Stielwarzen treten durchschnittlich bei jedem zweiten Menschen als unschöne Wucherung der Haut auf. Groß ist deshalb das Verlangen, diese Fibrome zu entfernen – in Eigenregie. Dabei machen viele allerdings Fehler, die schwerwiegende Folgen haben können.
In diesem Beitrag erklären wir, wie man eine Stielwarze erkennt, wie man sie richtig entfernt und wann man damit besser zu einem Arzt gehen sollte.
Informationen zur Krankheit
- Bezeichnung: Stielwarze (Fibrom)
- Typ: Sonstige gutartige Neubildungen
- ICD-Codes: D21
Inhaltsverzeichnis
Was sind Stielwarzen?
Stielwarzen, auch weiche Fibrome genannt, sind gestielte Hautwucherungen. Sie sind nicht ansteckend und man weiß bis heute nicht genau wie sie entstehen.
Desweiteren sind Stielwarzen trotz ihrer Bezeichnung keine echte Warzen. Sie werden anders als herkömmliche Warzen nicht über Viren übertragen.
Da es harmlose, nicht infektiöse Wucherungen sind, besteht aus medizinischer Sicht kein Grund, Fibrome zu entfernen. Für viele Betroffene besteht aus kosmetischen Gründen aber sehr wohl ein Bedarf daran sie wieder loszuwerden.
Wie sehen Stielwarzen aus?
Der Name sagt es schon: Stielwarzen sind kleine, weiche, meist hautfarbene Hautgeschwulste, die einem Stiel aufsitzen. Man kann sie in alle Richtungen bewegen, ohne dass sie schmerzen.
Ihre Größe beträgt meist wenige Millimeter. Manchmal treten sie gruppenweise in Erscheinung.

Ursachen – Wie entstehen Stielwarzen?
Stielwarzen sind Wucherungen einer bestimmten Art von Hautzellen, die der Mediziner Fibrozyten nennt. Warum sie entstehen, ist unbekannt.
Aber es wird vermutet, dass eine gewisse erbliche Belastung vorliegt, zumindest bei Menschen, die mehr als 100 Fibrome haben. Auch das Alter scheint eine Rolle zu spielen, da mit zunehmendem Alter Fibrome verstärkt auftreten.
Stielwarzen bilden sich insbesondere am Hals, unter den Achseln und in der Leistenregion. Aber auch am Auge (Augenlid), am Gesäß oder unter der Brust treten sie gelegentlich auf.
Bevorzugte Stellen sind also weiches Hautgewebe und große Hautfalten.
Stielwarzen entfernen – Was funktioniert und was nicht?
Um eine Stielwarze erfolgreich zu entfernen gibt es einige erfolgsversprechende Ansätze. Im Internet finden wir aber ebenso Möglichkeiten von denen wir Ihnen nur dringend abraten können.
Im folgenden haben wir die jeweiligen Methoden einmal unter die Lupe genommen und zeigen Ihnen auf, welche von Ihnen funktionieren und welche Sie lieber nicht ausprobieren sollten.
Teebaumöl gegen Stielwarze
Teebaumöl, das Öl aus den Blättern des australischen Teebaumes, ist seit alters her als Heilmittel bekannt. Ähnlich wie beim Apfelessig ist Teebaumöl eine effektive Behandlungsmöglichkeit für viele Warzenarten.
Für die Selbstbehandlung nehmen Sie einen mit Teebaumöl getränkten Wattebausch, legen ihn abends auf die Stielwarze und decken das Ganze mit einem Pflaster ab. Bis die Stielwarze austrocknet und schließlich abfällt, können allerdings einige Wochen vergehen.
Vorsicht: Machen Sie aber bitte nicht den Fehler, ein Augenfibrom mit Teebaumöl zu behandeln. Denn sollte Teebaumöl ins Auge gelangen, ist sofort ein Augenarzt aufzusuchen, der reinigende Spülungen vornimmt und damit den durch Teebaumöl entstandenen Augenschmerz beseitigt.
