten eine Besserung zeigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hausmittel und homöopathische Ansätze bei der Behandlung von Stielwarzen nur bedingt erfolgreich sein können. Die beste Vorgehensweise ist, Stielwarzen entweder in Ruhe zu lassen oder sich von einem Dermatologen beraten und gegebenenfalls behandeln zu lassen.

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