Behandlung mit Apfelessig
Apfelessig hilft erwiesenermaßen gegen allerlei gutartige Hautwucherungen. Auch bei Fibromen wird dieses Hausmittel gerne eingesetzt.
Man tupft dabei mit einem Wattebausch den Apfelessig 2 bis 3 x am Tag über einen Zeitraum von etwa 3 Wochen auf die Stielwarze. In dieser Zeit verändert das Fibrom seine Farbe von fleischfarben zu dunkel. Im Idealfall stirbt sie schließlich ab und löst sich von der Haut.
Vorsicht: Diese Selbstbehandlung mit dem stark sauren Apfelessig sollte am Auge allerdings tunlichst unterbleiben.
Säurehaltige Mittel zur Entfernung von Warzen
Säurehaltige Präparate verätzen Fibrome, je nach Präparat unterschiedlich stark.
Dabei trägt man das Mittel wiederholt nach Anweisung 2 bis 4 x pro Woche. In vielen Fällen sollen bereits 3 Anwendungen ausreichen, um eine Stielwarze mittlerer Größe vollständig zu entfernen.
Es kommen folgende Säuren für das Verätzen von Fibromen infrage:
- Ameisensäure (starke Wirkung)
- Trichloressigsäure (sehr starke Wirkung)
- Salicylsäure (mittelstarke Wirkung)
- Monochloressigsäure (starke Wirkung)
Vorsicht: Bei säurehaltigen Warzenmitteln sollte man den Kontakt zu der gesunden Haut aber vermeiden. Dieses könnte Hautreizungen und dergleichen verursachen.
Vereisen der Stielwarzen
Mithilfe von Vereisungsmitteln aus der Apotheke lassen sich Fibrome ebenfalls entfernen. Hierbei muss man aber das Vereisungsmittel sehr präzise aufbringen. Nach der vorgenommenen Vereisung soll das Fibrom abfallen.
Fibrom abbinden
Manche versuchen, ihre Fibrome loszuwerden, indem sie sie abbinden. Sie schlingen also einen Faden um den Stiel des Fibroms, verknoten ihn dort und lassen die Warze absterben.
Diese Selbstbehandlung führt aber oft zu Komplikationen. So beginnen sich die Stielwarzen zu entzünden und anzuschwellen, ein Prozess, der von heftigen Schmerzen begleitet wird.
Aufgrund der typischerweise auftretenden Komplikationen, raten wir Ihnen hiermit ausdrücklich davon ab, Fibrome abzubinden.
Stielwarze Abschneiden
Auch vom eigenhändigen Abschneiden eines Fibroms mithilfe einer normalen Schere raten wir dringend ab.
Haushaltsscheren, egal welcher Art, sind dafür nicht geeignet. Es kann schwere Komplikationen nach sich ziehen, wenn man mit derart untauglichen Mitteln seine Stielwarzen beseitigen möchte.
Die Wunde kann sich infizieren, mit allen möglichen gesundheitlichen Folgen, die sich daraus ergeben.
☞ Welche Warzenmittel wirklich helfen und wo Sie sie günstig kaufen können?
(Alle Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Warzenmittel)
☞ Welche Warze haben Sie? – Warzenarten erkennen & Behandlungsmöglichkeiten
(Alle Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Warzen)
Letzer Ausweg – Stielwarzen vom Arzt entfernen lassen
Greifen die schonenden Hausmittel nicht, raten wir dazu die Stielwarze professionell von einem Dermatologen (Hautarzt) entfernen zu lassen.
Als Methoden zur Entfernung eines Fibroms stehen dem Hautarzt folgende Instrumente zur Verfügung:
- Chirurgischen Schere: Hiermit wird die Warze am Stiel abgeschnitten. So wird insbesondere bei kleinen Fibromen vorgegangen.
- Skalpell: Mit dem Skalpell wird bei größeren Warzen geschnitten.
- Laser: Mit einem medizinischen Laser werden elektromagnetische Wellen so scharf zu Strahlen gebündelt, dass präzise Schnitte möglich werden, die Stielwarzen problemlos entfernen.
- Elektrokoagulation: Hierbei führt ein kurz applizierter Hochfrequenzstrom zum sofortigen Absterben des Fibroms.
- Flüssiger Stickstoff: Bei der sogenannten Kryotherapie trägt der Arzt flüssigen Stickstoff auf, der das Fibrom schlagartig vereist.
Welche Möglichkeit in Ihrem Fall die beste ist, erklärt Ihnen Ihr Dermatologe.
Was kostet die Entfernung durch einen Arzt?
Ein chirurgischer Eingriff mit Schere oder Skalpell ohne Betäubung, schlägt mit etwa 20 Euro zu Buche. Für eine lokale Betäubung sind weitere 15 Euro zu bezahlen.
Etwas teurer ist der chirurgische Eingriff mit dem Laser, der mit etwa 40 Euro abgerechnet wird. Ähnlich teuer ist die Anwendung des Verfahrens der Elektrokoagulation.
Zu diesen Kosten kommen jeweils noch etwa 20 Euro Beratungskosten hinzu.
Wenn Sie bereits Erfahrungen gemacht haben mit einer der Methoden um Stielwarzen zu entfernen oder vielleicht sogar noch eine weitere Möglichkeit kennen, so lassen Sie es uns & die Leser wissen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.
Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!
FAQ – Häufige Fragen zu Magenschmerzen
Im Folgenden möchten wir Ihnen einige wichtige Fragen beantworten, die uns im Zusammenhang mit Stielwarzen besonders häufig gestellt werden:
Wie kann ich Stielwarzen vermeiden?
Stielwarzen kommen bei mindestens der Hälfte der Bevölkerung vor und sind wohl nicht zu vermeiden. Wissenschaftler vermuten eine genetische Disposition für das Auftreten von Fibromen.
Sind Stielwarzen ansteckend?
Nein, sie sind nicht ansteckend.
Wie kann ich eine Stielwarze entfernen?
Es gibt diverse Hausmittel, um Steilwarzen zu entfernen. Einige von ihnen sind problematischer als andere. Versuchen können Sie es mit Apfelessig oder Teebaumöl.
Kann ich meine Stielwarze auch selbst abschneiden?
Wir können vor derlei Ansinnen nur deutlich warnen! Zu groß ist das Infektions- und Komplikationsrisiko!
Welchen Arzt muss ich mit einer Stielwarze aufsuchen?
Die Behandlung von Stielwarzen fällt in das Fachgebiet eines Hautarztes (Dermatologe).
Übernimmt meine Krankenkasse die Entfernung?
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nur dann, wenn der Eingriff vom Arzt als medizinisch notwendig begründet wird. Dies ist etwa der Fall, wenn bei einem Fibrom am Augenlid der Lidschlag beeinträchtigt wird. Ein weiterer Grund für eine medizinisch notwendige Behandlung liegt dann vor, wenn eine Infektion der Warze besteht oder die Gefahr einer Infektion gegeben ist.
Fazit
Stielwarzen sind lediglich ein kosmetisch-ästhetisches Problem. Wenn der Wunsch besteht, Stielwarzen zu entfernen, sollte man davon absehen diese in Eigenregie abzubinden oder sogar abzuschneiden. Sehr viel sinnvoller ist da die Behandlung mit Teebaumöl oder Apfelessig.
Wenn garnichts hilft raten wir ihnen das Fibrom von einem erfahrenen Dermatologen in einem mikrochirurgischen Eingriff behandeln zu lassen.
Quellverzeichnis anzeigen ☟
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs (www.gesundheit.gv.at; Abgerufen: 03.04.2019)
- P. Fritsch: Dermatologie und Venerologie für das Studium, Springer-Verlag, 2009
- W. Sterry et al.: Checkliste Dermatologie, Georg Thieme Verlag, 7. Auflage, 2014
- B. Kardoff: Gesunde Haut, Springer-Verlag, 2013